Das Magazin von Carl Zeiss s Jahrestage in der Medizin s Formen ...
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Trotz stetiger Verbesserung <strong>der</strong> Mikroskoptechnik<br />
hielt bis zum Ende des<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>ts niemand den E<strong>in</strong>satz<br />
e<strong>in</strong>es Mikroskops <strong>in</strong> <strong>der</strong> Chirurgie<br />
für wirklich notwendig. Die <strong>in</strong><br />
dieser Zeit entwickelten Lupen wurden<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für diagnostische<br />
Zwecke und manchmal auch im Operationssaal<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Der französische<br />
Optiker Chevalier hat 1838 und<br />
1843 e<strong>in</strong>e Lupe konstruiert, die bei<br />
e<strong>in</strong>em freien Objektabstand <strong>von</strong> bis<br />
zu 7 cm e<strong>in</strong>e 6- bis 10fache Vergrößerung<br />
ermöglichte. Der Rostocker<br />
Hofmechaniker Westien entwickelte<br />
während des chirurgischen E<strong>in</strong>griffs<br />
tragbare Doppellupen mit Kopfhalter.<br />
1886 baute Westien für den Berl<strong>in</strong>er<br />
Zoologen Schultze e<strong>in</strong> b<strong>in</strong>okulares Instrument<br />
für dessen präparatorische<br />
Aufgabenstellungen. Der Direktor <strong>der</strong><br />
Universitätsaugenkl<strong>in</strong>ik Rostock Karl<br />
Wilhelm <strong>von</strong> Zehen<strong>der</strong> (1819 –1918)<br />
modifizierte dieses Instrument für<br />
die augenärztliche Diagnostik. Von<br />
Zehen<strong>der</strong> war <strong>der</strong> Wegbereiter <strong>der</strong><br />
Universitäts-Augenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Rostock<br />
und gilt heute als <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Augenchirurgie. Er war <strong>der</strong> Ophthal-<br />
Innovation 13, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2003<br />
Hans Littmann<br />
mologe, <strong>der</strong> erstmals 1886 erfolgreich<br />
bei e<strong>in</strong>er Operation die B<strong>in</strong>okulare<br />
Cornealupe, e<strong>in</strong>e b<strong>in</strong>okulare,<br />
mikroskopische Vergrößerungsoptik,<br />
e<strong>in</strong>setzte. Und damit war <strong>der</strong> Urahn<br />
des Operationsmikroskops geboren.<br />
Deshalb wird <strong>von</strong> Zehen<strong>der</strong> heute als<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Väter <strong>der</strong> Mikrochirurgie<br />
bezeichnet. Es begann e<strong>in</strong>e langsame,<br />
schubweise Weiterentwicklung<br />
<strong>von</strong> Operationsmethoden und zielgerichtet<br />
e<strong>in</strong>setzbaren optischen Geräten<br />
bis zum heutigen Operationsmikroskop.<br />
Erst mehr als dreißig Jahre nach<br />
<strong>von</strong> Zehen<strong>der</strong>s Bericht über den E<strong>in</strong>satz<br />
<strong>von</strong> Optik während <strong>der</strong> Operation<br />
ersche<strong>in</strong>en wie<strong>der</strong> Berichte <strong>von</strong><br />
mikrochirurgischen E<strong>in</strong>griffen unter zu<br />
Hilfenahme <strong>von</strong> optischen Geräten.<br />
Der Assistent <strong>von</strong> G. Holmgren <strong>Carl</strong><br />
Olof Nylén (1892 –1978) baute an<br />
<strong>der</strong> Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Kl<strong>in</strong>ik<br />
<strong>in</strong> Stockholm 1921 das erste Operationsmikroskop<br />
aus e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen,<br />
b<strong>in</strong>okularen, leicht modifizierten<br />
Stativmikroskop. Erstmals wurde<br />
das Gerät im November 1921 bei e<strong>in</strong>em<br />
mikrochirurgischen E<strong>in</strong>griff zur<br />
Dr. Horst L. Wullste<strong>in</strong><br />
Dr. Mahmut Gazi Yasargil<br />
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