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Qualitätshandbuch Leben mit Demenz - Tiergestützte Therapie und ...

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Feste Sprechzeiten oder<br />

informelle Kontakte?<br />

sollte von den Mitarbeitern genutzt werden. Sie sollten versuchen,<br />

die Sorgen <strong>und</strong> Nöte der Angehörigen zu verstehen <strong>und</strong> können<br />

ihnen dabei auch ihre eigenen Probleme <strong>und</strong> psychischen Belastungen<br />

besser <strong>mit</strong>teilen. Die Mitarbeiter können die Angehörigen<br />

ebenfalls unterstützen, indem sie ihnen helfen, Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />

aufzunehmen (vgl. Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />

2000).<br />

Die Untersuchung „Familiäre Kontakte <strong>und</strong> die Einbeziehung<br />

von Angehörigen in die Betreuung <strong>und</strong> Pflege in Einrichtungen“<br />

(Kuratorium Deutsche Altershilfe 2000) zeigte, dass bei der Einzelberatung<br />

feste Sprechzeiten vonseiten der Einrichtung eher ungünstig<br />

sind. Denn häufig kommen die Angehörigen erst abends,<br />

wenn die zuständigen Mitarbeiter, z. B. des Sozialdienstes, nicht<br />

mehr im Haus sind. Häufig ergibt sich auch der Gesprächsbedarf<br />

spontan. Diesem Bedarf können feste Beratungszeiten kaum<br />

genügen. Außerdem zeigte sich, dass formelle Einladungen oder<br />

formelle Sprechst<strong>und</strong>en häufig eher als Barriere <strong>und</strong> nicht als Aufforderung<br />

bei den Angehörigen wirken. Die Nachfrage nach informellen<br />

Gesprächskontakten ist also größer. Für diese Gespräche<br />

können sich die Angehörigen „ihre“ Mitarbeiter aussuchen, <strong>und</strong><br />

ein spontaner <strong>und</strong> lockerer Kontakt kann sich ergeben. Problematisch<br />

hierbei kann natürlich Zeitmangel der betreffenden Mitarbeiter<br />

sein, denn meist sind keine festen Arbeitsstrukturen<br />

gegeben, die die Voraussetzungen für einen informellen Kontakt<br />

gewährleisten. Ein Mittelweg wäre zum Beispiel eine individuell<br />

vereinbarte Sprechzeit. Allerdings mangelt es dann auch hier<br />

wieder an problemorientierter Spontaneität.<br />

1/20<br />

Tipps<br />

Eine gelungene Angehörigenarbeit entscheidet sich in den<br />

ersten Tagen nach dem Einzug bzw. nach der Aufnahme des<br />

Klienten in den ambulanten Dienst. Fehler <strong>und</strong> Missachtung<br />

der Angehörigen in dieser Zeit lassen sich über Jahre nicht<br />

mehr aufholen. Diese Zeit entscheidet darüber, ob die Angehörigen<br />

die Pflegeeinrichtung als kooperativ <strong>und</strong> vertrauenswürdig<br />

erleben oder nicht.<br />

Tipps für die erste Zeit nach dem Einzug/nach der<br />

Übernahme eines Klienten<br />

• Am einfachsten ist die Angehörigenarbeit, wenn man ein<br />

Bezugspersonenpflegesystem hat (� S. ii/4). Das heißt zum<br />

Beispiel, dass vor der Übernahme eines Klienten in einen ambulanten<br />

Pflegedienst schon feststeht, wer sich überwiegend um<br />

diesen Klienten <strong>und</strong> seine Angehörigen kümmern soll. Angehörige<br />

finden es in der Regel sehr angenehm, eine feste Bezugsperson<br />

zu haben.Wenn es sich herausstellt, dass die Beziehung<br />

zwischen dem Klienten <strong>und</strong> der Bezugsperson aber gar nicht<br />

KDA-<strong>Qualitätshandbuch</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong>

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