Spielzeitheft 2020-21 / Theater Rudolstadt
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
»Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens« ‒ unter dieses Spieltzeitmotto aus der Feder Friedrich Schillers stellen wir unsere neue Theater- und Konzertsaison 2020/21. Und fragen unsere Schauspieler*innen und Musiker*innen, aber auch Menschen aus der Region, die sich im Ehrenamt engagieren, nach dem, was sie antreibt. Viel Freude beim Stöbern!
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Grußwort
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,
vor einem halben Jahr suchten wir uns ein Schillerwort als Motto für die neue
Spielzeit: »Lust und Zuversicht allein sind die Seele meines Wirkens.« Wir
ahnten nicht, dass uns die schöne Phrase wenige Monate später mit einer ganz
anderen Dringlichkeit ansprechen würde. Die Welt ist seitdem eine andere
geworden, das klingt pathetisch, wird aber von kaum jemandem bestritten
werden. Die Veränderungen, die wir erleben, werden einschneidend sein,
dauerhaft oder lange wirken, viele Bereiche unseres Lebens erfassen, das
Private und Gesellschaftliche, Politik, Ökonomie, unser Alltagsverhalten, den
Sport, die Mediennutzung, aber nicht zuletzt auch Kultur und Kunst. Noch stecken
wir mitten in einem widersprüchlichen und hochdynamischen Prozess.
Perspektiven, die wir heute aufmachen, gelten morgen womöglich schon nicht
mehr. Alte Sicherheiten stehen in Frage. Deswegen ist auch unsere Arbeit sehr
vom Augenblick abhängig. Wir als Theaterschaffende werden wie in allen Bereichen
des gesellschaftlichen Lebens mit Improvisation und Flexibilität leben
müssen. Wir haben versucht, unseren Spielplan den Umständen anzupassen.
Wobei wir damit rechnen, dass die Umstände in ein paar Monaten wiederum
ganz andere sein könnten. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Sie, liebes
Publikum, auf diesem Weg zu begleiten, Ihnen so bald wie möglich so viel wie
möglich Theater und Musik zu bieten. Theater und Konzertsäle sind analoge
Orte der Begegnung. Wir alle haben in den letzten Wochen und Monaten erfahren,
wie wichtig ein solcher Austausch ist, für alle Generationen. Wir sind
soziale Wesen, die miteinander lachen, weinen, in Gedanken und Empfinden
beisammen sein wollen. Trotz und mit aller Individualität, die uns auszeichnet
und besonders macht.
Die Folgen der Corona-Krise werden vielfältig sein. Chance und Gefahr stehen
zurzeit in der Waage. Wir hoffen auf einen positiven Schub. Dass uns die
Erfahrung einer gemeinsamen Überwindung dieser Krise zusammenbringt,
nicht weiter spaltet, dass wir in Kontakt bleiben, statt die Distanz auszubauen,
dass wir beim Anderen den guten Willen suchen und auf Respekt und
Solidarität setzen. Die Idee, in unserem Jahresheft – neben den Gesichtern
unserer Schauspielerinnen und Schauspieler, Musikerinnen und Musiker –
die Porträts von Menschen zu stellen, die sich im Ehrenamt engagieren, gab es
schon, als wir im Herbst 2019 die neue Saison und das neue Programm planten.
Jetzt, im Frühjahr 2020, ist diese Fusion sinnvoller und hoffnungsträchtiger
denn je. Wie sagte der große italienische Dichter Italo Calvino: »Alles,
was zivilem Zusammenleben dient, ist gut verwendete Energie.«
Ich wünsche Ihnen Kraft zur Teilhabe und uns allen eine gute und bessere Zeit.
Steffen Mensching
Intendant und Geschäftsführer
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