3. Facetten des Elementaren Musikunterrichts - KOMU
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<strong>3.</strong>19 Elementare Musik- und Tanzpädagogik mit hörbeeinträchtigeten Kindern –<br />
Kooperation mit der Josef-Rehrl-Schule, Salzburg<br />
Shirley Salmon / Abteilung für Musik- und Tanzpädagogik – „Orff-Institut“,<br />
Universität Mozarteum Salzburg<br />
shirley.salmon@moz.ac.at<br />
„Die Musik ist eine Sprache jenseits der Worte, sie ist universell.<br />
Sie ist die schönste Kunst, die es gibt, sie schafft es, den menschlichen Körper leibhaftig<br />
in Schwingungen zu versetzen... .<br />
Das geht im Inneren <strong>des</strong> Körpers vor sich. Es sind Noten, die anfangen zu tanzen.<br />
Wie Kaminfeuer. Das Feuer, das rhythmisch groß, klein, groß, schneller, langsamer<br />
wird. (...) Schwingungen, Emotionen, Farben in magischem Rhythmus.“ 1<br />
(Emanuelle Laborit, gehörlos geborene Schauspielern)<br />
Sowohl schwerhörige als gehörlose Menschen können Musik wahrnehmen, genießen<br />
und spielen! Mimi Scheiblauer hat dies schon in der ersten Hälfte <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />
erkannt und umgesetzt während Karl Hofmarksrichter die vielfältigen Möglichkeiten<br />
<strong>des</strong> Orff-Schulwerks bei schwerhörigen und gehörlosen Kindern entdeckte. Spätestens<br />
mit der weltbekannten Schlagzeugerin Evelyn Glennie 1 (die nach einer Erkrankung<br />
„hörbeeinträchtigt“ wurde und gelernt hat mit ihren ganzen Körper zu hören) sind die<br />
pädagogischen und künstlerischen Möglichkeiten von EMTP (Elementare Musik- und<br />
Tanzpädagogik) für Kinder mit Hörbeeinträchtigung nicht weg zu denken. 1<br />
Innerhalb der musik- und tanzpädagogischen Ausbildung am Orff-Institut an der<br />
Universität Mozarteum in Salzburg, werden unterschiedliche Gruppen für die<br />
Lehrveranstaltung „Didaktisches Praktikum“ angeboten. Die Kooperation zwischen<br />
dem Orff-Institut und dem Lan<strong>des</strong>institut für Hörbehinderte und der Josef-Rehrl-<br />
Schule (Volks- und Hauptschule für schwerhörige und gehörlose Kinder) in Salzburg<br />
besteht seit 1984 und bietet einmal wöchentlich Unterricht für eine Schulklasse an, bei<br />
dem StudentInnen <strong>des</strong> Orff-Instituts hospitieren, protokollieren aber auch Teile <strong>des</strong><br />
Unterrichts übernehmen. Es wurden vorwiegend Volksschulklassen unterrichtet aber<br />
auch Projekte mit älteren Kindern durchgeführt.<br />
In den 80er Jahren waren die Klassen entweder für schwerhörige oder gehörlose<br />
Kinder. Während der letzten Jahre sind fast alle Klassen an dieser Schule integrativ d.h.<br />
mit hörenden und hörbeeinträchtigten Kindern. Die Klasse besteht meistens aus ca. 12<br />
– 14 Kindern, die von 2 LehrerInnen unterrichtet werden. Der Grad der<br />
Hörschädigung der Kinder sowie die Versorgung (Hörgerät, Cochlea-Impantat) sind<br />
unterschiedlich, sowie ihre Möglichkeiten lautsprachlich bzw. mit Gebärden zu<br />
kommunizieren.<br />
Beim Unterricht in Kooperation mit dem Orff-Institut begleitet eine der beiden<br />
Lehrpersonen die Klasse, sodass eine gute inhaltliche Zusammenarbeit möglich ist.<br />
Der Unterricht dauert 50 Minuten, die jeweilige Klasse wird min<strong>des</strong>tens 2 Jahre<br />
Elementare Musikpädagogik | <strong>Facetten</strong>berichte | 2007-12 Seite 48 von 64