VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2020
Raum - Aufräumen, heilen, malen, bloggen Orthopädie - Orthopädische «Kurvendiskussion» Schmerz - Analgetikaunverträglichkeit: Intoleranz oder Allergie? Politik - Neuer vsao-Präsident
Raum - Aufräumen, heilen, malen, bloggen
Orthopädie - Orthopädische «Kurvendiskussion»
Schmerz - Analgetikaunverträglichkeit: Intoleranz oder Allergie?
Politik - Neuer vsao-Präsident
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Editorial<br />
Von Räumen,<br />
Zahlen und<br />
Wahlen<br />
Catherine Aeschbacher<br />
Chefredaktorin <strong>VSAO</strong>-Journal<br />
46 m 2 – so gross war 2018 in der Schweiz die durchschnittliche Wohnfläche<br />
pro Person. 1980 betrug die Fläche noch 34 m 2 . Aktuell ist die<br />
Tendenz wieder rückläufig, nicht zuletzt weil vermehrt Familien in<br />
den städtischen Raum zurückkehren und wieder mehr Personen auf<br />
eine Wohnung entfallen. Mit deutlich weniger Raum müssen übrigens<br />
Legehennen auskommen: Auf Gitterflächen dürfen zwölfeinhalb Tiere<br />
pro m 2 gehalten werden.<br />
Wie gross das ideale Patientenzimmer sein sollte, wissen wir nicht.<br />
Dass die Umgebung sehr wohl zur Heilung beitragen kann, ist indes<br />
unbestritten. Wie man einen solchen Raum am besten gestaltet, ist<br />
Forschungsgegenstand der «Healing Architecture». Ihr ist ein Beitrag<br />
in unserem Schwerpunkt zum Thema Raum gewidmet.<br />
Ziemlich genau datieren lässt sich hingegen die «Entdeckung» des<br />
Raums in der Malerei. Im Jahr 1427 schuf der noch junge Maler Masaccio<br />
in der Kirche Santa Maria Novella in Florenz ein beachtliches<br />
Fresko. Dabei benutzte er zur Darstellung der Dreifaltigkeit die mathematisch<br />
korrekte Zentralperspektive. Das Gemälde war für seine<br />
Zeitgenossen eine Sensation, entsprach doch die Abbildung des<br />
Raums genau dem, was das Auge in der Realität wahrnimmt.<br />
1977 veröffentlichte der amerikanische Soziologe Richard Sennett sein<br />
Buch «The Fall of Public Man» («Verfall und Ende des öffentlichen<br />
Lebens. Die Tyrannei der Intimität»). Darin stellte er die These auf,<br />
dass die Grenze zwischen öffentlichem und privatem Raum immer<br />
mehr verschwinde und die öffentliche Sphäre zunehmend «psychologisiert»<br />
werde. In einer Zeit, in der viele ihr ganzes Leben online<br />
zugänglich machen oder sich vor Fernsehkameras psychisch und<br />
physisch hemmungslos entblössen, ist man geneigt, Sennetts These<br />
zuzustimmen. Wie aber sieht das ein Blogger? Wie geht er mit privat<br />
und öffentlich um? Die Antwort findet sich ebenfalls im Schwerpunkt.<br />
Und schliesslich verlassen wir unsere Sphäre und begeben uns in den<br />
Weltraum. Allerdings wenden wir uns dabei einer sehr irdischen<br />
Tätigkeit zu: dem Aufräumen. Weil immer mehr Schrott im All unterwegs<br />
ist, muss auch dort für Ordnung gesorgt werden.<br />
Und nun zu den Wahlen. Seit Ende August hat der vsao einen neuen<br />
Präsidenten. Angelo Barrile, Nationalrat und bisheriger Vizepräsident<br />
vsao, hat die Nachfolge von Anja Zyska angetreten, die das Amt aus<br />
beruflichen Gründen abgibt. Wo Angelo Barrile seine Schwerpunkte<br />
setzen möchte, ist im Politikteil nachzulesen. Und was dem vsao<br />
Schweiz recht ist, kann den Sektionen nur billig sein. Im vsao-Teil<br />
zieht die scheidende Präsidentin der Sektion Zürich, Jana Siroka, ihre<br />
Bilanz. Die Sektion Bern hingegen erweitert ihr Präsidium. Neu steht<br />
Marius Grädel-Suter als Co-Präsident Nora Bienz zur Seite. Diese wird<br />
künftig auch als Vizepräsidentin vsao tätig sein. Wir wünschen allen<br />
Gewählten viel Freude und Erfolg im Amt!<br />
<strong>VSAO</strong> /ASMAC Journal 5/20 5