Krummennaab – Ein Heimatbuch - familienforschung-kunz-weiden.de
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am Schlagfluß in seinem Sessel, als er gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Fürsten ein Bittschrift<br />
machte; bei St. Peter in Neuburg a. Donau wur<strong>de</strong> er unter Begleitung <strong>de</strong>s<br />
ganzen fürstlichen Hofes beigesetzt. (Dessen 1. Ehefrau Anna M., geb. v. Groß-<br />
Trockau, + zu Neuburg am 4. Mai 1619 nach langem Krankenlager; 2. M. Anna<br />
Frl. v. Altenpreißing, Hofdame, mit ihm vermählt am 18. April 1622; Tochter<br />
Susanna Praxedis aus 1. Ehe heiratet am 1. Februar 1623 <strong>de</strong>n Christof v.<br />
Grübel zu Stockau).<br />
Hanns Joachim v. Rocahu wird am 9. September 1594 zu Amberg von Kurfürst<br />
Friedrich IV., am 26. September 1612 von Pfalzgraf Johann als Vormund Friedrich<br />
V. belehnt, ist 1611 <strong>–</strong> 1614 gleichfalls Landrichter und Pfleger zu Parkstein,<br />
1622 auf <strong>de</strong>m <strong>–</strong> teilweise zur Herrschaft <strong>Krummennaab</strong> gehörigen <strong>–</strong> Landsassengut<br />
Bernstein; 1606 ist er für <strong>Krummennaab</strong> im Verzeichnis <strong>de</strong>r Landsassen<br />
<strong>de</strong>s Amtes Parkstein aufgeführt, angeblich wur<strong>de</strong> er 1632 von <strong>de</strong>n durchziehen<strong>de</strong>n<br />
Kroaten gefangen.<br />
1637 erbt Daniel v. Rochau das Ritterlehen <strong>Krummennaab</strong> im Anschlag von<br />
13.000 Gul<strong>de</strong>n; am 11. August 1638 wird er zu Amberg durch Kurfürst Maximilian<br />
belehnt, zugleich mit seinen Brü<strong>de</strong>rn Hans und Wolf Dietrich (30).<br />
Daniel v. Rochau auf Comniz war Chf. Sächsischer Hauptmann <strong>de</strong>r Ämter<br />
Dohna und Jüterpeckh; Hanns v. Rochau auf Plessaw war Chf. Sächsischer<br />
Obrist über ein Regiment zu Roß und Wolf Dietrich v. Rochau Frstl. Markgräfl.<br />
Kammerjunker in Preußen; am 10. Juli 1638 schlossen die Brü<strong>de</strong>r mit ihren<br />
Basen Sibylla Dorothea und Sophia Maria v. Rochau einen Vergleich wegen<br />
<strong>de</strong>ren Abfindung mit <strong>de</strong>m ihnen zukommen<strong>de</strong>n mütterlichen Erbteil.<br />
Dann mussten die 3 Brü<strong>de</strong>r „wegen <strong>de</strong>r jetzt auf sich haben<strong>de</strong>n schweren<br />
Kriegsdienste“ wie<strong>de</strong>r in ihr Stammland, die Mark; am 9. Dezember erteilt Wolf<br />
Dietrich von Königsberg aus, am 18. Dezember Hans von Stendal aus, am 24.<br />
Februar 1639 Daniel von Dres<strong>de</strong>n Vollmacht wegen Ablegung <strong>de</strong>r Landsassenpflicht;<br />
die allein zurück gelassenen Basen Sibylla Dorothea und Sophie Maria<br />
bewohnten in <strong>Krummennaab</strong> das sogenannte alte Schlößl an <strong>de</strong>r Naab (jetzt<br />
Haus Nr. 15, sogenannte Poliere).<br />
23 Jahre lang, 1615 <strong>–</strong> 1638 hatte <strong>de</strong>r Erbendorfer Stadtschreiber und nachmalige<br />
Neuburger Richter Justus Paul Weickhmann (31) (+ 1652), ein allseits<br />
ge-achteter Mann, das Amt eines herrschaftlichen Verwalters zu <strong>Krummennaab</strong><br />
zur vollsten Zufrie<strong>de</strong>nheit seiner Herrschaft beklei<strong>de</strong>t; schon Georg, Weickhard<br />
Ludwig und Hans Joachim v. Rochau waren mit seinen Eltern in Freundschaftsverhältnis<br />
gestan<strong>de</strong>n.<br />
Jetzt aber wollte Weickhmann trotz aller Bitten sich nicht dazu verstehen, das<br />
Amt weiter zu führen; er ahnte wohl, dass nunmehr ein Weiberegiment beginne,<br />
dass die Schwestern v. Rochau „ein größeres Verlangen zum dominieren<br />
und dirigieren hatten“ als er und dass zu<strong>de</strong>m bereits Ersatz für ihn vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein, nämlich ein alter „<strong>Ein</strong>spänner“ (= Leutnant) aus Kirchenlamitz, Hanns<br />
Schmidt, <strong>de</strong>n die Leute „seines ungewaschenen Mauls wegen“ nur <strong>de</strong>n verlogenen<br />
Fabelhanns nannten; <strong>de</strong>m hatte zwar Hauptmann v. Rochau bei seiner<br />
Abreise ernstlich be<strong>de</strong>utet, „er solle sich von <strong>Krummennaab</strong> packen, er habe<br />
da nichts zu schaffen“; <strong>de</strong>ß ungeachtet gebär<strong>de</strong>te dieser sich die nächsten