3. Facetten des Elementaren Musikunterrichts - KOMU
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Im Unterricht werden Situationen angeboten, in denen die Kinder ihrem<br />
Entwicklungsstand entsprechend mit den Mitteln der Rhythmik (Musik, Bewegung,<br />
Stimme/Sprache und Spielmaterialien) experimentieren, improvisieren, gestalten und<br />
komponieren. Tänze werden erfunden, Reime und Geschichten in Musik und<br />
Bewegung umgesetzt, Musik-Stücke komponiert, Hörspiele aufgenommen,...<br />
Die erworbenen Eindrücke werden noch einmal besprochen. Je nach Rückmeldung der Kinder<br />
wird aus dem Gehörten eine Gruselgeschichte, ein Märchen, eine Seereise,... gestaltet.<br />
Kinder erobern die Welt über Sinneswahrnehmung und über Bewegung. Durch<br />
sensomotorische Erfahrungen werden nicht nur Motorik und Wahrnehmung<br />
gefördert, auch die Entwicklung der kognitiven Intelligenz, der Motorik, der<br />
emotionalen Intelligenz, der Sozialkompetenz und der Handlungskompetenz werden<br />
unterstützt. Mit Hilfe der Bewegung und der Sinnesschulung (auditiv, visuell, taktil,<br />
kinästhetisch) wird die musikalische und persönliche Entwicklung der Kinder<br />
gefördert. Wird die Sensomotorische Entwicklungsphase nicht ausreichend durchlebt,<br />
können weitere Phasen von Entwicklung nicht „ungestört“ durchlebt werden.<br />
Wie fühlt sich ein Beckenklang (mit geschlossenen Augen) auf der Haut an? Wie klingt ein<br />
„Heulstab“? Wie fühlt sich ein Glissando an?<br />
Sensibilisierung der Sinne, Förderung von Kreativität und Soziales Lernen<br />
sind die zentralen Zielbereiche der Rhythmik. Durch mehrdimensionale Angebote<br />
werden Lernprozesse in Gang gesetzt, die Schlüsselqualifikationen und „soft skills“<br />
ermöglichen: Kommunikations-, Kooperations-, Konfliktlösungsfähigkeit,<br />
Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Selbsteinschätzung, Kritikfähigkeit,<br />
Frustrationstoleranz, Konformitätsdruck standhalten, Vertrauen,<br />
Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität, Entscheidungsfähigkeit, emotionale<br />
Intelligenz, Anpassungs- und Durchsetzungsvermögen werden geschult.<br />
Beim oben genannten Wahrnehmungsparcours treten die Kinder durch Führen und Folgen<br />
körperlich, akustisch und sozial in Kontakt. Sie schärfen ihre Sinne durch das wahrgenommene,<br />
Verarbeiten ihre Eindrücke kreativ und können durch die erworbenen Fähigkeiten ihre<br />
Lebensqualität verbessern.<br />
Die Kinder genießen diese Form <strong>des</strong> Musik- und Bewegungsunterrichts, weil er –<br />
selbst für die „Großen“ - spielerisch gestaltet ist und in einer überschaubaren Gruppe<br />
stattfindet, was besondere kreative und soziale Prozesse ermöglicht.<br />
Elementare Musikpädagogik | <strong>Facetten</strong>berichte | 2007-12 Seite 58 von 64