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Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg

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36 quadrat 12/2012 � platz genommen<br />

sionen und die Fragen der Menschen sind immer<br />

ähnlich: Kann ich noch Pilze sammeln? Kann ich<br />

den Weg, den ich früher gegangen bin, immer<br />

noch gehen? Früher wurden Nationalparks einfach<br />

ausgewiesen und man hat dann gesehen, was passiert.<br />

Das hat sich geändert: Im Kellerwald wurde<br />

17 Jahre lang diskutiert und dann erst der Nationalpark<br />

eingerichtet. Dadurch war es nach der<br />

Ausweisung vergleichsweise ruhig. Die Argumente,<br />

die Ängste und die Befürchtungen sind<br />

überall die gleichen. Es ist ganz wichtig, die Menschen<br />

zu beteiligen und ihnen die positiven<br />

Aspekte eines solchen Schutzgebietes aufzuzeigen.<br />

Nationalparks ziehen beispielsweise Besucher<br />

an. Die wollen dann auch irgendwo übernachten<br />

und essen und so weiter. Das kann eine<br />

ganze Region voranbringen.<br />

Im Moment ist das aber nicht Ihr Hauptarbeitsbereich?<br />

Katrin Anders: Nein, im Moment bin ich Mama<br />

und habe aus diesem Grund meinen Job im<br />

Kellerwald erstmal unterbrochen. Ich war von<br />

2007 bis kurz vor Ivos Geburt im vergangenen<br />

Jahr Leiterin des Nationalparkzentrums Kellerwald.<br />

Das ist aber auch nicht so einfach: Der Kellerwald<br />

ist ja nicht gerade um die Ecke...<br />

Katrin Anders: Das ist richtig. Es sind zweieinhalb<br />

Stunden im Auto vom Harz aus. Das ist auch die<br />

große Herausforderung für die nächste Zeit. Wir<br />

fragen uns schon, wie es jetzt weitergeht. Gehe<br />

ich zurück in den Kellerwald oder finde ich hier<br />

eine spannende Herausforderung, die mich<br />

bewegt, hier zu bleiben? Bis Sommer 2013 bin<br />

ich aber erstmal noch in der Elternzeit.<br />

Wie haben Sie das vorher gemacht?<br />

ole Anders: Das war eine elende Fahrerei. Wir<br />

sind gependelt, je nachdem wie es passte, jedes<br />

Wochenende oder alle zwei Wochenenden. Einer<br />

musste dann fahren und wir hatten zwei komplette<br />

Hausstände. Man verbringt dabei leider<br />

sehr viel Zeit auf der Autobahn.<br />

Katrin Anders: Das haben wir sieben Jahre so<br />

gemacht und deswegen war es dann an der Zeit<br />

diesen Zustand zu ändern.<br />

ole Anders: Es hat geklappt und jetzt haben wir<br />

uns hier erstmal eingerichtet und hoffen, dass das<br />

so funktioniert.<br />

Katrin Anders: Ich möchte ja auch irgendwann<br />

wieder anfangen zu arbeiten und versuche auch<br />

jetzt schon auf freiberuflicher Basis Fuß zu fassen<br />

und den einen oder anderen Auftrag zu bekommen.<br />

Wie sieht das aus?<br />

Katrin Anders: Ich arbeite auch da im Natur-<br />

schutz- und Nationalparkbereich, Schwerpunkt<br />

Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Das ist natür-<br />

lich leider nicht so ein großer Markt und die meis-<br />

ten Stellen sind schon von guten Leuten besetzt,<br />

die ihren Beruf auch sehr gern machen.<br />

Haben Sie sich beim Studium kennengelernt?<br />

ole Anders: Nein, Ich habe in Göttingen studiert<br />

und Katrin in Freiburg.<br />

Und wo sind Sie sich dann über den Weg gelau-<br />

fen?<br />

Katrin Anders: Hier im Harz.<br />

ole Anders: Katrin hat im Nationalpark im Rah-<br />

men eines Praktikums gearbeitet und da haben<br />

wir uns getroffen. Dann war zwar wieder Freiburg<br />

dran, aber sie musste nur noch die Magisterarbeit<br />

machen. Trotzdem war da noch offen, wo der<br />

Lebensmittelpunkt liegen wird. Dann kam ziem-<br />

lich schnell für sie diese Stelle im Kellerwald.<br />

Das war doch sicher eine spannende Geschichte?<br />

So eine Stelle in einem Nationalpark der gerade<br />

im Aufbau ist, findet man ja nicht häufig.<br />

Katrin Anders: Das war das Spannende, dass ich<br />

das Nationalparkzentrum mit aufbauen konnte<br />

und es dann die ersten Jahre begleitet habe. Der<br />

Job hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und deswegen<br />

hänge ich da natürlich auch noch sehr<br />

dran. Es war eine sehr schöne Zeit.<br />

Wo kommen Sie denn ursprünglich her?<br />

Katrin Anders: Ich komme aus Nordhessen, der<br />

Kellerwald ist nicht meine direkte Heimat, aber<br />

trotzdem nicht sehr weit weg von dort. Ich stamme<br />

aus einem Ort zwischen Marburg und Kassel.<br />

ole Anders: Ich bin auch nicht aus dem Harz.<br />

Mittlerweile glaubt man das zwar schon, aber ich<br />

bin aus der Bremer Gegend. Für mich sind das<br />

richtige Berge hier im Harz (lacht). Da wo ich herkomme,<br />

kann man ziemlich weit gucken und<br />

irgendwie bin ich oft immer noch auf der Suche<br />

nach dem weiten Horizont, auch wenn der Harz<br />

absolut spannend ist. Das Angebot an diesen vielen<br />

kleinen Kulturschätzen und die historischen<br />

Fachwerkstädte hier finde ich klasse. Da wo ich<br />

herkomme, muss man sehr weit fahren, um so<br />

etwas zu finden. Neben dem Kulturellen gibt es<br />

natürlich im Harz auch diese tolle Naturausstattung:<br />

es ist schon eine besondere Gegend hier.<br />

Der Wechsel ist ideal, denn gelegentlich brauche<br />

ich auch mal die weite Horizontlinie. Berge haben<br />

mich aber früher schon immer fasziniert und<br />

große weite Landschaften haben wir im Harz ja<br />

auch.<br />

Hessen ist da ja schon eher wie der Harz?<br />

Katrin Anders: ...nur nicht ganz so hoch. Ein<br />

wesentlicher Unterschied ist, dass es dort noch<br />

viel mehr diese kleinbäuerlichen Kulturlandschaf-<br />

ten gibt. Die fehlen hier ein bisschen, finde ich.<br />

Ole Anders: Man kann auch in Nordhessen nicht<br />

einfach vom Weg herunter gehen und ist dann weg<br />

von der Welt. Das ist im Harz schon ein Phäno-

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