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VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2020

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Weiterbildung / Arbeitsbedingungen<br />

Lesen lernen<br />

Standardisierung<br />

und Z-Scores<br />

In der Pädiatrie wird das Wachstum<br />

von Kindern oft mittels Perzentilenkurven<br />

verfolgt. Perzentilen<br />

entsprechen dem Prozentrang in<br />

der Normalverteilung, welche in repräsentativen<br />

Stichproben aus der Population<br />

ermittelt wurde. So bedeutet der<br />

Messwert eines Patienten auf der 10. Perzentile,<br />

dass 10 Prozent der Referenzpopulation<br />

einen kleineren Wert aufweisen<br />

und 90 Prozent einen grösseren Wert<br />

haben. Perzentilenkurven haben den<br />

Nachteil, dass sie bei sehr kleinen und<br />

sehr grossen Messwerten nicht sensitiv<br />

genug sind, da meist einfach ein Perzentilenwert<br />

3 angegeben wird.<br />

Ein besseres Mass sind die sogenannten<br />

Z-Scores, welche die statistische<br />

Abweichung eines Messwerts vom<br />

Erwartungswert beschreiben. Vereinfacht<br />

ausgedrückt gibt der Z-Score an, um wie<br />

viele Standardabweichungen ein Messwert<br />

von dem für gleichaltrige Kinder<br />

gleichen Geschlechts erwarteten Wert der<br />

Referenzpopulation abweicht. Mit dem<br />

kontinuierlichen Mass der Standardabweichung<br />

lassen sich die Verläufe bei<br />

Kindern auch am Rand der Verteilung<br />

viel genauer überwachen. Voraussetzung<br />

ist allerdings eine grosse Datenbasis, die<br />

auch viele Datenpunkte ausserhalb des<br />

«Normbereichs» enthält.<br />

Für statistisch Interessierte: Die<br />

Z-Scores werden durch eine Standardisierung<br />

(auch Z-Transformation genannt)<br />

ermittelt. Man berechnet den Quotienten<br />

der Differenz (Messwert minus erwarteter<br />

Wert der Population) und der Standardabweichung<br />

des Erwartungswerts mit der<br />

Formel<br />

Z = x– μ<br />

σ<br />

Dabei ist Z der Z-Score, x der individuelle<br />

Messwert, µ der Erwartungswert<br />

und σ die Standardabweichung der<br />

Referenzpopulation. Durch diese Standardisierung<br />

haben Z-transformierte<br />

Variablen einen Mittelwert von 0 und<br />

eine Streuung von 1, das heisst, die<br />

Normalverteilung wird in eine Standardnormalverteilung<br />

überführt, die für viele<br />

statistische Tests verwendet wird.<br />

Lukas Staub,<br />

klinischer Epidemiologe,<br />

Redaktionsmitglied<br />

des<br />

<strong>VSAO</strong>-Journals<br />

<strong>VSAO</strong> /ASMAC Journal 5/20 17

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