Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 009

Chiron stellt sich neu auf
Aufgrund der Krise in der Automobilindustrie und den Auswirkungen
der Corona-Pandemie in der Luftfahrt sieht sich
die Chiron Group mit einem deutlichen Nachfragerückgang
konfrontiert. Um die Zukunft der Unternehmensgruppe zu
sichern, wurde daher eine umfangreiche Neuausrichtung eingeleitet.
Während die Chiron Group 2018 einen Umsatz von rund 500 Millionen
Euro erzielte, sank der Umsatz 2019 auf 443 Millionen Euro (–11%).
2020 hat sich die Situation durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie
verschärft, sodass ein weiterer Rückgang erwartet wird. «Angesichts
dieser Perspektiven ist eine Neuausrichtung der Gruppe unerlässlich»,
erklärt Geschäftsführerin Vanessa Hellwing: «Aber wir
müssen jetzt handeln, um die Zukunft zu sichern und die Gruppe gestärkt
aus der Krise zu führen.»
Im Rahmen dieser Neuausrichtung werden alle deutschen Fertigungs-
und Montage-Kapazitäten in den Werken Tuttlingen und Neuhausen
o. E. gebündelt. Entsprechend werden die Bereiche Montage
und Applikation der Stama Maschinenfabrik GmbH von Schlierbach
ins rund 150 Kilometer entfernte Werk in Neuhausen verlagert. Der
Standort Schlierbach wird sich künftig auf den Vertrieb und Service
der Marke Stama konzentrieren. Darüber hinaus hat die Chiron Group
den Verkauf der Scherer Feinbau GmbH in die Wege geleitet. Das 1978
gegründete Unternehmen gehört seit 2012 zur Gruppe und produziert
CNC-Vertikal-Drehmaschinen und vertikale Wellendrehzentren am
Standort Alzenau.
Neu integriert wird indes die Mecatis SA aus Isérables. Die Walliser
fertigen kleine, hochpräzise Bearbeitungszentren, die in der Uhrenund
Schmuckindustrie, der Medizintechnik und der Feinwerktechnik
zum Einsatz kommen. Mit der Übernahme ist die Chiron Group
nun in zehn Ländern ausserhalb Deutschlands mit eigenen Gesellschaften
präsent. In die künftige Chiron Swiss SA werden alle Mecatis-Mitarbeiter
übernommen, sie betreuen weiterhin die Produkte der
Marke Factory5. Geschäftsführer bleibt der bisherige Inhaber und
CEO Samuel Vuadens.
CSEM mit
Rekordumsatz
Das CSEM mit Hauptsitz in
Neuenburg verzeichnete im
Geschäftsjahr 2019 mit 87,5
Millionen Schweizer Franken
(+6,6%) einen Rekordumsatz. Dieser Zuwachs
ist vor allem auf die Zunahme
an Drittmitteln zurückzuführen. Während
die Mandate aus der industriellen
Forschung auf dem hohen Niveau des
Rekordjahrs 2018 und auch die Subventionen
stabil blieben, nahmen die kompetitiven
Forschungsgelder im Vergleich
zu 2018 um 30 Prozent zu.
Dank diesen erfreulichen Ergebnissen
kann das Forschungs- und Technologiecenter
der Covid-19-Ära mit einer
gewissen Gelassenheit begegnen.
Da es bei den meisten Projekten um die
Digitalisierung von Unternehmensprozessen
geht, will sich das CSEM auch
in Zukunft insbesondere in den Bereichen
Deeptech, einschliesslich künstlicher
Intelligenz und fortgeschrittene
Fertigungsprozesse, weiterentwickeln.
Zudem sollen weiterhin Schweizer Unternehmen
bei der Digitalisierung unterstützt
werden.
www.csem.ch
www.chiron-group.com