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tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe November/Dezember 2020

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Der Perpendikelclub aus Hohenpeißenberg<br />

16 Männer im<br />

schnieken Anzug<br />

Wir sind für Sie da!<br />

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Hohenpeißenberg | Freitagabend<br />

im hinteren Stüberl der Rigi-Alm<br />

in Hohenpeißenberg. Am Tisch<br />

ganz links sitzen sechs junge<br />

Männer, feingekleidet in schwarzem<br />

Anzug. Sie wirken durchaus<br />

ein wenig durstig, warten auf<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung. Nach <strong>und</strong> nach<br />

kommen weitere Burschen hinzu<br />

– <strong>und</strong> werden mit Argusaugen<br />

von den bereits Sitzenden beobachtet.<br />

„Wenn einer was vergisst,<br />

muss er bezahlen“, sind sich alle<br />

einig. Gemeint sind zehn Euro,<br />

gerne einzulösen in Form eines<br />

Ziegenliters (Maß Goaß) für <strong>die</strong><br />

R<strong>und</strong>e. An <strong>die</strong>sem Abend aber<br />

haben alle Mann alles Wichtige<br />

bei sich: Schwarze Business-<br />

Schuhe aus Leder, alternativ sind<br />

auch schwarzlederne Haferlschuhe<br />

erlaubt. Schwarze Anzughose.<br />

Weißes Hemd. Schwarzes Gilet.<br />

Schwarzes Sakko. Schwarze Krawatte.<br />

Und ein Utensil, <strong>das</strong> bei<br />

dem einen oder anderen in Silber<br />

oder Gold aus der linken oder<br />

rechten Anzugtasche herausblitzt:<br />

Eine Taschenuhr. Auch <strong>die</strong> muss<br />

bei jedem Treffen des Hohenpeißenberger<br />

Perpendikelclubs am<br />

Mann sein.<br />

Tradition der Väter<br />

fortgesetzt<br />

Manch einer trägt mit Stolz <strong>das</strong> bis<br />

zu 100 Jahre alte Erbstück seines<br />

Großvaters. Andere eine selbstgekaufte,<br />

nur wenige Jahre alte.<br />

„Früher haben wir uns monatlich<br />

getroffen“, sagt Mitglied Johannes<br />

Eggersdorfer. Weil <strong>die</strong> meisten<br />

der insgesamt 16 Mitglieder inzwischen<br />

Familie haben <strong>und</strong> beruflich<br />

stark eingespannt sind, haben<br />

sich <strong>die</strong> Stammtischtreffen auf vier<br />

bis fünf pro Jahr reduziert. „Dafür<br />

freuen wir uns <strong>um</strong>so mehr, wieder<br />

beieinander zu sein“, sagt Andreas<br />

Steger, Webasto-Angestellter, der<br />

sich in Zeiten von Corona natürlich<br />

den einen<br />

oder<br />

anderen en Spruch<br />

anhören muss an <strong>die</strong>sem gesel-<br />

elligen<br />

Freitagabend eines Clubs,<br />

den es weit <strong>und</strong> breit kein zweites<br />

Mal gibt.<br />

Die ältere Generation wird es<br />

vielleicht wissen: Perpendikel ist<br />

<strong>die</strong> altertümliche Bezeichnung<br />

für <strong>das</strong> Pendel in einer Taschenuhr,<br />

namentlich hergeleitet vom<br />

lateinischen „perpendicul<strong>um</strong>“.<br />

War<strong>um</strong> sich nach <strong>die</strong>sem Begriff<br />

gleich ein ganzer Club gründet, ist<br />

den Hohenpeißenberger Burschen<br />

selbst nicht so h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

bekannt. Aber es gibt eine gute<br />

Geschichte dazu. Und naheliegende<br />

Vermutungen. Der „Perpendikelclub<br />

Juniors“, so der vollständige<br />

Name, hat sich im Jahr 2001<br />

gegründet, „weil wir es von unseren<br />

Vätern gekannt, es cool gef<strong>und</strong>en<br />

haben <strong>und</strong> in deren Sinne<br />

fortführen wollten“, sagt Mathias<br />

Graf. Tatsächlich gehen <strong>die</strong> Ur-<br />

Auto Walter Pöcking<br />

N. Walter GmbH<br />

<br />

<br />

familiär & fair<br />

34 | <strong>tassilo</strong>

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