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Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse

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Poröse Katalysatorfilme Poröse Katalysatorfilme<br />

Themenleiter:<br />

Dr.-Ing. Ralph Krähnert<br />

Tel.: (030) 6392 – 4115<br />

Fax: (030) 6392 – 4454<br />

ralph.kraehnert@<br />

catalysis.de<br />

Größenvergleich<br />

mikrostrukturierte Kanäle<br />

(Bsp.: Kanalplatte vom<br />

IMM)<br />

Poröse Katalysatorfilme<br />

Zielsetzung<br />

Geträgerte Katalysatoren werden in der heterogenen <strong>Katalyse</strong><br />

typischerweise in Form von Pellets oder Pulvern eingesetzt. Treten<br />

jedoch während der Reaktion hohe Gasgeschwindigkeiten oder starke<br />

Wärmetönungen auf, oder werden dreiphasige Reaktionssysteme<br />

kontinuierlich durchströmt (z.B. Fallfilmreaktoren), so ist es oft<br />

vorteilhaft den Katalysator als Wandbeschichtung in den Reaktor<br />

einzubringen. Dazu sind thermisch und mechanisch stabile Schichten<br />

mit entsprechenden katalytischen Eigenschaften erforderlich.<br />

Ziel der Arbeiten der Gruppe ist die Entwicklung von derartigen<br />

katalytisch aktiven Reaktorbeschichtungen sowie von Verfahren zu<br />

deren Herstellung, in Kombination mit der katalytischen Ausprüfung<br />

und physikochemischen Charakterisierung der synthetisierten<br />

Materialien.<br />

Depokatnm - Rationales Design poröser Katalysatorfilme im<br />

Nanometerbereich<br />

Mikrostrukturierte Reaktoren verfügen - insbesondere bei<br />

Anwendungen in der heterogenen <strong>Katalyse</strong> - über signifikante<br />

Vorteile gegenüber konventionellen Reaktoren bezüglich der<br />

Temperaturkontrolle in Reaktionen mit starker Wärmetönung,<br />

Reaktionsführung im Bereich explosiver Gasgemische, sowie<br />

der Beschleunigung von Stofftransportprozessen. Sie bieten<br />

daher ein erhebliches Potential sowohl <strong>für</strong> die Intensivierung von<br />

heterogen-katalytischen Prozessen als auch <strong>für</strong> die Untersuchung<br />

schneller und stark exothermer Reaktionen unter wohldefinierten<br />

Bedingungen [1,2].<br />

Obwohl viele der in der heterogenen <strong>Katalyse</strong> eingesetzten<br />

mesoporösen Materialien sich hervorragend eignen um auf ihnen<br />

katalytisch aktive Edelmetall-Nanopartikel zu trägern, weisen sie<br />

jedoch oft eine begrenzte Stabilität unter Reaktionsbedingungen<br />

auf, oder sind als Wandbeschichtung <strong>für</strong> Mikroreaktoren nicht<br />

verfügbar. Darüber hinaus mangelt es auch an einem übergreifenden<br />

systematischen Verständnis des rationalen Designs solcher<br />

Katalysatorsysteme, was z.T. durch die Limitierungen bisheriger<br />

Präparationsverfahren bedingt ist.<br />

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer Methodik, mit der man<br />

Wandkatalysatoren unter gezielter Beeinflussung ihrer nanoskaligen<br />

Dimensionen herstellen und - im Kontext des Gesamtsystems<br />

„Reaktor“ - optimieren kann. Basis da<strong>für</strong> sind die definierte Synthese<br />

von mesoporösen Trägeroxidfilmen und Edelmetall-Nanopartikeln,<br />

deren Charakterisierung, und eine aus dem quantitativen Verständnis<br />

der Präparationsparameter resultierende Eigenschaftsoptimierung.<br />

Aus Verständnis, Kontrolle und Modellierung nanostrukturierter<br />

Katalysatorsysteme und ihres Verhaltens unter Reaktionsbedingungen<br />

soll eine Methodik resultieren, die ein Reaktordesign auf allen Skalen<br />

vom nm über μm bis zum cm-Bereich erlaubt.<br />

Der Schwerpunkt aktueller Untersuchungen [3] liegt im Bereich<br />

der sol-gel-basierten Synthese nanokristalliner Metalloxide<br />

auf mikrostrukturierten Substraten über z.B. dipcoating und<br />

Evaporation-Induced-Self-Assembly unter Verwendung geeigneter<br />

Porentemplate, gefolgt vom Kalzinieren der Schichten. Sowohl<br />

mesoporöse als auch makroporöse Beschichtungen wurden<br />

erfolgreich synthetisiert.<br />

Depokatnm (FKZ 03X5517) wird durch das BMBF im Rahmen des<br />

"BMBF-Nachwuchswettbewerbs Nanotechnologie - NanoFutur" auf<br />

der Grundlage des Rahmenkonzepts "Nanotechnologie erobert<br />

Märkte" sowie des Rahmenprogramms "Werkstoffinnovationen <strong>für</strong><br />

Industrie und Gesellschaft - WING" gefördert und ermöglicht den<br />

Aufbau einer Nachwuchsforschergruppe.<br />

Literatur<br />

[1] R. Kraehnert, M. Baerns, Kinetics of ammonia oxidation over Pt foil<br />

studied in a micro-structured quartz-reactor, Chemical Engineering Journal 137,<br />

2008, 361–375<br />

[2] P. Beato, R. Kraehnert, S. Engelschalt, T. Frank, R. Schlögl, A<br />

Micro-Structured Quartz Reactor for Kinetic and in situ Spectroscopic Studies in<br />

Heterogeneous Catalysis, Chemical Engineering Journal, Volume 135, Supplement<br />

1, 2008, 247-253<br />

[3] S. Sokolov, R. Kraehnert, Towards the synthesis of porous silica coatings<br />

on micro-structured substrates, 20. Deutsche Zeolith-Tagung, Halle / Saale,<br />

2008<br />

Rasterelektronenmikroskopische<br />

Aufnahme eines<br />

mit mesoporösem Silika<br />

beschichteten Mikrokanals<br />

(Übersicht)<br />

BMBF FKZ 03X5517<br />

(„Nanofutur“)<br />

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