VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2020
Raum - Aufräumen, heilen, malen, bloggen Orthopädie - Orthopädische «Kurvendiskussion» Schmerz - Analgetikaunverträglichkeit: Intoleranz oder Allergie? Politik - Neuer vsao-Präsident
Raum - Aufräumen, heilen, malen, bloggen
Orthopädie - Orthopädische «Kurvendiskussion»
Schmerz - Analgetikaunverträglichkeit: Intoleranz oder Allergie?
Politik - Neuer vsao-Präsident
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MEDISERVICE<br />
kennt und mir vorher bereits die Möglichkeit<br />
gegeben wurde, die neue Funktion einzuüben.<br />
So war der Schritt nicht so gross.<br />
Wie hat Dein Team reagiert?<br />
Durchaus positiv. Ich wurde in meiner<br />
neuen Funktion wahrgenommen. Gleichzeitig<br />
wird im Team ein reger Austausch<br />
gepflegt, im Rahmen der Dienstübergaben,<br />
aber auch als Teil der Weiterbildung<br />
für das ganze Team. Dies kommt der Patientenversorgung<br />
und uns zugute.<br />
Wie hat sich Dein Aufgabenbereich<br />
verändert?<br />
Man übernimmt einen aktiven Part in der<br />
Weiterbildung und Betreuung der Assistenzärzte<br />
und Medizinstudenten. Dabei<br />
wird viel anhand der direkten Patientenbetreuung<br />
vermittelt und besprochen. Als<br />
Oberarzt übernimmt man zudem Aufgaben<br />
im strukturierten Weiterbildungsblock<br />
der Klinik, sei es in Form von Vorträgen,<br />
Studentenunterricht in Kleingruppen beim<br />
Patienten sowie als Tutor für die Assistenzärzte.<br />
Innerhalb der Abteilung übernimmt<br />
man zudem einen Themenbereich, für den<br />
man sowohl organisatorisch als auch inhaltlich<br />
mitverantwortlich ist. In meinem<br />
Fall war dies die Mitorganisation einer interdisziplinären<br />
Sprechstunde, welche wir<br />
zu diesem Zeitpunkt neu mit den Ärzten<br />
der HNO geführt haben. Zu guter Letzt ist<br />
man als Oberärztin einer bestimmten Fachdisziplin<br />
Teil der Dienstequipe, so dass ich<br />
in meinem Fall neu Dienste für die Kinderpneumologie<br />
wahrgenommen habe.<br />
Hast Du zusätzliche Ausbildungen<br />
für gewisse Bereiche gemacht?<br />
Die medizinische Fakultät der Universität<br />
Bern bietet kleine Kurse an, die einen beispielsweise<br />
speziell auf die Anforderungen<br />
des Studentenunterrichts oder die<br />
Abnahme von Medizinprüfungen vorbereiten.<br />
Ich habe zudem einen Hochschuldidaktik-Kurs<br />
der Uni besucht, was sehr<br />
spannend und hilfreich war.<br />
Welches sind die Vorzüge gegenüber<br />
der Tätigkeit als Assistenzärztin? Und<br />
welches sind die Nachteile?<br />
Ich würde nicht unbedingt von Vorzügen<br />
oder Nachteilen sprechen. Ich empfinde<br />
beide Aufgaben als zwei gleichberechtige<br />
Phasen im beruflichen Werdegang, und<br />
jede hat zum gegebenen Zeitpunkt ihre<br />
Berechtigung. Als grössten Unterschied<br />
empfand ich, als primäre Entscheidungsträgerin<br />
dazustehen. Dadurch ist man automatisch<br />
eigenständiger, was sehr angenehm<br />
ist in der täglichen Arbeit, aber<br />
gleichzeitig mit einer gewissen Verantwortung<br />
verbunden ist.<br />
Wie hat sich die neue Funktion auf<br />
Dein Privatleben ausgewirkt?<br />
Die Dienste müssen gut besprochen und<br />
organisiert sein. Wenn man mal später<br />
nach Hause kommt oder wieder in die Klinik<br />
muss, muss es zuhause trotzdem rund<br />
laufen mit den Kindern.<br />
Was rätst Du Deinen Kollegen, die diesen<br />
Schritt noch vor sich haben?<br />
Sich grundsätzlich zu freuen. Es kommt alles<br />
zum rechten Zeitpunkt, und ist an und<br />
für sich ein «natürlicher» nächster Schritt<br />
im beruflichen Werdegang. Man bleibt<br />
stets Teil eines Teams, mit dem man sich<br />
austauscht und gemeinsam diskutiert.<br />
Wo stehst Du heute und wie geht<br />
es weiter?<br />
Zurzeit bin ich nebst meiner klinischen<br />
Tätigkeit als Oberärztin auch in der Forschung<br />
tätig. Durch Forschungsgelder des<br />
Schweizerischen Nationalfonds ergab sich<br />
für mich die Möglichkeit, ein grösseres<br />
Forschungsprojekt in der Kinderklinik zu<br />
betreuen. Es ist spannend, den Bogen von<br />
der Klinik zur Forschung und wieder zurück<br />
zu spannen und bleibt eine schöne<br />
Herausforderung. Voraussichtlich werde<br />
ich versuchen, in beiden Gebieten tätig zu<br />
bleiben und die Verbindung zwischen Klinik<br />
und Forschung beizubehalten.<br />
Zur Person<br />
Sophie Yammine hat 2005 das Studium<br />
der Humanmedizin an der<br />
Universität Bern abgeschlossen.<br />
Später hat sie einen PhD an der Universität<br />
Bern absolviert. Sie ist Kinderärztin<br />
und Kinderpneumologin,<br />
Forscherin, Mutter zweier Kinder,<br />
Partnerin, Natur- und Musikliebhaberin<br />
und Redaktionsmitglied des<br />
<strong>VSAO</strong>-Journals.<br />
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<strong>VSAO</strong> /ASMAC Journal 5/20 51