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Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse

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<strong>Katalyse</strong> früher Übergangsmetalle <strong>Katalyse</strong> früher Übergangsmetalle<br />

Themenleiterin:<br />

Dr. Perdita Arndt<br />

Tel.: (0381) 1281 – 162<br />

Fax: (0381) 1281 – 51162<br />

perdita.arndt@catalysis.de<br />

Kooperationspartner:<br />

Prof. E. D. Jemmis<br />

Indian <strong>Institut</strong>e of<br />

Science, Bangalore, Prof.<br />

H. J. Breunig, Universität<br />

Bremen, Prof. I. Krossing,<br />

Universität Freiburg, Prof.<br />

P. le Gendre, Universität<br />

Dijon, Prof. A. Gansäuer,<br />

Universität Bonn.<br />

<strong>Katalyse</strong> früher Übergangsmetalle<br />

Zielsetzung<br />

Metallocen- und Nicht-Metallocen-Komplexe der frühen<br />

Übergangsmetalle (vorzugsweise Ti, Zr, Hf) und Lanthanoide dienen<br />

als Modellsubstanzen <strong>für</strong> komplexchemische und katalyserelevante<br />

Untersuchungen, um sowohl die Effizienz bekannter <strong>Katalyse</strong>n zu<br />

steigern als auch neue katalytische Anwendungen zu entwickeln.<br />

Ergebnisse/Schlussfolgerung<br />

Metallocen-Komplexe (Ti, Zr, Hf) des Bis(trimethylsilyl)-acetylens<br />

geben nach Dissoziation des Alkins die koordinativ und elektronisch<br />

ungesättigten Metallocenfragmente „Cp’ M“ (M = Ti, Zr, Hf) unter<br />

2<br />

milden Bedingungen frei und sind daher als Reagenzien besonders<br />

geeignet.[1,2] Während in der Vergangenheit die Untersuchungen<br />

auf Komplexe des Titans bzw. Zirkoniums beschränkt waren, ist es<br />

kürzlich gelungen, Hafnocen-bis(trimethylsilyl)alkin-Addukte zu<br />

synthetisieren und zu charakterisieren.[3] Im Vergleich zu den Titanbzw.<br />

Zirkonocen-Analoga zeigt Hafnium ungewöhnliche Reaktivitäten<br />

– so führt die Komplexierung des Bis(trimethylsilyl)acetylens durch<br />

Decamethylhafnocen zum dreigliedrigen Hafnacyclopropen und in<br />

einer parallelen Tandem-Aktivierung von Si-C- und C-H-Bindungen<br />

zu weiteren interessanten Verbindungen.[4]<br />

OLEFINPOLYMERISIERUNG<br />

Bestimmte Ionenpaare, die durch Abstraktion von Carbanionen<br />

aus Komplexen mit M-C-σ-Bindungen der 4. Nebengruppe mittels<br />

starker Lewis-Säuren wie B(C F ) gebildet werden, sind hochaktive<br />

6 5 3<br />

Katalysatoren <strong>für</strong> die Polymerisierung von α-Olefinen. Wir haben<br />

solche Reaktionen mit Zirkonacyclopropenen, -cyclocumulenen und<br />

-cyclopentinen beschrieben, die ebenfalls zwei M-C-σ-Bindungen<br />

besitzen.[2,5] Als häufigste Desaktivierungen <strong>für</strong> solche Katalysatoren<br />

wird die C F -Gruppen-Übertragung zum kationischen Metallzentrum<br />

6 5<br />

und die Fluorid-Übertragung zum Metall angesehen. Wir konnten<br />

erstmalig zeigen, dass die letztere wegen der Reaktion von Zr-F- mit<br />

Al-H- zu Zr-H- und Al-F-Bindungen eine Reaktivierung ergibt.[5] So<br />

ermöglichen derartige Katalysatoren den Einsatz billiger Aktivatoren<br />

wie Triisobutylaluminium und Diisobutylaluminiumhydrid [6]. Wir<br />

haben da<strong>für</strong> die Rolle der Metallacyclen und ihre Reaktionsweise [7]<br />

