Möbelmarkt_04.2022
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Clevere Ansätze<br />
voller Möglichkeiten<br />
Der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Coronapandemie mit jüngst einem<br />
Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai sowie nicht zuletzt der<br />
Klimawandel stellen drei in der Form und Intensität in einer zeitlichen Dekade<br />
wohl noch nie da gewesene Herausforderungen dar – mit großen Folgen für das<br />
globale Miteinander. Auch in Deutschland macht sich zunehmend Unsicherheit<br />
über die weitere Entwicklung des Landes breit. Die aktuellsten Konjunkturprognosen<br />
deuten auf einen gravierenden, lang anhaltenden Einschnitt hin. Befeuert<br />
wird diese Entwicklung von der weiter stark steigenden Inflation. Laut einer aktuellen<br />
Umfrage von YouGov im Auftrag der Brachenorganisation gfu Consumer &<br />
Home Electronics GmbH machen sich in zwei Dritteln der deutschen Haushalte<br />
die Menschen Sorgen darüber, dass die steigenden Energiekosten zu deutlich<br />
spürbaren Einschnitten in anderen Bereichen ihrer Lebensführung führen werden.<br />
Ein Großteil der Befragten (58%) hat deshalb schon die Temperatur in den<br />
Wohnräumen reduziert oder lässt häufiger das Auto stehen (43%).<br />
Auch Einsparungen bei Haushaltsgeräten planen viele Menschen, die sich aber<br />
für die Branche durchaus vorteilhaft auswirken könnten. So steht oder stand für<br />
viele der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue und damit energieffzientere<br />
Geräte auf dem Programm: 42% sagen in der YouGov-Umfrage, dass sie den<br />
Ersatz bereits vorgenommen haben, 19% planen ihn fest ein und weitere 20%<br />
sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung. Ein großes Potenzial,<br />
dass durch weitere Innovationen in der Produktentwicklung weiter genutzt werden<br />
kann. Wie diese aussehen können, demonstrierte zuletzt der Siemens Home<br />
Appliances Design Award. Das Gewinnerteam der Muthesius Kunsthochschule<br />
in Kiel will mit dem Projekt „Zero Emission“ das Kochen der Zukunft revolutionieren.<br />
Und zwar mit Dampf. In einem geschlossenen System wird Dampf – und<br />
damit Hitze – gespeichert und wiedereingeführt. Beim herkömmlichen Kochen<br />
geht viel Abwärme verloren. Diese Energie fängt das Projekt auf und speichert sie<br />
für das nächste Dinner.<br />
Dies zeigt, dass es in Zukunft um jede Ressource im Kampf gegen den Klimawandel<br />
gehen wird. Die gesamte Küchenindustrie ist deshalb gut beraten, mit<br />
derartig cleveren Ansätzen den Kurs mit einem großen Augenmerk auf die<br />
Aspekte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weiter zu verfolgen – als Chance für<br />
die Zukunft. Denn es liegt in der Natur der Zukunft, dass sie voller Risiken, aber<br />
auch voller Möglichkeiten ist.<br />
„Die Zukunft kann<br />
man am besten<br />
voraussagen,<br />
wenn man sie<br />
selbst gestaltet.“<br />
Alan Kay,<br />
amerikanischer<br />
Informatiker (*1940)<br />
Sebastian Lehmann<br />
Redaktionsleiter<br />
küche & bad forum<br />
Editorial<br />
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