Krummennaab – Ein Heimatbuch - familienforschung-kunz-weiden.de
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Pfarrwiddum mit allen ihren Zugehörungen an <strong>de</strong>n damaligen Besitzer <strong>de</strong>r Hofmark<br />
<strong>Krummennaab</strong> Georg v. Rochau; nur Kirchstuhl, Erbbegräbnis in <strong>de</strong>r<br />
Pfarrkirche und gewisse Gottesdienste in <strong>de</strong>r Reuther Schlosskapelle wer<strong>de</strong>n<br />
ausbedungen; <strong>de</strong>r Kaufpreis betrug 470 rheinische Gul<strong>de</strong>n und 20 Gul<strong>de</strong>ntaler<br />
Leikauf.<br />
Wegen ihrer Be<strong>de</strong>utung folgt diese Urkun<strong>de</strong> im Wortlaut am Schlusse dieses<br />
Buches. Luth. Pfarrer zu <strong>Krummennaab</strong> war 1603 <strong>–</strong> 1615 Thomas Grüner, <strong>de</strong>r<br />
dann Propst in Erbendorf wird, 1615 <strong>–</strong> 1627 Wolfgang Härtl.<br />
Am 25. April 1597 starb zu Reuth Wolf Christoph, <strong>de</strong>r letzte <strong>de</strong>r Trautenberger,<br />
dieses um <strong>Krummennaab</strong> so verdienten Geschlechts und wur<strong>de</strong>, wie 1584 sein<br />
Vater Heinrich in <strong>de</strong>r Kirche zu <strong>Krummennaab</strong> beigesetzt; an <strong>de</strong>r Südwand <strong>de</strong>s<br />
Chores (zwischen Sakristei und Kanzel) befin<strong>de</strong>t sich sein Grabmal aus Quarz<br />
(2,05 m hoch): im Feld hält ein Engel einen Kranz; ringsherum sind 16 Ahnenwappen.<br />
Seine 1603 verstorbene Witwe Amalia vermachte letztwillig <strong>de</strong>r <strong>Krummennaab</strong>er<br />
Kirche ihr Bahrtuch (nach Abnahme <strong>de</strong>r Wappen).<br />
1623 erhielt <strong>de</strong>r katholische Bayernherzog Maximilian, <strong>de</strong>r Sieger am Weißen<br />
Berg, vom Kaiser zunächst pfandweise, 1628 endgültig die Kur-Oberpfalz; als<br />
Mitbesitzer <strong>de</strong>s Gemeinschaftsamtes wur<strong>de</strong> er somit auch Lan<strong>de</strong>sherr für<br />
<strong>Krummennaab</strong> und <strong>–</strong> da <strong>Krummennaab</strong> noch dazu kurpfälzisches, nunmehr<br />
also oberpfälzisch - baierisches Lehengut war, so hatte Maximilian als Lehensherr<br />
erst recht <strong>Ein</strong>fluss auf die Untertanen in Religionssachen:<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Jesuiten, <strong>de</strong>nen er die oberpfälzischen Pfarreien übergab, suchte<br />
er das Volk wie<strong>de</strong>r zum katholischen Glauben ihrer Väter zurück zu führen (57).<br />
Sein Vizekanzler Simon v. Labrique ging energisch vor: neben <strong>de</strong>n übrigen<br />
Pfarrern <strong>de</strong>s Gemeinschaftsamtes wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r <strong>Krummennaab</strong>er auf <strong>de</strong>m<br />
23. August 1627 nach Floß vorgela<strong>de</strong>n und ihm seine Absetzung eröffnet; nicht<br />
sofort trat <strong>de</strong>r Hofmarks- und Patronatsherr Weickart v. Rochau zum kath.<br />
Glauben über; doch 1628 bereits tat er diesen Schritt als einer <strong>de</strong>r Ersten vom<br />
A<strong>de</strong>l; Ostern 1629 folgten die meisten A<strong>de</strong>ligen <strong>de</strong>r Umgebung, so Wolfheinrich<br />
v. Trautenberg auf Lehen, die Witwe <strong>de</strong>s Hans v. d. Grün auf Trautenberg und<br />
Burggrub, Veit Fr. v. Saurzapf zu Burggrub, während Hanns Ludwig v. Saurzapf<br />
auf Steinbühl beim luth. Glauben verharrte und diesen durch seinen gleichgesinnten<br />
Sohn Erdmann Christoph Ludwig auf Burggrub <strong>de</strong>m ganzen Geschlechte<br />
erhielt; <strong>de</strong>r kalvinische Pankratz v. d. Grün auf Burggrub, <strong>de</strong>r alte<br />
Georg. Fr. v. Unruhe auf Reuth, Hanns Georg v. d. Grün auf Trautenberg zogen<br />
die Auswan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bekehrung zum kath. Glauben vor.<br />
Die Pfarrei <strong>Krummennaab</strong> wur<strong>de</strong> seit 1627 von <strong>de</strong>n Jesuiten von Erbendorf aus<br />
versehen, dann aber vom Pfarrer von Windischeschenbach, <strong>de</strong>r <strong>Krummennaab</strong><br />
gerne wie<strong>de</strong>r als Filiale haben wollte.<br />
1620 hatten die Jesuiten vor <strong>de</strong>n anrücken<strong>de</strong>n sächsischen (= prot.) Truppen<br />
flüchten müssen. Die <strong>Krummennaab</strong>er Untertanen waren damals größtenteils<br />
katholisch. In jahrelanger Abwesenheit <strong>de</strong>r kath. Gebrü<strong>de</strong>r v. Rochau wer<strong>de</strong>n<br />
sie 1638 <strong>–</strong> 1642 von einem luth. Leuntnant Hanns Schmidt aus Kirchenlamitz,<br />
<strong>de</strong>r sich die Verwaltung <strong>de</strong>r Hofmark anmaßt, auf alle Weise schikaniert; bewegliche<br />
Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s kath. Pfarrers Wolfgang Egetter von Windisch-