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Spielzeitheft 2020-21 / Theater Rudolstadt

»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!

»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!

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Der zerbrochene

Krug

Ein Lustspiel von Heinrich von Kleist

Scherben bringen Glück, behauptet das Sprichwort. Anders in dieser

Geschichte, bei der sich aus einer scheinbaren Bagatelle ein zünftiger

Skandal entwickelt. Frau Marthe Rull tritt vor den Dorfrichter Adam mit

einem lädierten Stück Steingut und einem konkreten Verdacht. Denn

nicht nur ihr wertvoller Krug ist dahin, sondern, so vermutet Marthe,

auch die Ehre ihrer Tochter Eve. In deren Zimmer ging das Corpus Delicti

zu Bruch, während sich ihr des Nachts ein männlicher Besucher aufdringlich

näherte. Sie beschuldigt Ruprecht, Eves Verlobten, der Tat. Der wird

nun in Begleitung seines Vaters zusammen mit weiteren Zeugen verhört.

Jeder Vorgeladene pocht vor Gericht auf seine ganz eigene Wahrheit.

Und bei all dem Durcheinander und der Vielzahl der Perspektiven auf

das Geschehen gerät der eigentliche Hüter der Ordnung, Richter Adam,

zunehmend ins Visier der Ermittlungen. Im haarsträubenden Selbstbehauptungskampf,

jeglichen Verdacht von sich ablenkend, versucht er,

mit spitzfindigen Mitteln und doppelzüngigen Reden seinen Kopf aus

der Schlinge zu ziehen. Dummerweise erscheint zur Unzeit der hohe

Gerichtsrat Walter, der die Verhandlungen mit Argusaugen überwacht

und höchst eigensüchtige Interessen verfolgt.

In fast obsessiver Weise führte Heinrich von Kleist in seinen Dramen

und Erzählungen die bestehenden Ordnungen und Regeln

seiner Zeit an die Grenze der Belastbarkeit. So auch hier. Am Ende

des Lustspiels steht so manches auf dem Prüfstand: Liebe, Familie,

Staatsraison, Unschuld. Bei seiner Uraufführung 1808 im Weimarer

Hoftheater noch ausgepfiffen, gilt Heinrich von Kleists Stück ob

seines brillanten Sprachwitzes längst als eine der, wenn nicht gar

als die turbulenteste Gerichtskomödie deutscher Sprache.

Regie: Markus Fennert

Bühne und Kostüme: Teresa Monfared

Premiere

27.03.2021

Theater im

Stadthaus

47

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