HANSA 07-2022
RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus
RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PORT HUB<br />
ESTLAND<br />
Hafen Tallinn baut Wind-Service-Hub<br />
Die Flächen werden im Rahmen eines Militärprogramms für den RoRo-Umschlag ausgebaut<br />
Der Hafen Tallinn will bis zu 53 Mio. € in<br />
den Bau eines neuen, 310 m langen Kais<br />
mit einer 10 ha großen Hafenfläche im<br />
Paldiski South Harbour investieren. Die<br />
Investition wird von der Europäischen<br />
Kommission mit 20 Mio. € im Rahmen<br />
des militärischen Mobilitätsprojekts Est-<br />
MilMob kofinanziert. Fertigstellung ist für<br />
Sommer 2025 geplant. Der neue Kai sei<br />
nicht nur für militärische Zwecke erforderlich,<br />
sondern auch, um die Umschlagkapazität<br />
für Waren und Fahrzeugen<br />
zu erhöhen. Aufgrund der günstigen<br />
Lage Schaffe der neue Kai außerdem<br />
die Voraussetzungen dafür, dass der Hafen<br />
von Tallinn ein wichtiger Partner<br />
beim Bau und der anschließenden Wartung<br />
von Offshore-Windparks in der<br />
Ostseeregion werden könne, heißt es.<br />
Der Hafen verhandelt schon mit mehreren<br />
europäischen Windparkbauern über<br />
die Einrichtung eines Bau- und Wartungshafens<br />
für Windparks, die 2028 in<br />
Betrieb gehen sollen. Der neue Kai werde<br />
die Kapazität des Hafens sicherstellen,<br />
Spezialschiffe mit hohem Tiefgang für<br />
den Bau von Offshore-Windparks und<br />
den Transport von Windturbinenkomponenten<br />
aufzunehmen, heißt es. Der<br />
große rückwärtige Bereich hinter dem<br />
Kai ermögliche verschiedene Vorbereitungen<br />
für die Herstellung und Lagerung<br />
von Generatoren und Windturbinenflügeln.<br />
Bei Bedarf könnten an<br />
der neuen Anlage auch RoRo-Schiffe abgefertigt<br />
werden.<br />
<br />
© Port of Tallinn<br />
KALIFORNIEN<br />
Oakland vergrößert Wendebecken<br />
Die »Port of Oakland Turning Basins Widening Study« hat mit<br />
dem Beginn der Umweltprüfung einen wichtigen Meilenstein erreicht.<br />
Es ist der nächsten Schritt im Prozess zur Umsetzung des<br />
Infrastrukturprojekts zur Verbesserung der Abfertigung großer<br />
Containerschiffe. Der Hafen und das U.S. Army Corps of Engineers<br />
(USACE) sind eine Partnerschaft eingegangen, um das potenzielle<br />
Projekt zur Verbreiterung der Wendebecken von Oakland<br />
zu untersuchen. Der Hafen wird voraussichtlich Anfang<br />
2023 den Entwurf eines Umweltverträglichkeitsberichts zur öffentlichen<br />
Prüfung vorlegen.<br />
Die Becken wurden ursprünglich für Schiffe konzipiert, die<br />
kürzer sind als die größten und längsten Containerschiffe, die<br />
derzeit im transpazifischen Verkehr unterwegs sind. Heute unterliegen<br />
diese großen Schiffe Transitbeschränkungen in Oakland,<br />
was zu einigen Verzögerungen führt. Ziel der Studie ist es,<br />
festzustellen, ob eine Verbreiterung der Becken machbar ist und<br />
zu einer größeren Effizienz beim Manövrieren großer Schiffe<br />
führen würde.<br />
Für den Ausbau hat der Hafen fast 10 ha des Howard-<br />
Terminals zur Erweiterung des Wendebeckens des Innenhafens<br />
reserviert. Sollte die Machbarkeitsstudie dies als notwendig erachten,<br />
hat der Hafen – mit oder ohne ein zukünftiges Howard-<br />
Terminal-Ballpark-Projekt – sowohl die Möglichkeit als auch die<br />
Befugnis, das Howard-Terminal zu erweitern, um die Effizienz<br />
des maritimen Betriebs zu gewährleisten. Die Durchführbarkeitsstudie<br />
wird voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein.<br />
Vorbehaltlich verschiedener Genehmigungen und Finanzierungen<br />
werden die Planungsarbeiten für den ausgewählten<br />
Wendebeckenplan voraussichtlich Ende 2023 beginnen.<br />
<br />
PANAMA<br />
Neustart für Terminal am Kanal<br />
Die MSC-Tochter TIL und die auf Lateinamerika fokussierte private<br />
Investment- und Vermögensverwaltungsgesellschaft Notarc<br />
(NMG) haben ein Joint Venture zum Bau eines Containerhafens<br />
am Panamakanal mit einer Kapazität von bis zu 5 Mio. TEU unterzeichnet.<br />
Das Projekt ist bereits zu 40 % fertiggestellt und lag<br />
zuletzt auf Eis. Nun soll es bis zum vierten Quartal <strong>2022</strong> zu Ende<br />
gebaut werden. Insgesamt werden für das Panama Canal Container<br />
Port (PCCP) Investitionskosten von 1,4 Mrd. $ veranschlagt.<br />
TIL soll die Verwaltung und den Betrieb der Umschlaganlage<br />
übernehmen, die in den ersten Jahren eine Leistung<br />
von 2,5 Mio. TEU haben soll. Später soll die Kapazität auf<br />
5 Mio. TEU ausgebaut werden.<br />
Der Neubau war ursprünglich ein Projekt eines chinesischen<br />
Konsortiums, das 2016 von der panamaischen Schifffahrtsbehörde<br />
die Konzession für die Entwicklung und den Betrieb<br />
des als Isla-Margarita-Projekt bezeichneten Terminals erhalten<br />
hatte. Es handelte sich um ein Joint Venture aus der Landbridge<br />
Group, der China Communications Construction Company<br />
und anderen Interessengruppen. Geplant war der Bau einer<br />
Anlage mit einem 1.200 m langen Pier und einer anfänglichen<br />
Kapazität von 2,5 Mio. TEU pro Jahr. Die Investitionen wurden<br />
auf insgesamt 900 Mio. $ geschätzt. Die Arbeiten kamen auf<br />
halber Strecke zum Stillstand, als nach den Parlamentswahlen<br />
2019 neue Regierung des Landes dem Projekt wesentlich kritischer<br />
gegenüberstand. Wegen der angeblichen Nichteinhaltung<br />
einer Reihe vertraglicher Verpflichtungen durch Landbridge<br />
widerrief die Regierung Panamas schließlich die Konzession im<br />
Jahr 2021.<br />
Marktbeobachter nennen 2025 als realistischen Termin für die<br />
Inbetriebnahme der ersten Liegeplätze.<br />
<br />
58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>