im Detail untersucht [8] und auch berechnet.[9]<br />

HYDRODEFLUORIERUNG (HDF)<br />

Zirkonocen-Hydride sind vielfach <strong>für</strong> die Aktivierung von<br />

C-F-Bindungen genutzt worden. Wir haben gefunden, dass [rac-(ebthi)<br />

ZrH(μ-H)] mit bestimmten Fluororganika durch C-F-Bindungsspaltung<br />

2<br />

zu rac-(ebthi)ZrF reagiert, was mit dem Co-Katalysator i-Bu AlH<br />

2 2<br />

erneut [rac-(ebthi)ZrH(μ-H)] bildet.[5] Diese C-F-Aktivierung<br />

2<br />

wurde <strong>für</strong> eine effektive katalytische Hydrodefluorierung (HDF)<br />

von fluororganischen Verbindungen bei Raumtemperatur genutzt.<br />

[10] Auch hier startet man vom Zirkonocendifluorid, aktiviert mit<br />

i-Bu AlH zum Zirkoniumhydrid, das fluororganische Verbindungen<br />

2<br />

unter Ausbildung von Zirkoniumfluoriden hydrodefluoriert. Auch<br />

zirkonocenfreie Systeme mit dem Aluminiumkation [i-Bu Al] 2 + und<br />

[M(C F ) ] 6 5 4 - als Gegenion sind aktiv in der HDF von Substraten mit<br />

nicht aktivierten C-F-Bindungen.[10]<br />

Literatur<br />

[1] Review: U. Rosenthal, V. V. Burlakov, P. Arndt, W. Baumann, A.<br />

Spannenberg, Eur. J. Inorg. Chem. 2004, 22, 4739-4749.<br />

[2] P. Arndt, W. Baumann, A. Spannenberg, U. Rosenthal, V. V. Burlakov,<br />

V. B. Shur, Angew. Chem. 2003, 115, 1455-1458; Angew. Chem. Int. Ed. Engl.<br />

2003, 42, 1414-1418.<br />

[3] T. Beweries, V. V. Burlakov, M. A. Bach, P. Arndt, W. Baumann, A.<br />

Spannenberg, U. Rosenthal Organometallics <strong>2007</strong>, 26, 247-249.<br />

[4] T. Beweries, V. V. Burlakov, M. A. Bach, S. Peitz, P. Arndt, W. Baumann,<br />

A. Spannenberg, U. Rosenthal, B. Pathak, E. D. Jemmis, Angew. Chem. <strong>2007</strong>,<br />

119, 7031-7035; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. <strong>2007</strong>, 46, 6907-6910.<br />

[5] P. Arndt, U. Jäger-Fiedler, M. Klahn, W. Baumann, A. Spannenberg,<br />

V. V. Burlakov, U. Rosenthal, Angew. Chem. 2006, 118, 4301-4304; Angew.<br />

Chem. Int. Ed. 2006, 118, 4195-4198.<br />

[6] U. Rosenthal,V. V. Burlakov, M. A. Bach, T. Beweries, Chem. Soc. Rev.<br />

<strong>2007</strong>, 36, 719-728.<br />

[7] V. V. Burlakov, P. Arndt, W. Baumann, A. Spannenberg, U. Rosenthal,<br />

Organometallics 2006, 25, 1317-1320; V. V. Burlakov, P. Arndt, W. Baumann,<br />

A. Spannenberg, U. Rosenthal, Organometallics 2006, 25, 519-522.<br />

[8] T. Beweries, M. A. Bach, V. V. Burlakov, P. Arndt, W. Baumann, A.<br />

Spannenberg, U. Rosenthal, Organometallics <strong>2007</strong>, 26, 241-244.<br />

[9] M. A. Bach, P. Parameswaran, E. D. Jemmis, U. Rosenthal,<br />

Organometallics <strong>2007</strong>, 26, 2149-2156.<br />

[10] U. Jäger-Fiedler, M. Klahn, P. Arndt, W. Baumann, A. Spannenberg,<br />

V. V. Burlakov, U. Rosenthal, J. Mol. Catal. A: Chem. <strong>2007</strong>, 261, 184-189; M.<br />

Klahn, C. Fischer, A. Spannenberg, U. Rosenthal, I. Krossing, Tetrahedron Lett.<br />

<strong>2007</strong>, 48, 8900-8903.<br />

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