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Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse

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Katalytische in situ-Studien Katalytische in situ-Studien<br />

Leiterin des Forschungsbereiches<br />

Priv.-Doz. Dr. Angelika<br />

Brückner<br />

Tel.: (030) 6392 – 4301<br />

Fax: (030) 6392 – 4454<br />

angelika.brueckner<br />

@catalysis.de<br />

Kooperation mit Dr. F.<br />

Emmerling und Dr. H.<br />

Riesemeier (BAM)<br />

Der Forschungsbereich<br />

im Überblick<br />

Im Forschungsbereich werden arbeitende Katalysatoren in<br />

verschiedenen Reaktionen sowie Einflüsse von Syntheseparametern<br />

auf Katalysatoreigenschaften mit spektroskopischen<br />

Methoden vorzugsweise unter realen Reaktionsbedingungen<br />

untersucht. Ziel ist es, möglichst authentische Kenntnisse zu<br />

Struktur-Wirkungsbeziehungen und Reaktionsmechanismen als<br />

Grundlage <strong>für</strong> das wissensbasierte Katalysatordesign zu erarbeiten.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte konzentrierten sich zum einen auf die<br />

Entwicklung neuer simultaner Methodenkopplungen, da hierdurch<br />

das Potential zugänglicher Informationen enorm erweitert werden<br />

kann, und zum anderen auf den Einsatz dieser Techniken bei der<br />

Aufklärung von Struktur-Wirkungsbeziehungen in nachhaltigen<br />

katalytischen Reaktionen.<br />

Mit der simultanen in situ-XRD/Raman-Spektroskopie wurde eine<br />

neue Kopplungsmethode <strong>für</strong> die Untersuchung fester Katalysatoren<br />

in heterogenkatalytischen Gasphasenreaktionen sowie während der<br />

Formierung entwickelt. Sie hat sich beim Studium der Phasenbildung<br />

in MoVNbTe-Mischoxid-Katalysatoren während der Calcinierung<br />

als außerordentlich hilfreich, da beide Methoden <strong>für</strong> die oxidischen<br />

Zielphasen mit Mo O -Struktur sowie <strong>für</strong> die unerwünschten<br />

5 14<br />

Phasen MoO und MoO unterschiedliche Nachweisempfindlichkeit<br />

3 2<br />

besitzen. So konnten Regeln <strong>für</strong> die optimale Steuerung des<br />

Calcinierungsprozesses im Hinblick auf die Zielphasen erarbeitet<br />

werden [1].<br />

In Kooperation mit der Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung (BAM)<br />

wurde an BESSY II im Rahmen eines DFG-Verbundprojektes mit<br />

dem Aufbau eines Messplatzes <strong>für</strong> simultane operando-SAXS/<br />

WAXS/XAS-Spektroskopie begonnen. Damit werden dotierte<br />

Pd-Trägerkatalysatoren während der Acetoxylierung von<br />

Toluol zu Essigsäure untersucht um Ursachen <strong>für</strong> beobachtete<br />

Aktivitätsunterschiede aufzuklären mit dem Ziel, verbesserte<br />

Präparations- und Konditionierungsverfahren zu entwickeln. Die<br />

neue Methodik erlaubt es, simultan sowohl reaktionsbedingte<br />

Wertigkeitswechsel und lokale Strukturänderungen von Metallionen<br />

mittels XAS als auch Eigenschaften kristalliner Bestandteile<br />

(Phasenzusammensetzung, Kristallitgrößen, Textur) mittels SAXS/<br />

WAXS zu detektieren.<br />

Ebenfalls in Kooperation mit der BAM und dem Forschungsbereich<br />

„Katalytische Verfahren“ wurde an der μ-spot beamline der BAM an<br />

BESSY II ein neuer Aufbau <strong>für</strong> das Monitoring von Katalysatorsynthesen<br />

durch Ko-Fällungsverfahren mittels simultaner SAXS/WAXS/<br />

Raman-Spektroskopie realisiert und <strong>für</strong> das Studium der Synthese<br />

gemischter Molybdate von Eisen, Nickel und Bismuth. Dabei gelang<br />

es, den Einfluss der Reihenfolge verschiedener Fällungsschritte auf<br />

die Phasenbildung aufzuklären [2].<br />

Um <strong>für</strong> die Erschließung interdisziplinärer Forschungsvorhaben<br />

mit homogenkatalytisch orientierten Themengruppen des LIKAT<br />

gerüstet zu sein, setzt der Forschungsbereich gegenwärtig einen<br />

neuen Schwerpunkt bei der Adaption von operando-Methoden<br />

<strong>für</strong> die Untersuchung von heterogenen Feststoff/Flüssigphasensowie<br />

von homogen-katalytischen Reaktionen auch oberhalb von<br />

Atmosphärendruck. So wurde eine modifizierte Apparatur <strong>für</strong><br />

operando-EPR/online-GC-Untersuchungen unter höherem Druck (bis<br />

20 bar, bis 150 °C) entwickelt, mit der im Rahmen von Industrieprojekten<br />

erstmals operando-Untersuchungen zur Wirkungsweise von<br />

Ni-Trägerkatalysatoren während der Dimerisierung von Buten in<br />

flüssiger Phase [3] sowie von Chromkomplexkatalysatoren in der<br />

Tetramerisierung von Ethylen durchgeführt werden [4]. In Kooperation<br />

mit dem Forschungsbereich “Prozessintensivierung und Anorganische<br />

Synthesen“ wurde ein neuartiger ATR-Sensor <strong>für</strong> das Monitoring von<br />

Flüssigphasenreaktionen im Mikroreaktor adaptiert [5].<br />

Literatur<br />

[1] Sylvana Winkler, „Phasenbildung in MoVNbTe-Mischoxid-Katalysatoren<br />

bei der Kalzinierung - in-situ Untersuchungen mittels XRD und Raman-<br />

Spektroskopie“, Diplomarbeit.<br />

[2] U. Bentrup et al. „Monitoring of Mo-based mixed oxide catalyst precursor<br />

synthesis: A combined simultaneous in situ WAXS/SAXS/Raman and ATR/UV-vis/<br />

Raman spectroscopic study”, Top. Catal., in Vorbereitung<br />

[3] A. Brückner, D. Maschmeyer, H.-W. Zanthoff, “Immediate access to<br />

active sites in nickel butene dimerization catalysts under industrylike conditions<br />

by high-pressure liquid-phase EPR”, EUROPACAT VIII, Turku, Finland, 26. -<br />

31.08.<strong>2007</strong><br />

[4] A. Brückner, J. K. Jabor, P. B. Webb, A. McConnel, „Monitoring<br />

structure and valence state of Cr sites during catalyst formation and ethylene<br />

oligomerization by in situ EPR spectroscopy“, J. Catal., eingereicht.<br />

[5] U. Bentrup, N. Steinfeldt, K. Jähnisch, ”Ozonolysis of 1-decene in microand<br />

batch reactor: An in situ ATR-FTIR spectroscopic and reaction kinetic study”,<br />

Top. Catal., in Vorbereitung.<br />

Kooperation mit Dr.<br />

D. Maschmeyer (Oxeno)<br />

sowie P. Webb und A.<br />

McConnell (Sasol)<br />

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