Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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Schwingungsspektroskopie Service-Bereich Analytik<br />
Wassers gestört, was zu einer „anomalen“ Zunahme seiner Dynamik<br />
führt. Diese Anomalie wird durch das genannte „freie Wasser“<br />
bestimmt, das keinen direkten Kontakt zu den Ionen der wässrigen<br />
Salzlösung hat. Offensichtlich bildet Wasser charakteristische<br />
Strukturen jenseits der ersten und zweiten Hydrathülle um Kationen<br />
und Anionen aus. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Klärung der<br />
Frage, ob die „Hofmeister-Reihe“ durch eine direkte Wechselwirkung<br />
von Ionen mit Biomolekülen oder eine über das Wasser vermittelte<br />
Wechselwirkungen begründet werden kann.<br />
Strukturelle, dynamische und thermodynamische Eigenschaften<br />
Ionischer Flüssigkeiten: Die Bedeutung von Ionischen Flüssigkeiten<br />
<strong>für</strong> chemische und physikalische Prozesse wächst zunehmend.<br />
Geringe Dampfdrücke oder vorteilhafte Transporteigenschaften<br />
machen die rein aus Ionen bestehenden Flüssigkeiten zu aufregenden<br />
„Neuen Materialen“. Eine Aufklärung mikroskopischer Strukturen<br />
und Prozesse erlaubt ein Verständnis und die Vorhersage solcher<br />
makroskopischen Materialeigenschaften. Aus diesem Grund haben<br />
wir ein <strong>für</strong> imidazolium-basierte Ionische Flüssigkeiten geeignetes<br />
Kraftfeld <strong>für</strong> Molekulardynamische (MD) Simulationen entwickelt.<br />
Strukturelle, thermodynamische und dynamische Eigenschaften<br />
können damit erstaunlich gut simuliert werden. Die MD-Simulationen<br />
erlauben die Entwicklung von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen sowie<br />
eine Beurteilung möglicher Anwendungen Ionischer Flüssigkeiten als<br />
Schmiermittel, Speichermedium <strong>für</strong> Gase oder Absorber <strong>für</strong> unpolare<br />
Lösungsmittel.<br />
Literatur<br />
[1] T. Köddermann, D.Paschek, R. Ludwig, ChemPhysChem, <strong>2007</strong>, 8,<br />
2464-2470.<br />
[2] J. Holzmann, R. Ludwig, D. Paschek, A. Geiger, Angew. Chem., <strong>2007</strong>,<br />
119, 9065-9069,. Angew. Chem. Int. Ed., <strong>2007</strong>, 46, 8907-8911.<br />
[3] A. Wulf, K. Fumino, D. Michalik, R. Ludwig, ChemPhysChem, <strong>2007</strong>, 8,<br />
2265-2269.<br />
[4] R. Ludwig, U. Kragl, Angew. Chem., <strong>2007</strong>, 119, 6702-6704,. Angew.<br />
Chem. Int. Ed. <strong>2007</strong>, 46, 6582-6584.<br />
[5] J.R.H. Xie, J. Zhao, T. Kar, R. Ludwig, Journal of Computational and<br />
Theoretical Nanoscience, <strong>2007</strong>, 4, 453-466.<br />
[6] A.Wulf, R. Ludwig, P.Sasisanker, H.Weingärtner, Chem. Phys. Lett.,<br />
<strong>2007</strong>, 439, 323-326.<br />
[7] R. Ludwig, ChemPhysChem., <strong>2007</strong>, 8, 938-943.<br />
[8] C. Krempner, R. Ludwig, A. Fleming, R. Miethchen, M. Köckerling,<br />
Chem. Commun., <strong>2007</strong>, 18, 1810-1812.<br />
[9] R. Ludwig, ChemPhysChem, <strong>2007</strong>, 8, 44-46.<br />
Service-Bereich Analytik<br />
Zielsetzung<br />
Der Service-Bereich Analytik unterstützt die Forschergruppen im<br />
<strong>Leibniz</strong>-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Katalyse</strong>, indem er die <strong>für</strong> ein erfolgreiches Arbeiten<br />
notwendigen analytischen Dienstleistungen bereitstellt. In enger<br />
Abstimmung mit den Auftraggebern werden die benötigten Methoden<br />
erarbeitet und an die konkreten Fragestellungen angepasst (Beispiele<br />
siehe unten). Die steigende Anzahl der LIKAT-Mitarbeiter führt zu<br />
einer kontinuierlich wachsenden Inanspruchnahme des analytischen<br />
Service, die bei gleichbleibendem Personalstand durch entsprechende<br />
organisatorische Maßnahmen und fortwährende Modernisierung<br />
des Geräteparks bewältigt werden muss. Im Berichtsjahr konnten<br />
ein neuer CHNS-Verbrennungsanalysator und ein hochauflösendes<br />
Massenspektrometer mit LC-Kopplung beschafft werden. Etliche<br />
Methoden stehen auch externen Auftraggebern <strong>für</strong> die Durchführung<br />
von Auftragsanalysen zur Verfügung.<br />
Im Rostocker <strong>Institut</strong>steil bestehen spezielle Erfahrungen<br />
z. B. auf dem Gebiet der Analytik chiraler Verbindungen<br />
(chromatographische Methoden) und der Kernresonanzspektroskopie<br />
von Übergangsmetallen. In der Berliner Außenstelle liegt der<br />
Schwerpunkt auf der Untersuchung der Feinstruktur und der<br />
Oberflächen anorganischer Festkörper mittels Methoden wie<br />
Röntgenbeugung (XRD), Transmissionselektronenmikroskopie (TEM)<br />
und Photoelektronenspektroskopie (XPS).<br />
Ergebnisse/Schlussfolgerung<br />
Die in den letzten Jahren in Rostock (vgl. »Hydroformylierungen«)<br />
konstruierte, patentierte und kommerzialisierte Anlage zur<br />
in-situ-NMR-Spektroskopie von Reaktionen, die unter Gasverbrauch<br />
ablaufen, wurde weiterhin in Industriekooperation –<br />
Synthesegaschemie – erfolgreich eingesetzt. Im Rahmen des<br />
anlaufenden »Paktes <strong>für</strong> Forschung und Innovation« ist eine<br />
Verbesserung und Weiterentwicklung dieser Anlage geplant.<br />
In der Festkörperanalytik der Berliner Außenstelle wurden neben<br />
weiteren Arbeiten zu Edelmetallkatalysatoren, auf die im letzten<br />
Jahr mit einem Beispiel eingegangen wurde, auch in diesem Jahr<br />
eine Vielzahl unterschiedlichster Katalysatorsysteme untersucht. Eine<br />
wichtige Stoffklasse sind Zeolithe, die sowohl als Trägermaterialien,<br />
Leiter:<br />
Dr. habil.<br />
Wolfgang Baumann<br />
Tel.: (0381) 1281 - 201<br />
Fax: (0381) 1281 - 51201<br />
wolfgang.baumann@<br />
catalysis.de<br />
Kooperationspartner:<br />
Dr. B. Kreidler, Dr. D.<br />
Hess, Dr. K.-D. Wiese,<br />
Evonik Oxeno GmbH, Marl<br />
Druck-NMR-Zelle<br />
mit Gaseinleitung<br />
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