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VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2020

Raum - Aufräumen, heilen, malen, bloggen Orthopädie - Orthopädische «Kurvendiskussion» Schmerz - Analgetikaunverträglichkeit: Intoleranz oder Allergie? Politik - Neuer vsao-Präsident

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MEDISERVICE<br />

In Notsituationen brauchen Kinder<br />

und Jugendliche Menschen, denen<br />

sie sich anvertrauen können.<br />

Manchmal auch ausserhalb der<br />

Familie. Jeden Tag suchen rund 400 Kinder<br />

und Jugendliche bei den über 70 professionellen<br />

Beraterinnern und Beratern<br />

von Beratung + Hilfe 147 nach Rat. Die<br />

Coronakrise ist für viele Jugendliche<br />

nach wie vor zusätzlich belastend. Pro<br />

Juventute hat zwischen März und Mai<br />

<strong>2020</strong> zehn Prozent mehr Anfragen zum<br />

Thema Konflikte mit Eltern und 33 Prozent<br />

mehr Beratungen, in denen es um<br />

Gewalt in der Familie ging, registriert.<br />

Aber auch die Sorge wegen der fehlenden<br />

Kontakte mit Gleichaltrigen hat viele Jugendliche<br />

belastet. Unsere Berater haben<br />

zu diesem Thema 92 Prozent mehr Beratungen<br />

durchgeführt. Der Gedanke, sich<br />

nicht frei bewegen zu können, soziale<br />

Kontakte nicht mehr pflegen zu können<br />

und dadurch viel stärker auf sich alleine<br />

gestellt zu sein, war für viele junge Menschen<br />

etwas sehr Bedrohliches – sie waren<br />

zuhause, getrennt von ihrem Freundeskreis,<br />

abgekoppelt von der gewohnten<br />

Tagesstruktur und auf engerem Raum<br />

mit Eltern und Geschwistern, was neue<br />

Konflikte provoziert hat. Zudem kann<br />

niemand voraussehen, wie sich die<br />

Wirtschaft entwickeln wird – eine Unsicherheit,<br />

die vor allem Jugendliche, die<br />

vor dem Berufseinstieg stehen, sehr belasten<br />

kann. Deshalb war in der Coronakrise<br />

das Angebot Beratung + Hilfe 147<br />

von Pro Juventute als niederschwellige<br />

Anlaufstelle noch wichtiger als sonst,<br />

und die Be ratungskapazität musste ausgebaut<br />

werden.<br />

Beratungschat mit Gleichaltrigen<br />

Ein wichtiger Faktor auf dem Weg hin zu<br />

einer Beratung, welche noch niederschwelliger<br />

den Bedürfnissen von Kindern<br />

und Jugendlichen Rechnung trägt, sind<br />

die Jugendlichen selbst. Mit dem Prinzip<br />

des Peer-Involvement – dem Einbezug von<br />

Jugendlichen – entwickelte Pro Juventute<br />

das Beratungsangebot weiter und wendet<br />

dieses Prinzip auch in der Beratung selbst<br />

an. Seit 2018 stehen Peer-Beraterinnen<br />

und -Berater ein bis zwei Mal pro Woche<br />

anderen Jugendlichen zur Verfügung für<br />

einen persönlichen Chat. Die jugendlichen<br />

Berater werden dabei begleitet von Beratungsprofis<br />

der Beratung + Hilfe 147. Aufgrund<br />

des Erfolgs dieses Angebots wurde<br />

es 2019 weiter ausgebaut und steht nun in<br />

Deutsch, Französisch und Italienisch zur<br />

Verfügung. 2019 wurde diese Chatberatung<br />

von 2057 Jugendlichen in Anspruch<br />

genommen. Auch während der Coronakrise<br />

stand der «Chat mit Gleichaltrigen» Jugendlichen<br />

in der Deutschschweiz jeden<br />

Montag und Dienstag zwischen 19 und 22<br />

Uhr sowie Jugendlichen in der Romandie<br />

und dem Tessin jeden Montag zwischen 19<br />

und 22 Uhr offen.<br />

Weitere Informationen: 147.ch und<br />

projuventute.ch.<br />

Eine soziale<br />

Partnerschaft<br />

innova ist soziale Partnerin der Stiftung<br />

Pro Juventute Schweiz. Dank<br />

dem Engagement konnte ein Fonds<br />

für Kinder und Jugendliche nach<br />

überstandenem Spitalaufenthalt<br />

geäufnet werden. Gemeinsam mit der<br />

Familie dürfen die Kinder eine Erholungswoche<br />

im Engadiner Hotel Chesa<br />

Spuondas verbringen. Nicht nur das<br />

nach dem Spitalaufenthalt genesene<br />

Kind kann so eine erholsame Auszeit<br />

geniessen, sondern auch seine Eltern<br />

und Geschwister.<br />

Persönliche Probleme bestimmen<br />

die Beratungen<br />

In der Beratung per Telefon, SMS, E-Mail<br />

oder Chat spitzt sich auch in normalen<br />

Zeiten die Zunahme schwerwiegender<br />

persönlicher Probleme zu. Sie machten<br />

2019 mit 35,6 Prozent bereits mehr als ein<br />

Drittel der Beratungen aus (gegenüber<br />

10,9 Prozent im Jahr 2009). Dabei geht es<br />

vor allem um Suizidgedanken (9,3 Prozent),<br />

depressive Verstimmung (4,6 Prozent),<br />

Krisen (3,8 Prozent), Angst (3,6 Prozent)<br />

oder psychische Erkrankungen (3,5<br />

Prozent). Hier zeigt sich, dass die Jugendlichen<br />

gerade bei schwerwiegenden persönlichen<br />

Problemen weiterhin ein direktes<br />

Gegenüber suchen, welches ihnen zuhört<br />

und auf ihr individuelles Problem<br />

eingehen kann, und Antworten nicht nur<br />

im digitalen Raum zu finden sind.<br />

MEDISERVICE<br />

<strong>VSAO</strong>-ASMAC und<br />

innova Versicherungen<br />

arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich<br />

zusammen. Die beiden Unternehmen<br />

haben gemeinsam eine einzigartige<br />

Lohnausfallversicherung entwickelt,<br />

welche sich an der jeweiligen Lohnfortzahlung<br />

des Arbeitgebers/Spitals<br />

anpasst und garantiert, dass das<br />

Einkommen während der ersten zwei<br />

Jahre einer Arbeitsunfähigkeit gesichert<br />

ist. Sind Sie interessiert an dieser<br />

innovativen Versicherungslösung?<br />

Kontaktieren Sie MEDISERVICE<br />

<strong>VSAO</strong>-ASMAC unter Telefon 031 350<br />

44 22 oder per E-Mail an info@mediservice-vsao.ch.<br />

<strong>VSAO</strong> /ASMAC Journal 5/20 57

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