HANSA 07-2022
RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
RoRo statt Heavylift<br />
für Louis Dreyfus<br />
Zu den wichtigsten Partnern von LDA gehören<br />
die Reederei Wallenius Wilhelmsen und<br />
der Flugzeugbauer Airbus<br />
Die französische Unternehmensgruppe Louis Dreyfus will die maritime Kontraktlogistik<br />
und den Offshore-Service ausbauen – zu Lasten des Bulk-Geschäfts. Ein weiterer Fokus: ein<br />
bestimmtes alternatives Antriebssystem. Von Michael Meyer<br />
Das Erscheinungsbild von Louis Dreyfus hat sich seit der<br />
Gründung 1851 ganz schön gewandelt. Ursprünglich war<br />
die Gruppe einmal als Agrarhändler groß geworden, es folgten eine<br />
breite Palette weiterer Aktivitäten, unter anderem im Bank-<br />
Sektor und seit 1903 eben auch in der Schifffahrt. Heute werden<br />
in der Sparte Louis Dreyfus Armateurs (LDA) rund 30 eigene<br />
Schiffe sowie eine zusätzliche Charter-Flotte aus verschiedenen<br />
Segmenten und Größen betrieben. Darunter sind Bulker, RoRo-<br />
Schiffe, Offshore-Service- und Crew-Transfer-Einheiten sowie<br />
diverse Kabelleger. Auch die »Shallow-Water«-Schifffahrt mit<br />
großen Barges und Schleppverbänden vor allem in Asien ist ein<br />
nicht ganz unwesentlicher Geschäftszweig der Gruppe.<br />
Vor rund 20 Jahren war eine gewisse Diversifizierung angestoßen<br />
worden, weg von reinen Bulk-Transporten und hin zu<br />
Partnerschaften für Industrieprojekte. Aktuell nehmen die Segmente<br />
Offshore, Projekte/Industrie und Bulk jeweils rund ein<br />
Drittel des LDA-Geschäfts ein. Mathieu Muzeau, Geschäftsführer<br />
von LD Ports & Logistics, kündigt aber an, dass sich das<br />
Abstract: RoRo, not Heavylift or Containers for Louis Dreyfus<br />
French industry group Louis Dreyfus aims to expand maritime<br />
contract logistics and offshore services – at the expense of the<br />
bulk shipping segment. In doing so, the group is not necessarily<br />
focusing on container or multipurpose vessels.<br />
ändern wird: »Wir wollen vor allem im Offshore- und Logistikgeschäft<br />
wachsen«. Die Bulk-Schifffahrt werde entsprechend anteilsmäßig<br />
etwas schrumpfen.<br />
Seit längerer Zeit sind die Franzosen schon im Breakbulk-<br />
Transport aktiv, wie Muzeau im Gespräch mit der <strong>HANSA</strong> erläutert.<br />
Die wichtigsten Kunden sind beispielsweise Airbus und Alcatel.<br />
Als der Flugzeugbauer seine Logistikkette um den Seeweg erweiterte,<br />
kam Louis Dreyfus Freight Solutions zum Zug. Die Gruppe<br />
war damit nach eigenen Angaben vor 20 Jahren der erste Logistikpartner,<br />
der die Airbus-Transporte von Luft- auf Seefahrt umstellte.<br />
Die Zusammenarbeit umfasste Teile von A380-, A400Mund<br />
A320-Flugzeugen. 2021 folgte schließlich ein Auftrag für Teile<br />
des Modells A220, die von China nach Kanada gebracht werden.<br />
Louis Dreyfus kooperiert dafür mit der skandinavischen RoRo-<br />
Reederei Wallenius Wilhelmsen. Muzeau betont das Ziel, das Geschäft<br />
mit derartigen »Door-to-Door«-Lösungen auszubauen.<br />
Einsatz für deutsche Energie<br />
Vor wenigen Jahren folgte schließlich der Einstieg in den Offshore-Markt.<br />
Schon seit 2011 hat man für diese Industrie eine Kabelleger-Flotte<br />
aufgebaut. Später wurden bei der türkischen<br />
Cemre-Werft zwei Service-Schiffe (SOV) bestellt, die mittlerweile<br />
in Dienst gestellt sind: »Wind of Change« und »Wind of Hope«<br />
– eingesetzt etwa im britischen Windpark »Hornsea Two« und<br />
bei den deutschen Projekten »Borkum Riffgrund 1 & 2« und<br />
»Gode Wind 1 & 2«.<br />
16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>