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Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...

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„Klient statt Patient“<br />

„Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>“<br />

statt „Demente“<br />

Im Handbuch haben wir den Begriff „Klient“ verwendet, wenn<br />

es um den Adressaten pflegerischer, hauswirtschaftlicher <strong>und</strong> psychosozialer<br />

Hilfen durch berufliche Helfer geht oder denjenigen,<br />

der entsprechende Dienstleistungen in Anspruch nehmen will.<br />

In der Fachliteratur wird aber – auch bezüglich der stationären<br />

Pflege <strong>und</strong> Begleitung von Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> – immer<br />

wieder von „Patienten“ gesprochen. Dieser Begriff erscheint uns<br />

in der Altenpflege insofern problematisch, da die Menschen in den<br />

Einrichtungen der stationären Altenhilfe primär leben <strong>und</strong> nicht<br />

primär behandelt werden.<br />

Der Begriff „Klient“ beinhaltet demgegenüber die beiden Aspekte,<br />

des „unabhängigen Auftraggebers als K<strong>und</strong>e“ ebenso wie<br />

das Vorliegen eines besonderen Vertrauensverhältnisses, welches<br />

den Dienstleister auf das wohlverstandene Interesse des Klienten<br />

<strong>und</strong> die Gewährung von Schutz <strong>und</strong> Beistand verpflichtet. In<br />

Berufszweigen <strong>mit</strong> vorwiegend beratenden Aufgaben (z. B. Rechtsanwälte,<br />

Steuerberater <strong>und</strong> in einigen psychotherapeutischen Richtungen)<br />

hat sich diese Terminologie schon seit längerem durchgesetzt,<br />

scheint jedoch auch im Ges<strong>und</strong>heitswesen zunehmend verwendet<br />

zu werden. So findet sich beispielsweise in einem Beschluss<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz (GMK) folgender Hinweis:<br />

„Der GMK ist bewußt, dass der zeitgemäße Umgang <strong>mit</strong> dem<br />

Begriff ‚Patient’ im Zusammenhang <strong>mit</strong> Qualitätsmanagement<br />

<strong>mit</strong> Begriffen wie ‚K<strong>und</strong>e’, ‚Adressat’ <strong>und</strong> ‚Klient’ anzureichern<br />

ist“ (Ziele für eine einheitliche Qualitätsstrategie im Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

Beschluß der 72. Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz am 9./10.<br />

Juni 1999 in Trier).<br />

Noch ein anderer Gr<strong>und</strong> spricht aber aus unserer Sicht für<br />

die Verwendung dieses Begriffes. Im <strong>Qualitätshandbuch</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Demenz</strong> werden Konzepte vorgestellt <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

gegeben, die sich sowohl auf die stationäre <strong>und</strong> teilstationäre<br />

als auch auf die häusliche Pflege beziehen. Jede dieser Institutionen<br />

verwendet üblicherweise ihre eigene Begrifflichkeit: In der<br />

stationären Altenpflege wird von „Bewohnern“ gesprochen; in<br />

der Tages- <strong>und</strong> Kurzzeitpflege spricht man von „Gästen“ <strong>und</strong> die<br />

Menschen, die häusliche Pflegeleistungen in Anspruch nehmen,<br />

werden oft noch als „Patienten“ oder neuerdings moderner als<br />

„K<strong>und</strong>en“ bezeichnet. Der Begriff „Klient“ ist eine Möglichkeit,<br />

die Nutzer der verschiedenen Dienstleistungsangebote unter einem<br />

einheitlichen <strong>und</strong> auch inhaltlich stimmigen Begriff zusammenzufassen.<br />

Das KDA empfiehlt, einen von einer demenziellen Erkrankung<br />

betroffenen Menschen nicht als „Dementen“ zu bezeichnen, da<br />

der Mensch <strong>mit</strong> einer solchen Formulierung auf seine Krankheit<br />

reduziert wird. Dabei soll auch im <strong>Leben</strong> dieser Menschen ihre<br />

Persönlichkeit im Vordergr<strong>und</strong> stehen <strong>und</strong> nicht nur ihre Krankheit.<br />

Wir schlagen deshalb vor, nach englischem Vorbild („person<br />

with dementia“) nur noch von „Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>“,<br />

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