Das Magazin von Carl Zeiss s Jahrestage in der Medizin s Formen ...
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Ideen für die Zukunft<br />
Bild 1:<br />
Die für ihren Verbesserungsvorschlag<br />
im Mai 2003<br />
prämierten Mitarbeiter<br />
C.-P. Walny, P. Hölscher und<br />
J. Höll (v.l.) aus dem Unternehmensbereich<br />
Industrielle<br />
Messtechnik.<br />
Unabhängig <strong>von</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wurden<br />
um 1880 Betriebliche Vorschlagswesen<br />
(BVW) <strong>in</strong> den USA, Deutschland<br />
und England etabliert. Neben<br />
Krupp und AEG führte <strong>Carl</strong><br />
<strong>Zeiss</strong> 1903 als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Firmen<br />
<strong>in</strong> Deutschland das Betriebliche<br />
Vorschlagswesen e<strong>in</strong>.<br />
Die klassischen Ziele <strong>der</strong> traditionellen<br />
BVW stammen entwicklungstechnisch<br />
gesehen meist aus<br />
<strong>der</strong> Produktion. <strong>Das</strong> spiegelt sich<br />
<strong>in</strong> den Ideen zur Steigerung <strong>der</strong><br />
Produktion und Produktivität, zur<br />
Vere<strong>in</strong>fachung <strong>von</strong> Verfahren und<br />
Methoden, zur Verbesserung <strong>von</strong><br />
Qualität, zu Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Organisationsformen, zur Verr<strong>in</strong>gerung<br />
<strong>von</strong> Fehlmengen und<br />
zur Kostensenkung durch Material-<br />
und Arbeitszeite<strong>in</strong>sparungen<br />
wi<strong>der</strong>.<br />
Der neu h<strong>in</strong>zugekommene, mo<strong>der</strong>ne<br />
Aspekt des BVW be<strong>in</strong>haltet<br />
e<strong>in</strong>en mehr kommunikativen und<br />
motivierenden Charakter. Ziel ist<br />
nicht mehr nur die re<strong>in</strong>e Kostensenkung.<br />
Vielmehr geht es um die<br />
Motivation <strong>der</strong> Mitarbeiter, die<br />
alltägliche Zusammenarbeit und<br />
das Betriebsklima. Dies alles trägt<br />
dann zur kreativen Weiterentwicklung<br />
des gesamten Unternehmens<br />
bei. Die persönliche Entfaltungsmöglichkeit<br />
e<strong>in</strong>es jeden Mitarbeiters<br />
steht mit an erster Stelle.<br />
Renommierte Studien zeigen, dass<br />
erfolgreiche Unternehmen im Kampf<br />
gegen Kosten verstärkt auf das<br />
kreative Potenzial <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
setzten, denn „…Angestellte wissen<br />
am besten, wie die Produktion<br />
optimiert o<strong>der</strong> Abläufe beschleunigt<br />
werden können“.<br />
Der direkte Weg<br />
führte zum Erfolg<br />
In <strong>der</strong> Arbeiterschaft <strong>von</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong><br />
wurde schon im Jahre 1901 erstmals<br />
<strong>der</strong> Gedanke ausgesprochen, e<strong>in</strong>e<br />
Stelle im Betrieb zu schaffen, die sich<br />
mit Verbesserungsvorschlägen befasst.<br />
Die Bildung <strong>der</strong> so genannten Technischen<br />
Kommission wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Geschäftsleitung am 31. Januar 1901<br />
bekannt gegeben. Allerd<strong>in</strong>gs wurde<br />
bereits drei Monate später auf Betreiben<br />
<strong>der</strong> Werkmeister die Stelle wegen<br />
Bedenken am Sachverstand <strong>der</strong> beteiligten<br />
Kommissionsmitglie<strong>der</strong> und<br />
<strong>der</strong> Unzweckmäßigkeit des Vorgangs<br />
„stillgelegt“. Die Geschäftsleitung befand<br />
die Sache an sich für positiv und<br />
erklärte, nach e<strong>in</strong>er geeigneteren Form<br />
zu suchen. Ab dem 22. Dezember<br />
1903 wurde e<strong>in</strong> völlig neues Vorschlagswesen<br />
e<strong>in</strong>geführt. Ohne Umweg<br />
über e<strong>in</strong>e Kommission o<strong>der</strong> den<br />
Vorgesetzten konnte <strong>der</strong> Verbesserungsvorschlag<br />
direkt <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
unterbreitet werden. Diese<br />
Maßnahme hat für die sorgfältige<br />
und unparteiische Stellungnahme gebürgt.<br />
Der E<strong>in</strong>reichende erhielt e<strong>in</strong>e<br />
festgesetzte und dem Vorschlag angemessene<br />
Vergütung. Dadurch sollte<br />
dem E<strong>in</strong>reichenden nicht nur e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>nere Befriedigung, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>e<br />
äußere Anerkennung zukommen.<br />
Die Prämien wurden nicht – wie heute<br />
üblich – mit dem Lohn zusammen<br />
übergeben. Der E<strong>in</strong>reicher erhielt<br />
se<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>vergütung direkt <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Geschäftsleitung.<br />
In <strong>der</strong> Praxis wurden die Verbesserungsvorschläge<br />
per E<strong>in</strong>gabeformular<br />
und Briefkasten im Betrieblichen Vorschlagswesen<br />
e<strong>in</strong>gereicht. Die Verwaltung<br />
<strong>der</strong> Verbesserungsvorschläge erfolgte<br />
über e<strong>in</strong> Karteikarten-System.<br />
Auf den kle<strong>in</strong>en Karteikarten wurden<br />
die Eckdaten <strong>der</strong> Ideen e<strong>in</strong>getragen.<br />
Anhand <strong>der</strong> separat geführten Liste<br />
konnte man dann e<strong>in</strong>en kompletten<br />
Überblick über die e<strong>in</strong>zelnen Vorschläge<br />
gew<strong>in</strong>nen. Alle Statusdaten<br />
wie <strong>der</strong> Name des E<strong>in</strong>reichenden,<br />
Innovation 13, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2003