13.11.2020 Aufrufe

Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 009

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie. Diese Ausgabe beinhaltet die Schwerpunktthemen "Die fühlende Maschine" und Stromversorgungen. Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

Technik und Wissen ist ein Fachmagazin für die Industrie und für Fachleute aus der Industrie.

Diese Ausgabe beinhaltet die Schwerpunktthemen "Die fühlende Maschine" und Stromversorgungen.

Technik und Wissen berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

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DIE FÜHLENDE MASCHINE<br />

lohnt hat <strong>und</strong> wir hier auch zeigen können, dass beispielsweise<br />

Formfehler im Prozess durch den Einsatz der<br />

fühlenden Maschinen deutlich reduziert werden können.<br />

Gerade das Interesse der Industrie zeigt uns, dass wir<br />

hier auch einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen<br />

Fortschritt leisten. Jetzt zu sehen, wie die fühlenden Maschinen<br />

durch unsere Forschungsarbeit zunehmend<br />

intelligenter <strong>und</strong> autonomer werden, macht mich natürlich<br />

besonders stolz.<br />

Der mobile Werkzeugroboter<br />

Es gibt neben der fühlenden Werkzeugmaschine auch<br />

noch den mobilen Werkzeugroboter, der an ihrem Institut<br />

entwickelt wird. Wie geht es dem?<br />

Das IFW hat die mobile Werkzeugmaschine für die flexible<br />

Ausbesserung <strong>und</strong> den Einsatz bei der Bearbeitung von<br />

Grossbauteilen entwickelt. Ein grosser Erfolg ist in diesem<br />

Zusammenhang die Ausgründung der Firma Picum MT,<br />

die die mobile Werkzeugmaschine erfolgreich weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> aktuell in die industrielle Anwendung bringt.<br />

Natürlich unterstützen wir die Weiterentwicklung der mobilen<br />

Werkzeugmaschine bei Picum MT auch weiterhin<br />

durch unsere Forschungsarbeiten. Im Zusammenhang mit<br />

unserem neuen Forschungszentrum für Grossmaschinen<br />

Scale ist geplant, die mobile Werkzeugmaschine für die<br />

Bearbeitung von Grossbauteilen einzusetzen.<br />

Was ist das Spezielle an diesem Roboter?<br />

Bei herkömmlichen Werkzeugmaschinen muss das Werkstück<br />

zur Maschine transportiert werden. Die Maschinen<br />

haben nur einen fest definierten Bearbeitungsraum <strong>und</strong><br />

sind dadurch in ihrer Skalierbarkeit eingeschränkt. Gerade<br />

bei Grossbauteilen oder fest montierten Bauteilen ist dies<br />

oft problematisch. Bei der mobilen Werkzeugmaschine<br />

kommt die Maschine zum Werkstück. Das bedeutet die Maschine<br />

kann überall auf dem Werkstück platziert werden<br />

<strong>und</strong> ist dadurch deutlich flexibler als fest stationierte Werkzeugmaschinen.<br />

Da sich die mobile Maschine quasi auf<br />

dem Werkstück entlang bewegen kann, können prinzipiell<br />

Bauteile von beliebiger Grösse bearbeitet werden.<br />

Wohin steuert die Entwicklung in diesem Bereich?<br />

Die Entwicklung geht hin zur skalierbaren Fertigung. Das<br />

bedeutet, dass die Bauteilgrösse in Zukunft nur noch<br />

eine untergeordnete Rolle spielen wird. Mobile Werkzeugmaschinen<br />

ermöglichen die hochgenaue Bearbeitung<br />

von Bauteilen in jeder beliebigen Grössenskala.<br />

Werden da Forschungsresultate vom einen auf den anderen<br />

übertragen? Von der fühlenden Werkzeugmaschine also<br />

auf den Werkzeugroboter <strong>und</strong> umgekehrt. Wenn ja, welche<br />

zum Beispiel?<br />

Forschungsresultate werden nicht nur für eine Maschine<br />

genutzt. Die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf<br />

andere Maschinen <strong>und</strong> Prozesse hat bei uns einen sehr<br />

Die mobile Werkzeugmaschine kann überall<br />

auf dem Werkstück platziert werden <strong>und</strong><br />

ist dadurch deutlich flexibler als fest stationierte<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

hohen Stellenwert. Die im Zusammenhang mit der fühlenden<br />

Maschine entwickelten Methoden zur Ermittlung<br />

von Kräften im Prozess <strong>und</strong> zur Prozessanpassung werden<br />

teilweise auch an der mobilen Maschine eingesetzt.<br />

Generell: Mit welchen Firmen arbeiten Sie im Bereich der<br />

fühlenden Maschinen zusammen?<br />

Wir arbeiten hier unter anderem mit Werkzeugmaschinenherstellern,<br />

Spannmittelherstellern, Herstellern von<br />

Sensorik sowie mit Betrieben, die weitere Komponenten<br />

für Werkzeugmaschinen fertigen, zusammen.<br />

Dürfen die Firmen die Forschungsresultate übernehmen<br />

<strong>und</strong> sie in die eigenen Maschinen integrieren?<br />

Ja, uns ist es sehr wichtig, unsere Forschungsergebnisse<br />

auch in die Industrie zu bringen <strong>und</strong> für Unternehmen<br />

anwendbar zu machen. Mit unseren Forschungsarbeiten<br />

legen wir die Gr<strong>und</strong>steine für die industrielle Anwendung.<br />

Sehen wir denn bereits die Resultate im Markt oder<br />

werden in Kürze welche kommen?<br />

Bereits heute sind die in Hannover entwickelten fühlenden<br />

Komponenten bei einigen Unternehmen erfolgreich im<br />

Einsatz. Beispielsweise setzt die DMG Mori AG auf die Kompensation<br />

von Formfehlern mit Hilfe eines «fühlenden<br />

Schlittens» <strong>und</strong> die Firma Römheld nutzt fühlende Spannelemente<br />

zur Zustandsüberwachung. Weitere nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Technologiepartner sind beispielsweise<br />

die Berg & Co. GmbH <strong>und</strong> das Korea Institute of Machinery<br />

and Materials. Eingesetzte Komponenten sind sensorische<br />

Spannsysteme für die Werkstückspannung oder fühlende<br />

Führungswagen.<br />

Instituts für Fertigungstechnik <strong>und</strong><br />

Werkzeugmaschinen (IFW),<br />

Leibniz Universität Hannover | www.ifw.uni-hannover.de<br />

#<strong>009</strong> 57

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