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G. Pico della Mirandola Über die Würde des Menschen - Lalegion ...

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Einleitung XV<br />

vor. 21 <strong>Pico</strong>s erste literarischen Versuche sind über 50 italie-<br />

nische Sonette in der Art Petrarcas 22 und lateinische Liebes-<br />

elegien 23 , in denen sich der jugendliche Dichter in <strong>die</strong> Tradi-<br />

tion der römischen Elegiker stellt.<br />

Wenn <strong>Pico</strong> im Einleitungsgedicht der Elegien neben Remi-<br />

niszenzen aus römischen Dichtern auch platonische Gedan-<br />

ken und Bilder verwendet und an sein Studium von Aristote-<br />

les, Empedokles und Anaxagoras erinnert 24 , spielt er damit<br />

auf seine philosophischen Interessen an. Nachdem er sich<br />

zunächst als »poeta« und »rhetor«, d. h. als humanistischer<br />

Literat betätigt hatte, vollzieht er dann <strong>die</strong> für sein weiteres<br />

Denken und Handeln entscheidende Wende zur Philo-<br />

sophie 25 und legt davon Zeugnis ab in einem Schreiben, »de<br />

genere dicendi philosophorum«, das er im Juni 1485 an den<br />

befreundeten Humanisten Ermolao Barbaro richtete.<br />

Indem <strong>Pico</strong> in seinem Brief <strong>die</strong> »barbarischen« Philo-<br />

sophen, d. h. <strong>die</strong> mittelalterlichen Scholastiker und ihre<br />

Nachfolger an der Universität von Padua, gegenüber der<br />

von Barbaro an ihren Verstößen gegen das humanistische<br />

Latein geübten Kritik verteidigt, bezieht er in dem auf <strong>die</strong><br />

Antike zurückgehenden Streit zwischen der Rhetorik und<br />

der Philosophie zugunsten der letzteren Stellung. Es ist eine<br />

21 De hominis dignitate, Heptaplus, De ente et uno wie Anm. 20;<br />

Disputationes adversus astrologiam divinatricem a cura di E. Ga-<br />

rin, Firenze 1946–1952, 2 Bde.; Giovanni <strong>Pico</strong> <strong>della</strong> <strong>Mirandola</strong>,<br />

Carmina latina entdeckt und hg. v. W. Speyer, Leiden 1964; Con-<br />

clusiones sive Theses DCCCC wie Anm, 18; dort eine ausführliche<br />

Bibliographie der Sekundärliteratur (bis 1973) 109–120.<br />

22 Sonetti del Conte Giovanni <strong>Pico</strong> <strong>della</strong> <strong>Mirandola</strong>, editi da<br />

F. Ceretti, <strong>Mirandola</strong> 1894; I sonetti di Giovanni <strong>Pico</strong> <strong>della</strong> Miran-<br />

dola, in: Nuova Rassegna 2 (1894), 97–114.<br />

23 Carmina latina wie Anm. 21.<br />

24 Speyer, in: Carmina latina, wie Anm. 2, 23.<br />

25 In seinem Brief an Angelo Poliziano v. 15. 7. 1483 weist er<br />

scherzhaft auf seine zwischen Dichtung und Philosophie schwan-<br />

kenden Neigungen hin (G. <strong>Pico</strong> <strong>della</strong> <strong>Mirandola</strong>, Opera omnia,<br />

Basileae 1572, 364 ff.).

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