Krummennaab – Ein Heimatbuch - familienforschung-kunz-weiden.de
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Sie war von gewaltiger Aus<strong>de</strong>hnung: von Weißenstein reichte sie mit <strong>de</strong>n Orten<br />
Hauxdorf, Sassenhof, Inglashof und Plärn sozusagen bis vor die Tore von<br />
Erbendorf; von Frauenreuth, Trettmanns und Schönfuß bis Eiglasdorf und<br />
Trautenberg.<br />
Außer <strong>de</strong>m einheimischen A<strong>de</strong>l von Thumsenreuth, <strong>de</strong>r als Hauptgrün<strong>de</strong>r das<br />
Patronats (= Besetzungs) recht auf die Pfarrei besaß, hatten die A<strong>de</strong>ligen von<br />
Trautenberg, Lehen, Reuth und Siegritz dort ihren „Kirchstand“ und das Begräbnisrecht<br />
in <strong>de</strong>r Kirche.<br />
Noch nach<strong>de</strong>m Thumsenreuth 1652 katholischer seits eine Filiale von Erbendorf<br />
gewor<strong>de</strong>n war, gehörte dieser ehemaliger Pfarrbezirk zu dieser Filiale (bis<br />
zur großen Umpfarrung im Jahre 1920 und Gründung <strong>de</strong>r Pfarreien <strong>Krummennaab</strong>,<br />
Premenreuth und Frie<strong>de</strong>nfels im Jahre 1923).<br />
Dem zwangsweisen Glaubenswechsel <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts war auch diese<br />
Pfarrei Thumsenreuth unterworfen; während aber die Pfarreien <strong>de</strong>s angrenzen<strong>de</strong>n<br />
kurpfälzischen Amtes Wal<strong>de</strong>ck viermal ihr Glaubensbekenntnis wechseln<br />
mussten, je nach<strong>de</strong>m ihr Lan<strong>de</strong>sherr lutherisch o<strong>de</strong>r kalvinisch war, dul<strong>de</strong>ten<br />
die Mitbesitzer <strong>de</strong>s Gemeinschaftsamtes Parkstein <strong>–</strong> Wei<strong>de</strong>n, die Herzöge von<br />
Neuburg nur das lutherische Bekenntnis. So bekannten sich auch die a<strong>de</strong>ligen<br />
Notthafft von Thumsenreuth zum Luthertum.<br />
Nach<strong>de</strong>m sie fast 200 Jahre die Hofmark Thumsenreuth besessen hatten, verkaufte<br />
diese samt einem Hof zu Eichelsberg (Eiglasdorf), zu Stockau, <strong>de</strong>m<br />
Zehent zu Steinbühl und Kühlenmorgen Christof Notthafft um 18.000 Gul<strong>de</strong>n<br />
an Hans Georg von <strong>de</strong>r Nimbkau; dieser veräußerte „die Veste“ Thumsenreuth<br />
1610 an Hans Kaspar Marschalk von Kienast um 19.600 Gul<strong>de</strong>n, dieser um<br />
17.000 Gul<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Rittmeister Hans Jakob Hundt.<br />
Dieser ein Kalviner, wur<strong>de</strong> von seinem Nachbarn Hans Georg Steinhauser auf<br />
Siegritz beim Lan<strong>de</strong>sherrn beschuldigt, in <strong>de</strong>r Thumsenreuther Kirche mit <strong>de</strong>r<br />
ehemals katholischen <strong>Ein</strong>richtung wie auch mit <strong>de</strong>n Grabmälern <strong>de</strong>s eingepfarrten<br />
A<strong>de</strong>ls aufgeräumt, auch <strong>de</strong>n (luth.) Pfarrer Samuel Stix abgeschafft<br />
und an Stelle <strong>de</strong>s bisherigen Friedhofs um die Kirche einen neuen auf <strong>de</strong>m<br />
sog. „Köpfnerspuehl“, Galgen- o<strong>de</strong>r Rabenstein (offenbar <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Halsgericht) aufgerichtet zu haben.<br />
Hundt kämpfte im Dienste <strong>de</strong>r Stadt Nürnberg auf Seite <strong>de</strong>r Schwe<strong>de</strong>n. 1655<br />
verkaufte er seine Hofmark an Hans Ernst Odowalsky von Streitberg, <strong>de</strong>r auf<br />
Seite <strong>de</strong>r Schwe<strong>de</strong>n eine große Rolle spielte bei <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>nahme von Prag 1648.<br />
Inzwischen war die Oberpfalz, soweit sie zur Kurpfalz (Hei<strong>de</strong>lberg <strong>–</strong> Amberg)<br />
gehörte, 1623/28 an Herzog Maximilian von Bayern gekommen; 1652 wird im<br />
Gemeinschaftsamt Parkstein <strong>–</strong> Wei<strong>de</strong>n (wie im ganzen Herzogtum Sulzbach)<br />
damit auch in Thumsenreuth <strong>de</strong>s Simultaneum eingeführt (die Durchführung<br />
erfolgte erst 1663, die Teilung <strong>de</strong>r Pfarr- und Schulhäuser sowie <strong>de</strong>r Pfarr- und<br />
Kirchengrundstücke erst 1709).<br />
Die Untertanen jenseits <strong>de</strong>s Grenzbaches, im kurbayerischen Amt Wal<strong>de</strong>ck,<br />
mussten katholisch wer<strong>de</strong>n. Am 16. Dezember 1661 kommt die Hofmark