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La Monte Young – legendärer amerikanischer Avantgardist und Pionier der

Minimal Music – komponierte Chronos Kristalla 1989 / 1990 im Auftrag des

Kronos Quartet. Das zweistündige Werk mit seinen rein gestimmten Mikrointervallen,

geisterhaften natürlichen Obertönen und unheimlichen Resonanzen

wurde seit 25 Jahren nicht mehr gespielt.

Chronos Kristalla beruht wesentlich auf Tönen und Intonationen aus

Youngs Opus magnum The Well-Tuned Piano. In der Übertragung auf lang

gehaltene, allmählich variierte Streicherklänge erscheint eine neue Dimension

schwebender kristalliner Klangfarben. Die Töne werden ausschließlich

als Naturflageolets gespielt. Der harmonische Reichtum und die Ungreifbarkeit

der Klangfarben erzeugen eine außerweltliche Atmosphäre.

Der Titel bezieht sich auf die Kristallisation der Zeit in winzige Zeitpartikel,

so dass das Verstreichen der Zeit paradox als „stillstehende Zeit“ erfahren

wird. Die Erweiterung der Instrumentierung vom Streichquartett zum

Streichoktett wird eingeführt, um Feinheiten der Tonverhältnisse stärker zu

verdeutlichen und sie über längere Zeiträume zu halten.

Die Aufführung erfolgt in einer Lichtinstallation der Künstlerin Marian

Zazeela.

Legendary American composer and pioneer of minimalist music La Monte

Young composed Chronos Kristalla in 1989 / 1990. This two-hour reflection

on microintervals in just intonation, haunting natural harmonics and uncanny

resonances has not been heard publicly in more than twenty-five years.

Chronos Kristalla takes its pitch content from Young’s magnum opus,

The Well-Tuned Piano. Transferred to the sustaining sonorities of string

instruments and raised by two octaves, a new dimension of suspended,

crystalline timbre emerges. All the performed pitches are played as natural

harmonics; the richness of harmony and the immateriality of timbre create

an other-worldly atmosphere.

The title refers to the crystallization of time into minute particles, such

that the passing of time is paradoxically experienced as “time standing

still.” The original instrumentation for string quartet has been expanded to

string octet, in order to further clarify the tunings and to allow even greater

sustain over longer durations.

The performance will take place in a lighting design created by the artist

Marian Zazeela.

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