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Möbelmarkt_04.2022

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Inflation bringt<br />

Deutsche in finanzielle<br />

Schwierigkeiten<br />

Über zwei Euro für Butter oder einen<br />

Liter Diesel – so hoch wie jetzt war die<br />

Inflation zuletzt vor 40 Jahren. Der<br />

starke Preisanstieg bringt immer mehr<br />

Verbraucher an ihre finanzielle Belastungsgrenze.<br />

Laut einer YouGov-Umfrage<br />

im Auftrag der Postbank kann jeder<br />

siebte Deutsche deswegen kaum<br />

noch seine täglichen Ausgaben bestreiten.<br />

Im Vergleich zum Januar dieses<br />

Jahres hat sich der Wert um 36<br />

Prozent erhöht, zu diesem Zeitpunkt<br />

lag er bei elf Prozent. Besonders hart<br />

trifft die Inflation Menschen mit geringem<br />

Einkommen: Heute gibt fast jeder<br />

vierte Befragte mit einem Haushalts-<br />

Nettoeinkommen von unter 2.500 Euro<br />

an, dass die Inflation seine Existenz<br />

bedroht; im Januar lag der Anteil bei<br />

17 Prozent. Von den Befragten mit einem<br />

Einkommen von 2.500 Euro und<br />

mehr hat derzeit rund jeder Dreizehnte<br />

finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Auffallend ist, dass jetzt mehr als doppelt<br />

so viele Befragte mit einem durchschnittlichen<br />

Haushaltsnettoeinkommen<br />

von 2.000 bis 2.500 Euro die<br />

Auswirkungen der Inflation deutlich<br />

spüren. Im Januar gaben acht Prozent<br />

an, kaum noch ihren Lebensunterhalt<br />

finanzieren zu können – im März waren<br />

es bereits 18 Prozent. „Die Einkommen<br />

können mit der Teuerung kaum Schritt<br />

halten. Während die Löhne und Gehälter<br />

in Deutschland im Vorjahresvergleich<br />

zuletzt um 3,6 Prozent gestiegen<br />

sind, erhöhten sich die<br />

Lebenshaltungskosten um 7,3 Prozent.<br />

Vom Realeinkommensverlust sind<br />

auch Haushalte mit einem mittleren<br />

Einkommen betroffen“, so Marco Bargel<br />

von der Postbank.<br />

Angesichts der steigenden Preise ist<br />

jeder Zweite (53 Prozent) „sehr beunruhigt“<br />

– ein Plus von neun Prozentpunkten<br />

im Vergleich zum Januar (44<br />

Prozent). Zwei von drei Deutschen (67<br />

Prozent) reduzieren aufgrund der Inflation<br />

derzeit ihre Ausgaben; acht Prozent<br />

sind bereits am Limit und können<br />

nicht noch mehr sparen. Marco Bargel<br />

ist vorsichtig optimistisch, dass sich<br />

die Preise im Laufe des Jahres etwas<br />

entspannen: „Auf kurze Sicht könnte<br />

die Inflation wegen der hohen Energiepreise<br />

von hohem Niveau aus weiter<br />

ansteigen. Im weiteren Jahresverlauf<br />

rechnen wir mit einem Rückgang der<br />

Preissteigerungsrate, sofern erneute<br />

Preissprünge bei Öl und Erdgas ausbleiben.<br />

Das Inflationsziel der EZB von<br />

zwei Prozent dürfte aber so schnell<br />

nicht wieder erreicht werden.“<br />

Foto: leo<br />

Kaufkraft: Schweiz liegt vorne<br />

Die Schweiz liegt – wie in den Vorjahren – auch 2022 im Kaufkraftvergleich vor Österreich<br />

und Deutschland. Den Schweizern stehen pro Kopf 41.758 Euro für ihre Ausgaben<br />

und zum Sparen zur Verfügung, während die Deutschen mit 24.807 Euro auf Platz<br />

zwei und die Österreicher mit 24.759 Euro auf dem dritten Rang folgen. Innerhalb der<br />

jeweiligen Länder gibt es deutliche regionale Unterschiede: So liegt keine der drei<br />

Hauptstädte im landesweiten Vergleich auf den vorderen Rängen – die Kaufkraft-Hotspots<br />

befinden sich laut der neuen Kaufkraftstudien 2022 von GfK woanders.<br />

Die Bewohner des Kantons Bern haben dieses Jahr eine Pro-Kopf-Kaufkraft von<br />

38.215 Euro. Im Bundesland Wien stehen den Menschen 23.380 Euro pro Kopf zur<br />

Verfügung. Die Einwohner des Bundeslandes Berlin kommen im Jahr 2022 hingegen<br />

auf ein Ausgabepotenzial von 23.088 Euro pro Kopf. Damit liegen alle drei Hauptstadt-<br />

Regionen unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt.<br />

GfK prognostiziert für die circa 8,7 Millionen Schweizer im Jahr 2022 eine Kaufkraftsumme<br />

von knapp 362,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein). Die Österreicher kommen<br />

mit mehr als 8,9 Millionen Einwohnern auf eine Summe von knapp 221,2 Milliarden<br />

Euro, während die Gesamtkaufkraft der rund 83,2 Millionen Deutschen 2.062,8<br />

Milliarden Euro beträgt.<br />

40 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022

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