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PFALZ-MAGAZIN Frühling 1258

Das neue Pfalz-Magazin ist da! Alles erfahren, was es rund um Pfälzische Lebensart, Genuss, Kultur und Reisen geht!

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Fotos: Pixabay<br />

Der Meerrettich ist äußerst vielseitig einsetzbar. Er verfeinert<br />

Fleisch- und Fischgerichte, Gemüse, Soßen und auch Suppen. Auch<br />

kann er in Tees, bei Umschlägen oder in frisch gepressten Pflanzensäften<br />

eingesetzt werden. Immer wieder wundervoll und faszinierend<br />

zu gleich, was die Natur uns alles zu bieten hat. Meerrettich<br />

gibt es nicht nur im Glas zu kaufen, sondern auch in unbehandelter<br />

Form als Meerrettichwurzel in der Gemüseabteilung. Somit kann<br />

man sich das „Penicillin des Gartens“ ganz einfach mit einer Raspel<br />

über sein Essen streuen. Aber Vorsicht, die austretenden ätherischen<br />

Öle sind sehr scharf und machen die Atemwege frei. Am<br />

besten am geöffnetem Fenster reiben.<br />

Die Erntezeit für den Meerrettich sind die Monate Oktober bis<br />

Januar. Haupterntezeit ist der November.<br />

Bei uns in der Pfalz ist er auch ein fester Bestandteil der heimischen<br />

Küche, denn was wären die Pfälzer „Fleeschknepp“ (Fleischklößchen)<br />

ohne die obligatorische deftige Meerrettichsoße. Fast in jeder<br />

Pfälzer Waldhütte findet man dieses Gericht auf der Speisekarte.<br />

Auch zum beliebten Tafelspitz gehört unbedingt eine scharfe Meerrettichsoße.<br />

man zur Stärkung gerne den Meerrettich. Im Englischen heißt der<br />

Meerrettich „horseradish“ (horse = Pferd; radish = Rettich). Diese<br />

Bezeichnung lässt bereits Rückschlüsse auf die antibakterielle und<br />

entzündungshemmende Wirkung der Pflanze zu. Denn die bei<br />

Pferden weit verbreiteten entzündlichen Huferkrankungen hat man<br />

bereits vor Jahrhunderten mit einer Paste aus zerriebener, frischer<br />

Meerrettichwurzel behandelt – eine Anwendung, die bei Pferdehaltern<br />

heute noch immer bewährt ist.<br />

Der Meerrettich war ursprünglich in Südrussland und der östlichen<br />

Ukraine heimisch und gelangte um 1000 n. Chr. nach Mitteleuropa.<br />

Er wird aufgrund seiner erwähnten antibakteriellen und entzündungshemmenden<br />

Inhaltsstoffe, u. a. den Senfölen, schon seit Jahrhunderten<br />

als Heilpflanze eingesetzt.<br />

Bevor Pfeffer und andere Gewürze überall erhältlich waren, wurde<br />

Meerrettich benutzt, um Speisen Schärfe und Würze zu geben und<br />

auch als Heilmittel war der Meerrettich schon seit der Antike beliebt.<br />

Denn Pfeffer war in der damaligen Zeit sehr teuer und Meerrettich<br />

ein preiswerte Alternative.<br />

Als Nahrungsergänzung hat der Meerrettich eine lange Geschichte.<br />

Um die Vitaminmangelkrankheit Skorbut zu vermeiden, nahmen in<br />

früheren Jahren Seeleute bei längeren Schiffsreisen Meerrettich mit<br />

an Bord. Woher der Name stammt, ist nicht eindeutig gesichert.<br />

Eine Theorie sagt, der Name käme von „Mähre“, eine alte Bezeichnung<br />

für ein in die Jahre gekommenes Pferd. Solchen Tieren gab<br />

Der Verein NHV Theophrastus kürt seit 2003 die Heilpflanze des<br />

Jahres. Mit der Initiative macht der Verein auf Schätze der Natur<br />

aufmerksam. Durch einen sinnvollen Gebrauch lindern oder heilen<br />

sie manches Leid – ob als Extrakt, Salatbeigabe oder Gewürz. Wissenswertes<br />

über den Meerrettich wird der Verein in einer Broschüre und<br />

im Internet veröffentlichen. www.nhv-theophrastus.de<br />

RS<br />

Foto: Eine Meerrettichwurzel, welche man in gut sortierten Gemüseabteilungen oder im Bio-Hofladen kaufen kann.

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