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Taxi Times München - 4. Quartal 2021

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POLITIK<br />

EIN E-MOBILITÄTS-HUB<br />

IM HERZEN VON SCHWABING<br />

Das Münchner <strong>Taxi</strong> Zentrum (mtz) will sich als Anlaufstation für vollelektrische<br />

Autos weiterentwickeln. Doch es gibt Schwierigkeiten.<br />

Als derzeitiger Pächter der Parkgarage<br />

in der Occamstraße bringt<br />

sich das Münchner <strong>Taxi</strong> Zentrum<br />

(mtz) aktiv ein, um die Verkehrswende in<br />

<strong>München</strong> voranzutreiben. Dass diese Idee<br />

nicht nur ein Hirngespinst ist, hat das<br />

mtz bereits in der Vergangenheit mit der<br />

In stallation einer DC-Ladeinfrastruktur für<br />

Deutschlands erste E-<strong>Taxi</strong> Flotte gezeigt.<br />

Dort, wo aktuell rund 80 <strong>Taxi</strong>s und 200 weitere<br />

Fahrzeuge Platz finden, soll der Ausbau<br />

der Elektromobilität weitergehen, doch<br />

zunächst muss die notwendige Sanierung<br />

des Gebäudes geklärt werden, ohne die<br />

keine Investition eine richtige Zukunft hat.<br />

Das Problem, so berichtet die „Süddeutsche<br />

Zeitung“: Das Parkhaus in der Occamstraße<br />

ist dringend sanierungsbedürftig!<br />

Zuerst haben das die Grundschüler der<br />

Grundschule an der Haimhauserstraße zu<br />

spüren bekommen. Der Sportplatz auf dem<br />

Dach der Parkgarage musste aus Sicherheitsgründen<br />

für den Sportunterricht<br />

gesperrt werden.<br />

Langfristig gesehen betrifft der Gebäudezustand<br />

aber auch den Betrieb des mtz,<br />

denn ohne Sanierung sind weitere Investitionen<br />

in das Gebäude nicht zukunftsfähig.<br />

Die Pläne, welche von Vertretern des<br />

mtz dem Bezirksausschuss vorgelegt wurden,<br />

bauen konkret auf die Zukunft und<br />

die E-Mobilität.<br />

Nicht nur soll langfristig gesehen die<br />

komplette mtz-<strong>Taxi</strong>flotte, die aktuell rund<br />

80 Fahrzeuge umfasst, durch vollelektrische<br />

Exemplare ersetzt werden, sondern<br />

das Parkhaus, welches Platz für rund<br />

300 Fahrzeuge bietet, soll zu einem E-Mobilitäts-Hub<br />

weiterentwickelt werden und<br />

dann auch den Anwohnern einen Zugang<br />

zu Stellplätzen – inklusive einer modernen<br />

Ladeinfrastruktur – bieten.<br />

Mit über 40 Ladepunkten, die für das<br />

schnelle und ultraschnelle Laden ausgelegt<br />

sind, will man zukünftig speziell auch<br />

Logistik- und Lieferdiensten, den Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmern oder lokalen Handwerksbetrieben<br />

eine Ladeinfrastruktur vor<br />

der Haustür bieten. Für die Umsetzung<br />

einer Verkehrswende ist der einfache<br />

Zugang zu einer Ladeinfrastruktur, die ausreichend<br />

Kapazität bietet, sicherlich eine<br />

wichtige Voraussetzung.<br />

LOB VON DEN GRÜNEN<br />

Darüber hinaus zeigte sich der Bezirksausschuss<br />

auch von dem Plan angetan,<br />

zusätzlich weitere 60 Ladepunkte für das<br />

Laden mit Wechselstrom bis maximal<br />

22 kW zu installieren. Diese könnten speziell<br />

den Anwohnern zugutekommen, aber<br />

auch Berufs- und Einkaufspendler würden<br />

von so einem modernen E-Mobilitäts-Hub<br />

profitieren. Im Bezirksausschuss zeigten<br />

sich insbesondere die Vertreter der Grünen<br />

sehr angetan. Ekkehard Pascoe (Die Grünen),<br />

Vorsitzender des Unterausschusses<br />

Mobilität, lobt es als ein „sehr spannendes“<br />

Projekt. Auch der Parteikollege Jürgen Howe<br />

sieht das Parkhaus an der Occamstraße als<br />

Deutschlands erste E-<strong>Taxi</strong>-Flotte ist seit vier<br />

Jahren in der Occamstraße angesiedelt.<br />

sehr geeignet an. Gegenwind gibt es bislang<br />

vom neuen Mobilitätsreferat (MOR) und dem<br />

Referat für Stadtplanung und Bauordnung:<br />

Sie betrachten, so berichtet die „Süddeutsche“<br />

den Standort für einen E-Mobility-Hub<br />

„als ungeeignet“. Diese Aussage wird allerdings<br />

durch die Aussage relativiert, dass<br />

eine Sanierung sowieso mangels Mittel nicht<br />

finanziert werden könne.<br />

All die Pläne stehen natürlich im Zusammenhang<br />

mit der Sanierung der Parkgarage<br />

und der darauffolgenden Nutzungsform.<br />

Bleibt zu hoffen, dass die Stadt als derzeitiger<br />

Besitzer die Finanzierung der Sanierung<br />

nicht auf die lange Bank schiebt und<br />

den Wandel hin zu einem E-Mobilitäts-Hub<br />

unterstützt. Je länger vom Kommunalreferat<br />

eine Entscheidung aufgeschoben wird,<br />

desto länger bleibt auch die wertvolle Idee<br />

eines E-Mobilitäts-Hubs und die damit verbundene<br />

Chance für die Verkehrswende<br />

ungenutzt. <br />

sg<br />

FOTO: mtz<br />

16 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI

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