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DER KONSTRUKTEUR 10/2020

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SPECIAL<br />

3D-DRUCK<br />

herausgefräst. Entsprechend viel Restmaterial bleibt nach der Fertigung<br />

übrig, das nicht direkt wiederverwendet werden kann. Bei der<br />

additiven Fertigung werden die Bauteile hingegen in Schichten aufgebaut,<br />

was unmittelbar zu Materialeinsparungen führt.<br />

Durch Additive Manufacturing ist es darüber hinaus möglich,<br />

ganze Baugruppen in einem Stück zu produzieren. Dazu ist es nicht<br />

nötig, zunächst Maschinen zeitaufwändig umzurüsten. Vielmehr<br />

wird die ganze Baugruppe schichtweise im 3D-Druckverfahren hergestellt.<br />

Dies minimiert nicht nur den Zeitaufwand für die Herstellung,<br />

sondern auch für das Zusammensetzen der Einzelteile einer<br />

Baugruppe. Unternehmen können so Zeit für die Produktion sparen<br />

und ihre Materialkosten nachhaltig senken.<br />

Neben der Materialeinsparung ist die Gewichtsreduktion von Bauteilen<br />

ein wichtiger Aspekt, der gerade in Branchen, wie der Automobil-<br />

und der Luftfahrtindustrie aber auch der Metall- und Medizinbranche<br />

eine besondere Rolle spielt. In bewegten Applikationen<br />

wirkt sich ein reduziertes Gesamtgewicht direkt auf die verbrauchte<br />

Energie aus. Die additive Fertigung ermöglicht hochfeste Leichtbaustrukturen:<br />

Hohlgeometrien, bionische Bauweisen, vieles wird möglich.<br />

Auch das Thema Funktionsintegration spielt hier eine Rolle.<br />

MATERIALZUSAMMENSETZUNGEN UND<br />

THERMISCHEN VERZUG SIMULIEREN<br />

Ein OEM aus der Lustfahrtindustrie setzt seit einigen Jahren auf die<br />

3DExperience Plattform und Anwendungen von Dassault Systèmes<br />

und kann dadurch heute Bauteile im Generative-Design-Verfahren<br />

erstellen. Das bedeutet, neue Bauteile werden nicht mehr basierend<br />

auf der Form als Ursprung entwickelt, sondern funktionsbasiert. Den<br />

Konstrukteuren geht es darum, herauszufinden, welche Form eines<br />

Bauteils die gegebenen Anforderungen im Flugzeug am besten erfüllt.<br />

Daraus generiert die Software von Dassault Systèmes dann das<br />

optimale Design des entsprechenden Bauteils für das Flugzeug. Im<br />

Anschluss wird der Einsatz der neuen Bauteile simuliert. So können<br />

bei Bedarf unterschiedliche Materialzusammensetzungen durchgespielt<br />

werden. Als Werkstoffe im 3D-Drucker kommen derzeit vor<br />

allem Metalle, spezielle Kunststoffe und Kunstharze sowie Keramik<br />

zum Einsatz. Durch die Simulation können natürlich auch andere<br />

Optimierungen an der Konstruktion vorgenommen werden. Dieses<br />

Vorgehen beschleunigt die Entwicklung neuer Teile erheblich. Ein<br />

weiterer Vorteil von Simulation besteht darin, den thermischen Verzug<br />

von Bauteilen direkt in der Planung berücksichtigen zu können.<br />

Dieser tritt während und nach der Erstellung im 3D-Drucker je nach<br />

Beschaffenheit des Materials auf und kann die Funktionalität des<br />

TRENDS IM 3D-DRUCK<br />

Momentan wird additive Fertigung besonders in Branchen<br />

eingesetzt, für die die Produktion von Prototypen, personalisierten<br />

Einzelteilen oder Kleinserien im Vordergrund steht.<br />

Aktuell gibt es jedoch bereits Bestrebungen, 3D-Druckverfahren<br />

auch für die Serienproduktion zu etablieren. Gerade<br />

in der Medizinbranche wird vor allem im Bereich der<br />

einsetzbaren Materialien ausgiebig geforscht und entwickelt.<br />

Interessante Möglichkeiten ergeben sich auch für die<br />

High-Tech- und Elektronik-Branche, für die ein kleinstmöglicher<br />

Formfaktor wichtig ist. Hier ist es denkbar, die<br />

Sensorik oder Elektronikbauteile direkt in eine additiv<br />

gefertigte Struktur zu integrieren – Stichwort Funktionsintegration.<br />

So könnte beispielsweise die Sensorik von<br />

Messgeräten unmittelbar in die Elektronik mit eingedruckt<br />

werden. Aktuell gibt es bereits erste Anbieter, die komplexe<br />

Multilayer-Leiterplatten im 3D-Druckverfahren innerhalb<br />

von 15 Stunden statt 50 Tagen fertigen können.<br />

Endprodukts verändern. Um dies zu umgehen, bietet die Software<br />

von Dassault Systèmes die Möglichkeit, den thermischen Verzug zu<br />

simulieren und das Ergebnis in die geometrische Verzugskompensation<br />

direkt einfließen zu lassen. Dadurch ist sichergestellt, dass das<br />

Bauteil am Ende exakt in der benötigten Form vorliegt.<br />

SOFTWARE-TOOLS<br />

ADDITIVE FERTIGUNG FÜR SOLIDWORKS-ANWEN<strong>DER</strong><br />

EINFACH NUTZBAR<br />

3DXpert, eine kostenfreie Zusatzsoftware für Dassault Systèmes Solidworks<br />

macht die additive Fertigung für Solidworks-Anwender<br />

einfach nutzbar. Die Software ist in Zusammenarbeit von Dassault<br />

Systèmes mit 3D Systems, einem Anbieter von 3D-Druckern und<br />

Lösungen im Gesundheitswesen, entstanden. Mit der Software<br />

können Konstrukteure in der gewohnten Umgebung ihre Entwürfe<br />

für additive Fertigung vorbereiten und optimieren. Sie deckt den<br />

kompletten Prozess vom Design bis hin zur Fertigung ab. Das<br />

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