Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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Energie durch direkte Kopplung<br />
von Wasserstofferzeugung aus<br />
Ameisensäure und H /O - Brenn-<br />
2 2<br />
stoffzelle<br />
<strong>Katalyse</strong> <strong>für</strong> Energietechnologien Neue chirale Liganden<br />
Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Erzeugung von Wasserstoff<br />
bei noch niedrigeren Temperaturen ausgehend von Ameisensäure<br />
als Wasserstoffquelle gelingt. Sowohl bei 40°C als auch bei<br />
Raumtemperatur werden mit [RuCl (p-Cymen)] als Katalysator<br />
2 2<br />
signifikante Mengen Wasserstoff erzeugt. In Abhängigkeit von der<br />
Katalysatorkonzentration werden dabei bereits nach 30 Stunden<br />
Umsätze bis über 93% erzielt. Damit kann Ameisensäure prinzipiell<br />
als Speicher <strong>für</strong> Wasserstoff dienen. Auf Grundlage der katalytischen<br />
Bildung und Zersetzung von Ameisensäure wird eine CO -neutrale<br />
2<br />
Wasserstoffversorgung möglich (Abbildung). Die Herstellung<br />
der Ameisensäure mittels homogen katalysierter Hydrierung von<br />
Kohlendioxid in Gegenwart einer Base ist bereits untersucht und gute<br />
Katalysatoraktivitäten wurden erzielt [3].<br />
Das Katalysatorsystem ermöglicht durch die stabile und selektive<br />
Herstellung kohlenmonoxidfreien Wasserstoffs ausgehend sowohl von<br />
2-Propanol als auch Ameisensäure den Einsatz zur Energieerzeugung.<br />
Dazu wurde die Wasserstoff erzeugende Einheit direkt mit einer H / 2<br />
O -PEM-Brennstoffzelle kombiniert. Anstelle der bisher notwendigen<br />
2<br />
aufwendigen Reinigung des Wasserstoffs wird das Reaktionsgas<br />
lediglich über eine Säule mit Aktivkohle geführt, um <strong>für</strong> die PEM<br />
schädliche Dämpfe organischer Verbindungen zurückzuhalten. Die<br />
Funktionsweise der Sequenz aus Wasserstoff- und Energieerzeugung<br />
konnte anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften sowie eines<br />
Technologieabends im LIKAT nachgewiesen werden (Foto).<br />
Literatur<br />
[1] a) M. Ni, D. Y. C. Leung, M. K. H. Leung, Int. J. Hydrogen Energy <strong>2007</strong>,<br />
32, 3238-3247; b) A. Haryanto, S. Fernando, N. Murali, S. Adhikari, Energy &<br />
Fuels 2005, 19, 2098-2106; c) R. R. Davda, J. W. Shabaker, G. W. Huber, R.D.<br />
Cortright, J. A. Dumesic, Appl. Catal. B. 2005, 56, 171-186.<br />
[2] a) H. Junge, B. Loges, M. Beller, Chem. Commun. <strong>2007</strong>, 522-524; b) B.<br />
Loges, H. Junge, B. Spilker, C. Fischer, M. Beller, Chem. Ing. Tech. <strong>2007</strong>, 79,<br />
741-753.<br />
[3] a) Y. Himeda, Eur. J. Inorg. Chem. <strong>2007</strong>, 3927-3941; b) P. G. Jessop,<br />
in The Handbook of Homogeneous Hydrogenation Vol. 1 (Eds. J. G. De Vries, C.<br />
J. Elsevier), Wiley-VCH, Weinheim, <strong>2007</strong>, pp. 489-511.<br />
Neue chirale Liganden<br />
Zielsetzung<br />
Der Bedarf an neuen chiralen Liganden <strong>für</strong> katalytische<br />
Anwendungen in der chemischen Industrie ist unverändert hoch. Die<br />
aktuellen Arbeiten auf dem Gebiet einzähniger Phosphor-Liganden<br />
bewirkten eine Renaissance in der Erforschung und dem Einsatz<br />
dieser Ligandentypen in asymmetrischen <strong>Katalyse</strong>reaktionen. Dabei<br />
konnte das katalytische Potential monodentater P-Liganden deutlich<br />
aufgewertet werden. Ein Schwerpunkt innerhalb dieses explorativen<br />
Projektes liegt deshalb auf der Synthese und Untersuchung<br />
monodentater Liganden. Aber auch andere viel versprechende<br />
Verbindungen (z. B. Stickstoff-Liganden) sollen auf ihr katalytisches<br />
Potential untersucht werden.<br />
Ergebnisse/Schlussfolgerung<br />
In den letzten Jahren wurde eine monodentate P-Ligandenklasse<br />
entwickelt, die sich zwar vom Binaphthol-Gerüst ableitet, jedoch<br />
strukturell so verändert wurde, dass das System eine größere Stabilität<br />
aufweist. Die verschiedenen katalytischen Anwendungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> catASium K sind im Schema zusammengefasst. Ergänzend dazu<br />
konnte diese Ligandenklasse erfolgreich in der asymmetrischen<br />
Hydrierung von Enolcarbamaten und β-Dehydroaminosäurederivaten<br />
mit Enantioselektivitäten zwischen 94-96% ee eingsetzt werden. Die<br />
monodentaten Binaphthophosphepine werden in Zusammenarbeit<br />
mit Evonik unter dem Namen catASium K kommerziell vertrieben.<br />
Neben der Ligandensynthese wird auch die Suche nach neuen<br />
Katalysatormetallen fortgesetzt, die sich durch niedrige Kosten,<br />
bessere Verfügbarkeit und geringere Toxizität auszeichnen. So konnte<br />
ein Katalysatorsystem bestehend aus Fe(OAc) /PCy erfolgreich<br />
2 3<br />
in der Hydrosilylierung von aliphatischen und aromatischen<br />
Aldehyden eingesetzt werden. Mit der Nutzung von tridentaten<br />
N,N,N-Pyridinbisimidazolinen (Synthese Arbeitsgruppe Dr. Tse) in<br />
der Ruthenium-katalysierten Transferhydrierung von prochiralen<br />
Ketonen konnte eine bereits bekannte Ligandenklasse einer neuen<br />
katalytischen Anwendung zugeführt werden. Für die Bearbeitung<br />
der einzelnen <strong>Katalyse</strong>reaktionen stehen neben einem 25/50 ml<br />
Parrautoklav gegenwärtig drei Reaktorarrays mit<br />
Exploratives Projekt<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Kathrin Junge<br />
Tel.: (0381) 1281 – 138<br />
Fax: (0381) 1281 – 5000<br />
kathrin.junge@catalysis.de<br />
Kooperationspartner:<br />
Prof. Dr. S. Gladiali,<br />
University of Sassari;<br />
Prof. Dr. P. Wasserscheid,<br />
Universität Erlangen<br />
Dr. R. Kadyrov,<br />
Evonik, Hanau<br />
Röntgenstruktur eines<br />
monodentaten<br />
Phosphepin-Liganden<br />
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