Spielzeitheft 2020-21 / Theater Rudolstadt
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
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Die Sterne vom
Himmel runter
Ein modernes Märchen von Katrin Lange nach
»Der Fischer und seine Frau«
Keine halben Sachen, sondern das ganze pralle Menschenleben! Ilsebill
will Veränderung. Die Arbeit am Fließband im Fischkombinat und eine
Altbauwohnung mit Außenklo sind nicht das Ziel ihrer Träume. Als ihr
Mann Fiete vom Fischfang auf hoher See zurückkommt und von einem
Butt mit einer goldenen Krone berichtet, der sämtliche Wünsche erfüllen
kann, geschieht Unerwartetes. Wie von Zauberhand haben Ilsebill und
ihr Mann plötzlich alles, was sie brauchen: ein Heim mit Farbfernseher
und Spülmaschine, ein Zimmer fürs Kind – was will man mehr? Doch
Ilsebill WILL mehr – nicht nur für ihre Familie, sondern für alle! Mit
missionarischem Eifer geht sie daran, ihre Welt ringsum zu verbessern.
Nicht Habgier und Neid, wie im berühmten Märchen, treiben die junge
Frau an, sondern allein die Sehnsucht nach einem sinnvollen Leben.
Doch die Dinge laufen aus dem Ruder. Die von ihr initiierten Neuerungen
setzen eine Dynamik in Gang, der die Menschen um sie herum kaum
noch folgen können. Technolo gischer Fortschritt ist das Eine, doch was
geschieht mit den Beziehungen zwischen den Kollegen, innerhalb der
eigenen Familie? Und wo bleibt die Liebe, wenn alles auf Wachstum,
Tempo und Effektivität getrimmt ist? Als Ilsebill erst zur Direktorin,
dann zur Ministerin aufsteigt und schließlich zu Gott avanciert, hat sie
den Kontakt zu den Menschen verloren und muss sich den Weg von oben
nach unten zu ihrem ursprünglichen Leben zurückerkämpfen.
Katrin Lange hat die Grimm’sche Vorlage in eine Theaterparabel
für Erwachsene mit fast faustischen Zügen und voller Poesie verwandelt.
Das Stück kam 1975 in Rostock zur Uraufführung. Ein
zu Unrecht vergessenes Juwel DDR-Dramatik von verblüffender
Aktualität.
Regie: Alejandro Quintana
Bühne und Kostüme: Andrea Eisensee
Premiere
30.01.2021
Theater im
Stadthaus
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