tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe November/Dezember 2020

Krankenhaus GmbH – eine neue Ära beginnt
Roboterassistierte
Chirurgie mit „da Vinci Xi“
Chirurgen-Konsole Rechnerturm Patientenwagen mit
Operationsarmen
Weilheim / Schongau | Mit „da Vinci
Xi“ steht das weltweit führende
chirurgische Robotik-System in
Weilheim-Schongau zur Verfügung.
Die Krankenhäuser des
Landkreises haben investiert, um
Patienten ohne Zusatzkosten diese
äußerst präzise, sehr sichere und
besonders schonende OP-Technologie
anzubieten. Denn je präziser
ein Eingriff durchgeführt werden
kann, desto größer der Erfolg.
Gerade bei komplexen Operationen
erlaubt das da-Vinci-System
eine Chirurgie, die weit über das
hinaus geht, was bisher möglich
war. Feinste Nerven und Gefäße
werden selbst auf engstem Raum
erkannt und so Verletzungen vermieden.
Dies führt nicht nur zu
besseren Resultaten, sondern auch
zu einer schnelleren Rückkehr in
den Alltag.
Besonders schonend
und kleinste Narben
Als besonders schonende OP-Technologie
ist „da Vinci Xi“ besonders
für den Einsatz in der Allgemeinund
Viszeralchirurgie geeignet,
also rund um Magen und Darm.
Präzisionsinstrumente ermöglichen
kleinste Schnitte (bis zu 1 cm) und
ein auf den Millimeter genaues
Operieren. Dadurch sinken Infektionsrisiken
und Blutverluste können
geringgehalten werden. Zudem
heilen kleinere Wunden besser. Die
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
unter Leitung von Chefarzt
Sonderveröffentlichung der
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang ist
besonders versiert in schonenden
OP-Verfahren und hat damit vielen
Patienten eine schnellere Rückkehr
in ihr normales Leben ermöglicht.
Erfahrungen und Fachkompetenz
auf der einen, Sensibilität und
Nähe zum Patienten auf der anderen
Seite prägen dieses Ärzteteam.
An folgenden Organen führt das
Ärzteteam damit Eingriffe durch:
Schilddrüse, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse,
Gallenblase, Magen,
Darm sowie bei Sodbrennen,
Adipositas und Leistenhernien.
Wichtig zu wissen
Hinter dem Robotik-System stehen
erfahrene Ärzte und ein geschultes
Team. Im OP bleiben sie stets
die entscheidend Handelnden. „da
Vinci Xi“ kann nicht eigenständig
Aktionen durchführen, sondern
assistiert lediglich dem Operateur.
So ist die vollständige Kontrolle
über das System und die Sicherheit
für die Patienten jederzeit
gewährleistet. Vor jedem Einsatz
des „da Vinci Xi“ erfolgt eine sorgfältige
Indikationsstellung, um die
besten Operationsergebnisse zu
erreichen. Dies klären Arzt und
Patient in einem persönlichen Gespräch
unter Berücksichtigung der
persönlichen Lebenssituation.
Vorteile für Patienten
Die wesentlichen Vorteile für Patienten
sind auf einen Blick:
Hochpräzise Operationen
Kleinste Narben
Geringe Wundheilungsstörungen
Geringerer Blutverlust und
Schmerzen
Reduzierte Komplikationsrate
Nervenschonendes Verfahren
Schnellere Mobilität / Rekonvaleszenz
Kürzerer Krankenhausaufenthalt
Universitär angebunden
Die da Vinci-Technologie gestattet
es zudem, komplexe Eingriffe
in universitärer, telemedizinischer
Anbindung durchzuführen. Die
enge Zusammenarbeit der Experten
erfolgt im Rahmen der bestehenden
Kooperation der Krankenhäuser
Weilheim-Schongau eim hong
mit
mit Ko
dem Klinikum rechts der Isar der
TU München. Zur standortübergreifenden
Zusammenarbeit gehört
auch, dass beide Kliniken das
„da Vinci Xi“-System einsetzen.
Das macht es so besonders
Das System der roboter-assistierten
Operation besteht aus einer
Chirurgen-Konsole, einem Rechnerturm
und einem Patientenwagen
als Herzstück. An der Chirurgen-Konsole
steuert der Operateur
die Instrumente, die am Patientenwagen
befestigt sind. Die Steuerung
wird über den Rechnerturm
kommuniziert, der zwischen den
Komponenten als Mittler agiert.
Wesentliche Elemente sind die vier
Operationsarme des Roboters mit
endoskopischen Mikroinstrumen-
ten.
Diese setzen die Bewegungen
des
Chirurgen in Echtzeit hochpräzise
um. Die Technik ist noch
genauer als bei den gängigen
minimalinvasiven Operationen,
da der Chirurg über die
Steuerkonsole die Roboterar-
me
absolut zitterfrei bewegen
kann. Dem Chirurgen ist dadurch
ein exaktes Arbeiten selbst
bei engsten Räumen möglich.
Beweglicher als die
menschliche Hand
„da Vinci Xi“ arbeitet mit einem
dem Handgelenk nachempfunde-
nen Steuerinstrument und ist intuitiv
bedienbar. 7-Freiheitsgrade
erreichen eine Beweglichkeit, die
über die der menschlichen Hand
hinaus geht. An der Spitze einer
der Roboterarme befindet sich
eine 3D-Kamera. Damit wird das
Operationsfeld mit einem hochauflösenden,
dreidimensionalen
Videobild mit bis zu 10-facher Bildvergrößerung
dargestellt. Mehrere
Sicherheitssysteme schützen
Patient und Operateur vor technischen
Ausfällen. Zahlreiche große
klinische Studien konnten belegen,
dass roboter-assistierte Operationen
gegenüber den bisherigen
Operationsformen mindestens die
gleiche Sicherheit gewährleisten,
in vielen Fällen ist die Überlegenheit
bewiesen.
7 000 000 Eingriffe
weltweit
Leonardo da Vinci hat mit einer
unvergleichlichen anatomischen
Genauigkeit seine Meisterwerke
zum Leben erweckt. Analog dazu
stellt „da Vinci Xi“ eine verbesserte
Detailansicht zur Verfügung
und ermöglicht vor allem eine
einzigartige Präzision. Seit den
Anfängen wurden bisher 7 Millionen
Präzisionsoperationen durchgeführt.
Weltweit befinden sich
derzeit 5 000 da Vinci-Robotiksysteme
im Einsatz, davon 900 in
Europa und seit Herbst 2020 auch
eines in den Krankenhäusern
Weilheim-Schongau.
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirur-
gie, und Dr. Jana Schäfer, Oberärztin Allgemein- und Viszeralchirurgie.