Spielzeitheft 2020-21 / Theater Rudolstadt
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
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5. Sinfoniekonzert
Der Glanz von Paris
Louise Farrenc: Ouvertüre Nr. 2 Es-Dur (1834)
Camille Saint-Saëns: 2. Klavierkonzert g-Moll (1868)
Théodore Dubois: 2. Sinfonie h-Moll (1913)
Paris! Lange war es die Hauptstadt des bürgerlichen Konzerts. Nirgendwo
konnte man so viele berühmte Virtuosen und Sinfonieorchester hören
wie in den glanzvollen Konzertsälen und Theatern der Seine-Metropole.
Dieser Aufschwung des öffentlichen Musiklebens verlangte nach neuen
Konzertprogrammen, nach musikalischen Raritäten. Wie Detektive
machen sich Musiker und Komponisten in Archiven auf die Suche nach
den musikalischen Schätzen der Vergangenheit. Die Pariserin Louise
Farrenc wurde durch diese Forschungsarbeiten nicht nur eine bekannte
Komponistin, sondern eine der wenigen Musikwissenschaftlerinnen des
19. Jahrhunderts. Robert Schumann lobte ihre Klaviervariationen in der
»Neuen Zeitschrift für Musik«. In Farrencs brillanter Konzertouvertüre
ist das Vorbild Mozart unüberhörbar. Auch Camille Saint-Saëns bediente
sich für sein eigenes Werk bei historischen Vorgängern: So beginnt sein
zweites, hochvirtuoses Klavierkonzert suchend wie ein Cembalo Prélude
des Barock, um dann in eine fulminante Konzertkadenz der Belle Époque
zu münden – selbst Walzerzitate fehlen im zweiten Satz nicht. Weitere
musikhistorische Ausflüge dieser Art durchziehen das kontrastreiche
Konzert. Eine Neuentdeckung verspricht Théodore Dubois opulentopernhafte
Sinfonie in h-Moll, die kurz vor dem ersten Weltkrieg entstand
und stark von den Orchesterwerken Franz Liszts aus den 1850er
Jahren beeinflusst ist – also von einem Stil, der zu dieser Zeit schon
historisch war. Alle drei Komponisten dieses Sinfoniekonzerts vereint
ein Professorenamt am berühmten Musikkonservatorium von Paris, der
Konzerthauptstadt.
Klavier: N. N.
Musikalische Leitung: Oliver Weder
26. / 27.02.2021, 19:30 Uhr Meininger Hof Saalfeld
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