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3. Facetten des Elementaren Musikunterrichts - KOMU

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<strong>3.</strong>3 Musikunterricht mit Instrument<br />

Univ. Prof. Bianka Wüstehube<br />

Institutsdirektorin Musikpädagogik Anton Bruckner Privatuniversität<br />

Oberösterreich<br />

b.wuestehube@bruckneruni.at<br />

„Die Musikstunde ist für mich die schönste Stunde der Woche. Da kann ich mit meiner<br />

Geige singen“. Diese Äußerung stammt von einem siebenjährigen Kind, dass die<br />

Lehrpraxisgruppe Violine an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz besucht<br />

und sie verdeutlicht so wunderbar, welche Schwerpunkte in diesem Unterricht gesetzt<br />

werden: Das Musizieren steht im Vordergrund und dieser Instrumentalunterricht<br />

versteht sich als elementarer Musikunterricht mit instrumentalem Zentrum.<br />

Organisation:<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Studienfaches Lehrpraxis Violine gibt es an der Anton Bruckner<br />

Privatuniversität ein Angebot für Kinder, das Geigenspiel in einer Gruppe direkt im<br />

Anschluss an die musikalische Früherziehung zu lernen. In dem für zwei Jahre<br />

konzipierten Modell bekommen sechs Kinder zunächst einmal pro Woche 60 Minuten<br />

Unterricht in der Gruppe. Nach ca. sechs Monaten alterniert der Gruppenunterricht<br />

wöchentlich mit einem Partnerunterricht. Besonders schnell oder weniger schnell<br />

lernende Kinder bekommen zusätzlich Einzelunterricht.<br />

Nach zwei Jahren werden die Kinder entweder von Lehrenden einer Musikschule oder<br />

der Anton Bruckner Privatuniversität übernommen. Die Erfahrung zeigt, dass mehrere<br />

Gruppen sich noch über mehrere Jahre hinweg privat zum gemeinsamen Musizieren<br />

treffen, obwohl die „Lehrpraxiszeit“ längst vorüber ist.<br />

Ziele und Inhalte<br />

Der Unterricht führt die musikalische Früherziehung als elementaren Musikunterricht<br />

mit Instrument fort. Er schließt methodisch, inhaltlich, in den Aktionsformen und auch<br />

in der Sozialform an die Musikalische Früherziehung an. In diesem<br />

Instrumentalunterricht gibt es - über alle grundsätzlichen Funktionen <strong>des</strong><br />

instrumentalen Lernens hinaus - besondere Zielsetzungen:<br />

Der Unterricht baut auf die in der Musikalischen Früherziehung erworbenen<br />

Fähigkeiten der Kinder auf und entwickelt sie im instrumentalen Lernen und Gestalten<br />

weiter. Z.B. werden Lieder und Tänze, die in der <strong>Elementaren</strong> Musikpädagogik<br />

gesungenen worden sind, nun auf dem Instrument gespielt. Themen, die in der<br />

<strong>Elementaren</strong> Musikpädagogik erlebt wurden, werden im Instrumentalunterricht<br />

vertieft. Regelmäßig werden mit der Geige, auf Orff-Instrumenten oder mit<br />

Bodypercussion die rhythmischen Fähigkeiten trainiert. Dem in der Früherziehung<br />

erlebten Musizieren mit der Stimme und auf Orff-Instrumenten folgt hier das<br />

gemeinsame, selbstständige, ausdrucksvolle Musizieren am Instrument. Schon auf<br />

einem Ton musizieren alle gemeinsam, wird an Charakter, Klangfarbe und der<br />

Interpretation gearbeitet. Genau wie in der Früherziehung wird gesungen und<br />

gehorcht. Dabei geht es nun im Instrumentalunterricht vor allen Dingen um die<br />

Entwicklung und Schulung der inneren Klangvorstellung, aber auch um das<br />

Elementare Musikpädagogik | <strong>Facetten</strong>berichte | 2007-12 Seite 8 von 64

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