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Das Magazin von Carl Zeiss s Jahrestage in der Medizin s Formen ...

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Bil<strong>der</strong> 2a bis 2c:<br />

Maya-Skalpell,<br />

„Schädelsektion“aus dem<br />

„Atlas <strong>der</strong> anatomischen<br />

Studien“, Leonardo da V<strong>in</strong>ci,<br />

„Serratura“ (Be<strong>in</strong>amputation)<br />

Holzschnitt aus dem<br />

„Feldtbuch <strong>der</strong> Wundarzeney“<br />

<strong>von</strong> Hans <strong>von</strong><br />

Gersdorf.<br />

Chirurgie<br />

Die Chirurgie gilt als die Lehre <strong>von</strong> <strong>der</strong> operativen<br />

Behandlung und ist e<strong>in</strong>es <strong>von</strong> vielen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Fachgebieten. Sie umfasst die Wundversorgung<br />

sowie die operative Behandlung <strong>von</strong> Krankheiten<br />

o<strong>der</strong> Körperfehlern mittels mechanischer o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>strumenteller E<strong>in</strong>griffe am lebenden menschlichen<br />

Körper. Unterteilt wird die Chirurgie <strong>in</strong> die Spezialgebiete<br />

Bauchchirurgie (Abdom<strong>in</strong>al- o<strong>der</strong> Viszeralchirurgie),<br />

Brustkorbchirurgie (Thoraxchirurgie),<br />

Herz- und Gefäßchirurgie, K<strong>in</strong><strong>der</strong>chirurgie, Kieferchirurgie,<br />

Kopf- und Nervenchirurgie (Neurochirurgie),<br />

Kosmetische (plastische) Chirurgie und Unfallchirurgie<br />

(Traumatologie).<br />

Mikrochirurgie<br />

Die Mikrochirurgie ist e<strong>in</strong> chirurgisches Operationsverfahren,<br />

bei dem mit Hilfe spezieller optischer Hilfsmittel<br />

wie Lupenbrille o<strong>der</strong> Operationsmikroskop an<br />

kle<strong>in</strong>sten Gefäßen, Nerven und Organen E<strong>in</strong>griffe<br />

durchgeführt werden können.<br />

Mikrochirurgische Operationstechniken werden <strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>s sensiblen Bereichen, wie den Augen o<strong>der</strong><br />

im Schädelbereich, angewendet und s<strong>in</strong>d die Voraussetzung<br />

für E<strong>in</strong>griffe am Auge, bei Organverpflanzungen<br />

und Wie<strong>der</strong>annähen abgetrennter<br />

Körperteile.<br />

6<br />

„richtigen“ Ärzte – doctores medic<strong>in</strong>ae<br />

– grenzten sich e<strong>in</strong>deutig gegen<br />

dieses „Hand“werk ab. Der Aufstieg<br />

<strong>der</strong> Wundärzte zu akademischer Anerkennung<br />

erfolgte ab dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Schritten und regional<br />

begrenzt. Fachliteratur <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Landessprache (französisch, italienisch,<br />

deutsch) wurde erst ab Mitte<br />

dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts geschrieben und<br />

gedruckt und damit den Laienchirurgen<br />

zugänglich. Erst 1743 erlangten<br />

die Chirurgen mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

„Académie royale de Chirurgie” <strong>in</strong><br />

Paris die Gleichstellung mit den Doktoren<br />

<strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>.<br />

Die Hauptträger <strong>der</strong> Bildung im<br />

europäischen Mittelalter, die Kleriker<br />

und Mönche, durften ke<strong>in</strong>e ärztliche<br />

Tätigkeit ausüben. <strong>Das</strong> 4. Laterankonzil<br />

im Jahr 1215 verbot allen Klerikern<br />

mit höheren Weihen ausdrücklich<br />

jeglichen chirurgischen E<strong>in</strong>griff.<br />

Nach langem Sezierverbot während<br />

des Mittelalters än<strong>der</strong>te sich die E<strong>in</strong>stellung<br />

<strong>der</strong> Kirche: Papst Alexan<strong>der</strong> V.<br />

wurde 1410 seziert und schließlich<br />

deklarierte die theologische Fakultät<br />

<strong>der</strong> Universität Salamanca im Jahre<br />

1556, dass „die Eröffnung menschlicher<br />

Leichen nützlich und daher den<br />

Christen erlaubt“ sei.<br />

Leonardo da V<strong>in</strong>ci fertigte über<br />

750 anatomisch genaue Zeichnungen<br />

an. Se<strong>in</strong> Forschen ist <strong>der</strong> Versuch,<br />

den Menschen als Ganzes zu verstehen<br />

und steht als Beispiel für das im<br />

16. Jahrhun<strong>der</strong>t erwachende Interesse<br />

<strong>der</strong> Menschen am eigenen Körper.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs blieben da V<strong>in</strong>cis anatomische<br />

Studien den meisten Zeitgenossen<br />

weitgehend unbekannt. Se<strong>in</strong>e Erkenntnisse<br />

zogen noch ke<strong>in</strong>e Tradition<br />

nach sich, sie bewirkten ke<strong>in</strong>e<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wissenschaft.<br />

Pioniere<br />

<strong>der</strong> Mikrochirurgie<br />

Die Chirurgie nahm ihren Aufschwung<br />

im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t durch die Entdeckungen<br />

des Äthers (1846) und<br />

des Chloroforms (1847) sowie durch<br />

die Entdeckung <strong>der</strong> Mikroben als<br />

Krankheitserreger bei <strong>der</strong> Wundeiterung<br />

(Louis Pasteur, Robert Koch)<br />

und die Entdeckung <strong>von</strong> Antisepsis<br />

und Asepsis.<br />

Innovation 13, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>, 2003

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