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Das Magazin von Carl Zeiss s Jahrestage in der Medizin s Formen ...

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Um sich bekannt zu machen, führte<br />

er öffentlich se<strong>in</strong>e chirurgische Geschicklichkeit<br />

vor. Galen verschaffte<br />

<strong>der</strong> griechischen Lehre <strong>von</strong> den vier<br />

Säften e<strong>in</strong>e so starke Stellung, dass<br />

sie sogar Teil e<strong>in</strong>es kirchlichen Dogmas<br />

wurde.<br />

Abù’Alì al-Husayn Ibn S<strong>in</strong>a, genannt<br />

Avicenna (980–1037) gilt vielen<br />

als Stammvater <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Mediz<strong>in</strong>. Er war nicht nur Arzt, son<strong>der</strong>n<br />

auch Philosoph, Mathematiker,<br />

M<strong>in</strong>eraloge, Geologe und Dichter.<br />

<strong>Das</strong> große Lehrbuch „Chirurgia<br />

Magna“ stammt <strong>von</strong> Guy de Chauliac<br />

(um 1300 –1368) und ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

das umfassendste Kompendium<br />

des gesamten mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Wissens dieser Zeit. <strong>Das</strong> Motto <strong>der</strong><br />

Chirurgie„Tuto, cito, jucunde“– „möglichst<br />

sicher, ganz schnell und so angenehm<br />

wie nur möglich“ f<strong>in</strong>det sich<br />

im 1608 gedruckten „Canon Medic<strong>in</strong>ae“<br />

des Avicenna auf <strong>der</strong> Randleiste<br />

des Titelblatts wie<strong>der</strong>.<br />

<strong>Das</strong> „Feldtbuch <strong>der</strong> Wundarzeney”<br />

<strong>von</strong> Hans <strong>von</strong> Gersdorf (um 1450 –<br />

1529) vermittelt Wissensstand und<br />

mediz<strong>in</strong>ische Tradition im Übergang<br />

vom Mittelalter zur Neuzeit. Se<strong>in</strong>e<br />

Innovation 13, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2003<br />

anatomischen Kenntnisse folgen zwar<br />

noch immer den Galen-Überlieferungen,<br />

aber auf dem Gebiet <strong>der</strong> praktischen<br />

Chirurgie entwickelte er Neues.<br />

Die Abbildungen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em „Feldtbuch“<br />

zeigen e<strong>in</strong>e Reihe komplizierter<br />

und technisch ausgefeilter„Streckapparate“und<br />

e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> chirurgischen<br />

Instrumenten. Behandlungstechniken<br />

und ausgefeilte Apparate<br />

stehen an erster Stelle. Der Körper ersche<strong>in</strong>t<br />

lediglich als Funktionsgefüge,<br />

das masch<strong>in</strong>ell „gerichtet” werden<br />

kann. Elementare Gefühlsregungen,<br />

die Grausamkeit und <strong>der</strong> Schmerz<br />

während <strong>der</strong> Operationen s<strong>in</strong>d nicht<br />

zu sehen.<br />

E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> ersten Chirurgen, denen<br />

es gelang, die Grenze zwischen akademischer<br />

Ärzteschaft und handwerklicher<br />

Praxis zu überbrücken und<br />

den Berufsstand aufzuwerten,war <strong>der</strong><br />

französische Chirurg Ambroise Paré<br />

(1510 –1590). 1543 veröffentlichte er<br />

se<strong>in</strong>e, den bisherigen Behandlungsmethoden<br />

zuwi<strong>der</strong>laufenden Erkenntnisse<br />

mit dem Titel „Die Behandlung<br />

<strong>der</strong> Schusswunden“ <strong>in</strong> französischer<br />

Sprache und löste e<strong>in</strong>e Wissenschaftskontroverse<br />

aus.<br />

„Wer e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Operation<br />

mit dem Mikroskop gemacht<br />

hat, wird nicht mehr<br />

darauf verzichten wollen.”<br />

<strong>Carl</strong> Olof Nylén<br />

E<strong>in</strong>e frühe Abhandlung über „plastische<br />

Chirurgie“ erschien <strong>in</strong> Gaspare<br />

Tagliacozzis (1546 –1599) Veröffentlichung<br />

„De curtorum chirurgia” 1597.<br />

Beschrieben wird u.a. die Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

e<strong>in</strong>er Nase nach <strong>der</strong> Körperstrafe<br />

des Naseabschneidens.<br />

Im europäischen Mittelalter wurde<br />

die Chirurgie <strong>von</strong> Ba<strong>der</strong>n und Barbieren<br />

ausgeübt. Mittelalterliche Chirurgie<br />

war Kriegs- und Unfallchirurgie.<br />

Sie beschränkte sich oftmals nur auf<br />

das Ausbrennen <strong>von</strong> Wunden, das<br />

E<strong>in</strong>richten <strong>von</strong> Knochenbrüchen und<br />

Amputationen. Der Chirurg, auch<br />

Wundarzt genannt, gehörte e<strong>in</strong>em<br />

handwerklichen Berufsstand an. Die<br />

Bil<strong>der</strong> 1a bis 1e:<br />

(v.l.n.r.) B<strong>in</strong>okulare<br />

Cornealupe nach He<strong>in</strong>rich<br />

Westien, Kopflupe nach<br />

He<strong>in</strong>rich Westien, Cornealupe<br />

nach Siegfried Czapski,<br />

Lupenbrille <strong>von</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>,<br />

und das Operationsmikroskop<br />

OPMI ® 1 <strong>von</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>.<br />

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