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HANSA 07-2022

RoLo-Neubau · ISF-Tagung · Stena Bulk · Abwasser · Bergung · Schlepper-Wettbewerb · Schiffsmakler-BBQ · Schifffahrtsessen 2022 · 130 Jahre Hurtigruten · Louis Dreyfus

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Svitzer folgt Maersk auf Methanol-Route<br />

Der Marktführer hat eigens eine neue Strategie verkündet: Die Maersk-Tochter Svitzer will<br />

ihre Schlepper-Flotte dekarbonisieren und bis 2040 vollständig CO 2<br />

-neutral aufstellen. Ein<br />

Fokus liegt – wie bei der Container-Schwester – auf Methanol<br />

Die Strategie sieht zwei Phasen der Dekarbonisierung vor. Zunächst<br />

soll die CO 2<br />

-Intensität der gesamten Flotte bis 2030<br />

um 50 % gesenkt werden. Ein Jahrzehnt später soll ein komplett<br />

kohlenstoffneutraler Betrieb umgesetzt sein, »im Einklang mit<br />

dem Ziel von A.P. Moller-Maersk«, heißt es. Die Schlepper-Reederei,<br />

die nach eigenen Angaben mehr als 400 Schiffe betreibt, will<br />

ihre Fortschritte anhand eines Referenzwerts aus dem Jahr 2020<br />

messen, bei dem die Flotte 280.000 t CO 2<br />

emittiert habe.<br />

CEO Kasper Nilaus sagte bei der Ankündigung: »Wir nehmen<br />

dieses Ziel nicht auf die leichte Schulter und sind uns bewusst,<br />

dass es Führung und Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten,<br />

Branchenkollegen und Häfen auf der ganzen Welt erfordert.<br />

Umfassende Änderungen und Investitionen in unsere Arbeitsweise,<br />

den von uns verwendeten Brennstoff und die Zusammensetzung<br />

unserer Flotte werden erforderlich sein.«<br />

Gareth Prowse, Head of Decarbonisation, Svitzer, fügte hinzu:<br />

»Die Dekarbonisierungsstrategie ist ehrgeizig und gibt einen klaren<br />

Fahrplan vor. Deshalb haben wir sie in drei Säulen unterteilt:<br />

Verhalten, Ausrüstung und Kraftstoff, und wir werden uns auf jede<br />

dieser Säulen schrittweise konzentrieren, um die Kohlenstoffneutralität<br />

auf eine Weise zu erreichen, die für unsere Kunden<br />

funktioniert.«<br />

Svitzer betont, man habe bereits »Prozessänderungen« vorgenommen,<br />

um die Effizienz der gesamten Flotte zu steigern. Darunter<br />

fällt die Initiative »Aim for 8«, bei der die Crews aufgefordert<br />

werden, die Geschwindigkeit bei Positionierungsfahren zu<br />

optimieren. Zudem wollen die Dänen die Flotte besser vernetzen<br />

und die Einsatzprofile schärfen.<br />

Der wahrscheinlich wichtigste Faktor für die Dekarbonisierungspläne<br />

ist jedoch der Kraftstoff. Man wolle sich auch darauf konzentrieren,<br />

den Kraftstoffmix der Flotte zu ändern. Dabei wird unter<br />

anderem das Projekt EcoTow aufgeführt, das 2021 in London ausgerollt<br />

wurde. Später folgten Aktivitäten auch in Felixstowe und Southampton.<br />

Derzeit wird das Projekt auf die weltweiten Aktivitäten<br />

übertragen. Das EcoTow-Projekt verwendet nachhaltige Biokraftstoffe<br />

der zweiten Generation. Diese Kraftstoffe werden aus Abfallstoffen<br />

wie Altspeiseöl hergestellt und sind vom ISSC oder RSB zertifiziert.<br />

Ähnlich wie die große Schwester Maersk Line, die einige Neubauten<br />

in zwei unterschiedlichen Containerschiffsgrößen mit Methanol-Antrieb<br />

bestellt hat, will auch Svitzer »damit beginnen«, Methanol<br />

als Kraftstoff für Schlepper zu erforschen.<br />

Nicht zuletzt will sich die Reederei darauf konzentrieren, die Effizienz<br />

aus konstruktiver Sicht zu verbessern. In diesem Zusammenhang<br />

wurde ein neues »TRAnsverse«-Design angekündigt, das »höhere<br />

Steuerkräfte als die meisten Konstruktionen ähnlicher Größe<br />

in einem kleineren, wendigeren Paket mit einem geringeren ökologischen<br />

Fußabdruck« erzeugen könne. Das Design stammt vom<br />

Konstruktionsbüro Robert Allan. Noch im dritten Quartal diesen<br />

Jahres soll es einen ersten Schlepper dieses Typs geben. Voraussichtlich<br />

Anfang 2024 will Svitzer außerdem mit einer anderen Innovation<br />

auf sich aufmerksam machen. Ende 2021 machte das Unternehmen<br />

eine Zusammenarbeit mit Robert Allan für den Bau des »weltweit<br />

ersten Brennstoffzellen-Schleppers« bekannt. Dabei will man<br />

Methanol-Brennstoffzellen und Batterien kombinieren. Es soll ein<br />

Pilotprojekt für Europa werden.<br />

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30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>07</strong> | <strong>2022</strong>

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