Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...
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Auch Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong><br />
können sich wohl fühlen,<br />
wenn man sie<br />
dabei unterstützt.<br />
Seit längerem ist bekannt, daß die sek<strong>und</strong>ären Symptome der <strong>Demenz</strong><br />
– Apathie, Aggression, Laufzwang, Schreien <strong>und</strong> Rufen,<br />
anale/orale <strong>und</strong> Libido-Regressionen – in ganz entscheidendem<br />
Maße von dem <strong>Leben</strong>sraum <strong>und</strong> dort besonders von den begleitenden,<br />
pflegenden Menschen abhängen.“<br />
Wohlbefinden – manche sagen einschränkend „relatives“<br />
Wohlbefinden – ist also möglich, der Krankheitsverlauf an sich<br />
schließt dies nicht gr<strong>und</strong>sätzlich aus. Das Wohlbefinden ist aber<br />
an Bedingungen geknüpft, die der Mensch <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> nicht<br />
selbst beeinflussen kann. Er benötigt dazu die empathische <strong>und</strong><br />
ihm zugewandte Unterstützung eines ihm vertrauten <strong>und</strong> von ihm<br />
akzeptierten anderen Menschen: eine so genannte Bezugsperson<br />
(s. hierzu Kapitel ii). Findet er eine Person, die die Beziehung zu<br />
ihm <strong>und</strong> die sein Umfeld positiv gestaltet, kann der krankhafte<br />
Prozess zwar nicht aufgehalten, aber personal aufgefangen werden.<br />
Einige Studien scheinen sogar zu zeigen, dass die Arbeit <strong>mit</strong><br />
der Person sogar positive neurochemische <strong>und</strong> neurobiologische<br />
Veränderungen im Gehirn bewirkt (Müller-Hergl 1999, Pflege<br />
von Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>, S. 212). Die Beobachtungen, die wir<br />
während einer Validations-Gruppe – durchgeführt von Annemie<br />
Schmidt, Fachbereichsleitung Validation im Landesverein für<br />
Innere Mission in der Pfalz – machen konnten, bestätigen dies:<br />
Durch intensive Bemühungen kann man auch Menschen <strong>mit</strong><br />
schwerer <strong>Demenz</strong> erreichen, <strong>und</strong> eine Kommunikation <strong>mit</strong> ihnen<br />
wird wieder möglich (� Validationsgruppe, S. iii/40).<br />
Dieses Handbuch will in erster Linie Praktikern – <strong>und</strong> zwar<br />
solchen, die sich beruflich, <strong>und</strong> solchen, die sich privat (zum Beispiel<br />
als Angehörige) um Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> kümmern –<br />
ein Anreiz <strong>und</strong> eine Hilfe sein, den bisherigen Umgang <strong>mit</strong> diesen<br />
Menschen zu überdenken – <strong>und</strong> sollte es sich als notwendig<br />
erweisen, neue Wege zu gehen.<br />
Wir hoffen, dass durch unser Handbuch deutlich wird, wie<br />
vielschichtig die Aufgabe ist, Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>, aber auch<br />
Menschen <strong>mit</strong> Depressionen <strong>und</strong> anderen psychischen Veränderungen<br />
zu unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten. Wir haben uns aber auch<br />
immer wieder bemüht zu zeigen, wie befriedigend diese Arbeit sein<br />
kann. Befriedigung werden Sie vor allem immer dann empfinden,<br />
wenn es Ihnen gelungen ist, die Tür zu einem Mitmenschen zu<br />
öffnen, ob er nun <strong>mit</strong> einer <strong>Demenz</strong> zu leben gezwungen ist oder<br />
nicht. Wir denken, dass es sich lohnt, diesen Weg zu gehen ...<br />
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