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Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...

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Löffel“ ist es, die erforderlichen Bewegungen vorzumachen oder<br />

den Klienten leicht am Ellbogen zu berühren (taktiler Reiz), seine<br />

Hand zu führen oder den Löffel zu zeigen (visueller Reiz).<br />

Den Mitarbeitern sollte bewusst sein, dass eine demenzielle<br />

Erkrankung das Sprachzentrum so beeinflussen kann, dass nicht<br />

nur die Sprachproduktion, sondern auch das Sprachverständnis<br />

wesentlich beeinträchtigt ist. Aber nicht immer sind Sprachproduktion<br />

<strong>und</strong> Sprachverstehen gleichermaßen gestört. So kommt<br />

es zum Beispiel bei Menschen, die an einer Broca-Aphasie leiden,<br />

zwar zu einer Störung des Sprechens, das Verstehen kann aber<br />

noch einigermaßen gut erhalten sein (� Die Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

den Sprachheilpädagogen/Logopäden, S. iv/45).<br />

1/8<br />

Tipps<br />

• Stellen Sie lieber geschlossene als offene Fragen, da sie<br />

leichter zu beantworten sind (Statt: Was möchten Sie trinken?<br />

Warum geht es Ihnen schlecht? Besser: Möchten Sie Tee<br />

trinken? Möchten Sie Saft trinken? Haben Sie Schmerzen?<br />

Fühlen Sie sich einsam? Sind Sie traurig? etc.)<br />

(� Validation, S. iii/34).<br />

• Bei den geschlossenen Fragen ist es aber wichtig zu<br />

beachten, dass Suggestivfragen den Menschen zwar helfen<br />

können, sich auszudrücken, aber auch zu Missverständnissen<br />

führen können, weil sie auf Vermutungen beruhen. Wenn<br />

Sie einen Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> oder Aphasie beobachten,<br />

der sehr unruhig erscheint, vermuten Sie vielleicht, dass es<br />

ihm nicht gut geht. Wenn Sie ihn nun fragen: „Geht es Ihnen<br />

nicht gut?“, helfen Sie ihm zwar <strong>mit</strong> dieser Frage, seine<br />

Gefühle auszudrücken, weil er einfach nur „ja“ antworten<br />

muss (vorausgesetzt, es geht ihm wirklich nicht gut). Sie<br />

drücken ihm <strong>mit</strong> dieser Frage aber unter Umständen auch<br />

ihre Beobachtung auf. Vielleicht ist es ja ein ganz anderes<br />

Gefühl, das sein Verhalten ausmacht, <strong>und</strong> dann gilt es,<br />

dieses Gefühl herauszufinden.<br />

• Oft wird aber das Verbalisieren von Gefühlen als angenehm<br />

empf<strong>und</strong>en. Wenn zum Beispiel eine Klientin sagt: „Ich<br />

will zu meiner Mutter“, könnten Sie antworten: „Fühlen Sie<br />

sich alleine <strong>und</strong> einsam?“, um ihr beim Ausdruck ihrer<br />

Gefühle zu helfen, aber auch um ihr zu zeigen, dass Sie das<br />

Gefühl kennen.<br />

• Menschen <strong>mit</strong> Depressionen sollten Sie eher zu etwas<br />

auffordern, als sie zu fragen, ob sie zu bestimmten Dingen<br />

Lust haben. Also eher: „Kommen Sie, Frau Müller, wir gehen<br />

spazieren“, statt: „Möchten Sie spazieren gehen?“ Denn<br />

vielen Menschen <strong>mit</strong> Depressionen fallen – vor allem positive<br />

– Entscheidungen schwer. Sprechen Sie immer deutlich<br />

<strong>und</strong> klar.<br />

KDA-<strong>Qualitätshandbuch</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>

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