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Ausgabe 04-2010

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VDRK Intern<br />

Ausbildung in Ost und West<br />

Während die Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und<br />

Industrieservice im Hans-Schwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen<br />

auf vollen Touren läuft, zeichnen sich in anderen Regionen in<br />

Deutschland deutliche Defizite ab. In Lauingen, im Staatlich<br />

beruflichen Schulzentrum ist man bemüht, auch mit Hilfe und<br />

Unterstützung des Verbandes und Fördermitgliedsfirmen diese<br />

Defizite abzubauen. So wurden unlängst von den Firmen iPEK<br />

International GmbH, Kummert GmbH und RICO GmbH Inspektionskameras<br />

zu Ausbildungszwecken als Dauerleihgabe<br />

zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich, auch im Namen meiner<br />

Vorstands- und Beiratskollegen, bei den genannten Firmen.<br />

In den Ost-Bundesländern ist die Landkarte der Ausbildung für<br />

unseren Beruf fast ohne Einträge, das Defizit am Größten.<br />

Vor mehr als vier Jahren, an einem Rosenmontag (!), saßen<br />

der Rheinländer Friedhelm de la Motte und ich in Gera und<br />

verhandelten mit dem Kultusministerium Thüringen. Wir wollten<br />

die Zusage, dass in Altenburg (Thüringen) eine Fachklasse zur<br />

Ausbildung der Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

eröffnet wird.<br />

Anlass war die Aussage mehrerer Mitgliedsfirmen dass sie ausbilden<br />

würden, wenn wir es schaffen eine Berufsschule in den<br />

„neuen“ Bundesländern zu finden, die bereit ist unseren Beruf<br />

auszubilden. Die Berufsschule in Gelsenkirchen war vielen zu<br />

weit entfernt die Kosten dadurch zu hoch, was nachvollziehbar<br />

ist.<br />

Die Berufsschule in Altenburg war für uns erste Wahl, da sie<br />

bereits den Ver- und Entsorger ausbildet und unserer Branche<br />

somit am nächsten kommt.<br />

Die Zusage des Kultusministeriums Thüringen erhielten wir. Unsere<br />

Euphorie war groß, die Aussicht auf Unterstützung und Förderung<br />

vielversprechend. Alleine die Zusagen unserer potenziellen<br />

Ausbildungsfirmen zerplatzten wie Seifenblasen im Wind.<br />

Es war vertane Zeit, das Unternehmen Ausbildung Ost scheiterte<br />

kläglich.<br />

Heute, <strong>2010</strong>, ein neuer Versuch. Warum? Für mich gibt es<br />

mehrere Gründe:<br />

1. Unsere Branche braucht dringend, wie die Wirtschaft insgesamt,<br />

gut qualifizierte Fachkräfte.<br />

2. Ich bin der Meinung, dass die, die vor 4 Jahren schon<br />

ausbilden wollten, nun begriffen haben welche Chance<br />

sie vertan haben.<br />

3. Wir sind eine Hightechbranche, mit angelernten Arbeitskräften<br />

und Quereinsteigern.<br />

4. Unsere Qualifikationen beruhen auf Lehrgängen.<br />

5. Wir sind es unserer Branche und unserem Verband schuldig.<br />

Diesmal gab es ein Schreiben an das Kultusministerium Sachsen,<br />

mit der Bitte um einen Gesprächstermin im Kultusministerium,<br />

Thema – Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und<br />

Industrieservice im Osten. Antwort – es gibt eine Bundesfachklasse<br />

in Gelsenkirchen, Sachsen sieht keinen Bedarf eine weitere<br />

zu eröffnen. Solche Antworten wecken den Kampfgeist in<br />

mir. Ein weiteres Schreiben an das Kultusministerium folgte,<br />

diesmal mit einer klaren Ansage, Gesprächstermin oder<br />

Schreiben an den Ministerpräsidenten. Prompt erhielten wir<br />

einen Termin.<br />

Andrea Türpe, Friedhelm de la Motte und ich nahmen diesen<br />

Termin im Kultusministerium in Dresden wahr. Nach einem<br />

längeren Gespräch über die vielen Probleme eines Ausbildungsbetriebes<br />

mit einer 400 km entfernten Berufsschule erhielten<br />

wir die Zusage, dass sich die Kultusministerien Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Thema befassen<br />

werden.<br />

Mehrere Wochen vergingen ehe wir die mündliche Zusage<br />

erhielten, dass, wenn wir eine Ausbildungsklasse mit 16 Auszubildenden<br />

füllen, die Berufsschule in Altenburg (Thüringen)<br />

zur Verfügung steht. Weitere Klassen müssen folgen. Meine<br />

Forderung diese Zusage schriftlich zu formulieren, folgte.<br />

Nun haben wir es schwarz auf weiß, sehr geehrte Verbandsmitglieder,<br />

jetzt sind wir gefordert diese Chance nicht ein weiteres<br />

Mal verstreichen zu lassen. Ich bin davon überzeugt, dass wir<br />

diese erste Klasse füllen und weitere folgen lassen. Ich selbst<br />

werde den ersten Auszubildenden stellen.<br />

Was macht der Verband um dieses Vorhaben zu unterstützen:<br />

1. Es gibt einen Arbeitskreis unter Federführung des Verbandes<br />

mit dem BFW und BSW Sachsen, beide seit<br />

kurzem Verbandsmitglieder, und dem ÜAZ Thüringen.<br />

Folgende Themen werden derzeit bearbeitet:<br />

• Akquise für den Lehrberuf am Standort Altenburg<br />

• Möglichkeiten zur Gewinnung von Auszubildenden<br />

• Kontaktpflege zu IHK und HWK in den Regionen<br />

• Publikationen zur Fachkraft in Presse, Funk und Fernsehen<br />

• regionale Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen<br />

• Aufgabenverteilung in den einzelnen Ländern<br />

• Suche nach Fördermöglichkeiten und externe Unterstützung<br />

2. Überarbeitung der Ausbildungsflyer, durch die Fachgruppe<br />

der Meister<br />

• für Auszubildende<br />

• für Ausbilder<br />

3. Erstellung eines Ausbildungsordners für ausbildungswillige<br />

Firmen, ebenfalls durch die Fachgruppe der Meister,<br />

hier ist Ihre Mitwirkung gefragt. Geben Sie Anregungen<br />

und helfen Sie durch Fragen, die sich für Sie in Sachen<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2010</strong> | 9

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