Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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Themenleiter:<br />
Dr. Manfred Noack<br />
Tel.: (030) 6392 - 4337<br />
Fax: (030) 6392 - 4454<br />
manfred.noack@<br />
catalysis.de<br />
Struktureinheit des<br />
Si-Sodaliths<br />
Membranprozesse Membranprozesse<br />
Entwicklung engporiger Zeolith-<br />
Membranen <strong>für</strong> die H 2 -Abtrennung<br />
und von L2N-Strukturen <strong>für</strong> die<br />
CO 2 - Sequestrierung<br />
Zielsetzung<br />
Entwicklung neuer anorganischer Membranen <strong>für</strong> die Stofftrennung<br />
und den Einsatz im Membranreaktor. Angesichts der Suche nach<br />
umweltfreundlichen Antriebskonzepten kommt der Wasserstoffgewinnung<br />
zunehmende Bedeutung zu. Zeolith- Membranen aus<br />
Sechsringstrukturen sind zur größenselektiven Abtrennung der<br />
kleinen Wasserstoffmoleküle aus Gemischen mit größeren Gasen<br />
wie N , CH , CO oder Kohlenwasserstoffen geeignet. Ein anderer<br />
2 4 2<br />
Schwerpunkt des Klimaschutzes ist die CO -Sequestrierung bei<br />
2<br />
der Verbrennung fossiler Energieträger. Es gibt das Konzept der<br />
Verbrennung mit reinem Sauerstoff, der über Perowskit-Membranen<br />
aus Luft gewonnen wird und mit CO -haltigem Spülgas der<br />
2<br />
Verbrennung zugeführt wird. Zu diesem Zweck ist die Entwicklung<br />
von CO -beständigen Membranen des L2N-Typs erforderlich. Die<br />
2<br />
neuen Materialien sind umfassend zu charakterisieren und es sind<br />
technisch verwertbare Anwendungskonzepte vorzuschlagen und zu<br />
erproben.<br />
Ergebnisse<br />
Sechsring-Zeolithe haben einen Porendurchmesser von 0,28 nm, so<br />
dass Moleküle wie H , He, H O oder NH die kleinen Hohlräume<br />
2 2 3<br />
erreichen können. Technische Gasgemische enthalten stets<br />
Wasserspuren, daher sind reine SiO -Strukturen mit ausgeprägter<br />
2<br />
Hydrophobizität wie SOD, SGT, DOH oder MTN geeignet. Die<br />
Synthese erfolgt mit Templatmolekülen, die nach der Synthese<br />
thermisch zerstört werden müssen. Die Auswahl der Template<br />
bestimmt die Struktur, die Temperatur und Dauer des Templatabbaus.<br />
Es wurde eine Reihe von SOD-Kristallen mit verschiedenen Templaten<br />
präpariert, die Detemplatisierung optimiert und anschließend H - und 2<br />
He-Isothermen im Tieftemperaturbereich gemessen. Nur templatfreie<br />
Kristalle zeigen den erwarteten Langmuir-Isothermenverlauf.<br />
Dagegen zeigen Kristalle mit Templatresten eine aktivierte Adsorption<br />
mit inversem Temperaturverhalten. Die adsorptive Speicherkapazität<br />
<strong>für</strong> H ist gering. Erst wenn die kontinuierliche H -Permeation an<br />
2 2<br />
SOD-Membranen gelingt, werden diese technisch interessant.<br />
Literatur<br />
[1] S. Münzer, M. Noack, J. Caro, P. Behrens: Hydrogen and helium<br />
adsorption on allsilica Sodalite, Deutsche Zeolith Tagung, März 2008, Halle/<br />
Saale.<br />
[2] M. Noack, P. Kölsch, A. Dittmar, M. Stöhr, G. Georgi, M. Schneider, U.<br />
Dingerdissen, A. Feldhoff, J. Caro, Microp. Mesop. Mat. 102, <strong>2007</strong>, 1-20.<br />
Präparation und Charakterisierung von L2N-Strukturen<br />
L2N-Strukturen sind Perowskite auf Basis von La-Nickelaten. Sie<br />
weisen eine hohe CO -Beständigkeit auf, doch ist die O -Permeanz<br />
2 2<br />
gering. Durch Dotierung mit redoxaktiven Übergangsmetallkationen<br />
kann der Sauerstoffionentransport erhöht werden. Es wurden dotierte<br />
L2N-Kristalle nach der Citrat,- Nitrat,- und der Festkörpermethode<br />
mit verschiedenen Konzentrationen an Dotierkationen präpariert. Zur<br />
Charakterisierung sind die Phasenreinheit, die thermodynamische<br />
Beständigkeit bei variabler Temperatur und O -Konzentration und<br />
2<br />
die O -Permeanz zu bestimmen. Wegen der Vielzahl der Proben<br />
2<br />
waren schnelle Untersuchungsmethoden erforderlich, um die<br />
Membranerzeugung und Eindichtung im Hochtemperaturreaktor<br />
auf ausgewählte Proben zu reduzieren. Es wurden elektrische<br />
Meßmethoden installiert:<br />
• Festelektrolytanalytik <strong>für</strong> Perowskitpulver zur<br />
thermodynamischen Stabilität<br />
• Vierpunktmessung der Leitfähigkeit <strong>für</strong> gesinterte<br />
Presslinge mit Aussagen zur Relaxation<br />
• Impedanzspektroskopie an gesinterten Presslingen<br />
zum Einfluss der Oberflächen-Volumenleitung und<br />
dem Einfluss der Korngrenzen.<br />
Diese Methoden sollen mit Permeationsmessungen korreliert<br />
werden. Dazu ist eine methodische Entwicklung vor der stofflichen<br />
Bewertung der Messergebnisse erforderlich. Zusätzlich erfolgten<br />
umfangreiche Arbeiten zur chemischen und mechanischen<br />
Verträglichkeit verschiedener Materialkombinationen unter<br />
Hochtemperaturbedingungen.<br />
Literatur<br />
[1] J. Caro, C. Hamel, B. Hoting, P. Kölsch, B. Langanke, K. Nassauer, M.<br />
Noack, T. Schiestel, M. Schroeder, J. C. Buyn, A. Seidel-Morgenstern, E. Tsotsas,<br />
H. Wang, S. Werth, Chem. Ing. Techn. <strong>2007</strong>, 831-843.<br />
68 69<br />
Plattenreaktor<br />
bis 1000°C<br />
Impedanzmeßzelle<br />
bis 1000°C