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Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...

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Lerne die Persönlichkeit des Klienten kennen.<br />

Wichtigster Türöffner im Umgang <strong>mit</strong> Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong><br />

<strong>und</strong> psychischen Veränderungen ist, den Menschen gut kennen<br />

zu lernen, zu wissen, was er in seinem <strong>Leben</strong> getan hat, wo er gelebt<br />

hat, welche Schicksalsschläge ihm widerfahren sind, welche<br />

Interessen, Vorlieben <strong>und</strong> Gewohnheiten er hat, was er gar nicht<br />

mag, wie er <strong>mit</strong> Problemen <strong>und</strong> Konflikten umgeht, wie seine<br />

Familienstrukturen waren/sind etc. Diese Kenntnisse helfen nicht<br />

nur im Umgang <strong>mit</strong> demenziell erkrankten Menschen, sondern<br />

sind Voraussetzung, jeden Menschen – ob alt oder jung, ob krank<br />

oder ges<strong>und</strong> – <strong>und</strong> seine Verhaltensweisen verstehen zu können.<br />

Wenn man einmal daran denkt, wie schwierig es ist, schon<br />

die nächsten Kollegen gut kennen zu lernen <strong>und</strong> ihre Launen<br />

zu verstehen, oder wie lange man benötigt, um eine enge Fre<strong>und</strong>schaft<br />

aufzubauen, innerhalb der man sich ohne viele Missverständnisse<br />

versteht, dann wird schnell klar, wie schwierig dieses<br />

Kennenlernen bei fremden Menschen ist, die auch noch an einer<br />

Depression oder einer demenziellen Erkrankung leiden. Bei einem<br />

Menschen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong> ist vielleicht schon das Sprachzentrum<br />

in Mitleidenschaft gezogen, so dass man sich nur schwer verbal<br />

verständigen kann. Hinzu kommt, dass er sich nur noch schwer<br />

erinnern kann oder so verzweifelt über seine Situation ist, dass<br />

eine Annäherung erschwert ist. Deshalb ist es umso wichtiger,<br />

jede auch noch so kleine Chance zu nutzen, um diese Menschen<br />

<strong>und</strong> ihre Persönlichkeit kennen zu lernen. Das ist auch die Voraussetzung<br />

dafür, ein Verhalten, welches zunächst einmal als<br />

störend empf<strong>und</strong>en werden kann, als Herausforderung an die<br />

eigene Kommunikations- <strong>und</strong> Wahrnehmungsfähigkeit, Geduld<br />

<strong>und</strong> Aufmerksamkeit zu verstehen. Insofern sollte man gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

immer versuchen, „störendes“ Verhalten als „herausforderndes“<br />

Verhalten zu begreifen. Denn kein Mensch ist gr<strong>und</strong>los<br />

aggressiv, niedergeschlagen oder apathisch.<br />

Um einen Menschen kennen zu lernen <strong>und</strong> Kontakt zu ihm<br />

aufzubauen, muss man eine Kommunikationsebene finden, auf<br />

der ein Austausch möglich ist. Die <strong>Leben</strong>saktivität „Kommunizieren<br />

können“ ist eine der 13 Aktivitäten <strong>und</strong> existenziellen<br />

Erfahrungen des <strong>Leben</strong>s (AEDL-Bereiche) nach der Pflegeprofessorin<br />

Monika Krohwinkel <strong>und</strong> erhält auch in diesem Kapitel<br />

einen besonderen Stellenwert.<br />

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KDA-<strong>Qualitätshandbuch</strong> Lernen <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>

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