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Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...

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Der Türöffner<br />

Angehörigenarbeit<br />

Informationsaustausch<br />

Stellen Sie Kontakt zu den Angehörigen her <strong>und</strong><br />

arbeiten Sie <strong>mit</strong> ihnen zusammen.<br />

Angehörigenarbeit ist einer der wichtigsten Türöffner im Umgang<br />

<strong>mit</strong> Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> <strong>und</strong> psychischen Veränderungen,<br />

denn meist können nur Angehörige oder sehr enge Fre<strong>und</strong>e Aussagen<br />

zur Biografie der alten Menschen machen. Dazu gehört<br />

nicht nur das Wissen über Vorlieben <strong>und</strong> Abneigungen, Hobbies<br />

<strong>und</strong> Bildung, sondern vor allem auch die Kenntnisse über Gefühle<br />

<strong>und</strong> Situationen, die herausforderndes Verhalten bedingen. Oft<br />

wird berichtet, dass gerade Enkel bei der nonverbalen Kommunikation<br />

gute Helfer sind. Außerdem kann gerade in großen Einrichtungen<br />

die emotionale Beziehung zwischen Angehörigen <strong>und</strong><br />

Klienten nicht ersetzt werden. Angehörige können darüber hinaus<br />

zur Förderung der Sozialkontakte beitragen (� S. iii/125).<br />

Werden die Angehörigen auf freiwilliger Basis eingeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> können sich nützlich machen, hilft man ihnen zudem, <strong>mit</strong> der<br />

auch für sie schwierigen Situation zurechtzukommen <strong>und</strong> mildert<br />

vielleicht ihr schlechtes Gewissen. Das wiederum kann zu einer<br />

entspannteren Atmosphäre gegenüber den Mitarbeitern führen.<br />

Eine Einbindungsstrategie wäre beispielsweise die Mitgestaltung<br />

von Räumen, besonders der Bewohnerzimmer. Ähnlich wie bei der<br />

„Erinnerungsarbeit als produktives Produkt“ ist auch hier direkt<br />

eine Veränderung sichtbar (� Ehrenamt, S. iii/147). Die Angehörigen<br />

nehmen wahr, dass sie an der <strong>Leben</strong>sgestaltung ihres Partners<br />

oder Elternteils wesentlich beteiligt sind.<br />

Die Kommunikation <strong>mit</strong> den Angehörigen ist nicht nur für<br />

das Kennenlernen der Klienten wichtig, sondern kann auch dazu<br />

beitragen, eventuelle Missstimmungen zwischen Angehörigen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern zu verringern. Denn konflikthafte Beziehungen entstehen<br />

vor allem aus einem Mangel an Informationen übereinander.<br />

So hilft der Informationsaustausch den Angehörigen, die<br />

Einrichtung kennen zu lernen, er bietet Gelegenheit, Kritik <strong>und</strong><br />

Anliegen zu äußern <strong>und</strong> Verständnis für die Arbeitsweisen der<br />

Mitarbeiter zu entwickeln.<br />

Der Informationsaustausch zwischen den Angehörigen <strong>und</strong><br />

den Mitarbeitern kann in Einzelgesprächen oder in Gruppenform<br />

stattfinden. Vor allem vor Einzug der neuen Klienten ist der<br />

Kontakt <strong>mit</strong> den Angehörigen maßgeblich. So sollten die Mitarbeiter<br />

den Klienten in seiner früheren Umgebung vor seinem<br />

Umzug besuchen <strong>und</strong> <strong>mit</strong> ihm <strong>und</strong> seinen Angehörigen eine Beziehung<br />

aufbauen. In der gewohnten Umgebung können sich<br />

schnell Gespräche über das <strong>Leben</strong> der Klienten ergeben, denn in<br />

ihren Wohnungen finden sich viele wertvolle Erinnerungsstücke.<br />

Deshalb sollten die Mitarbeiter auch darauf achten, dass diese<br />

Erinnerungsstücke beim Umzug nicht verloren gehen, weggeworfen<br />

oder verschenkt werden. Durch die Klienten <strong>und</strong> seine<br />

Angehörigen können sie im Gespräch herausfinden, welche<br />

1/18 KDA-<strong>Qualitätshandbuch</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>

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