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BS 04-2017

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Editorial<br />

Mit uns auf<br />

der sicheren<br />

Seite.<br />

Zeitenwende<br />

Krischan Förster<br />

Chefredakteur<br />

Es sind gute Ergebnisse in der Bilanz,<br />

die zuletzt von den Häfen, an der Küste<br />

ebenso wie im Binnenland, für das vergangene<br />

Jahr vorgelegt werden. Trotz der<br />

wirtschaftlichen Widrigkeiten und der<br />

Wetterkapriolen. Doch die Stagnation oder<br />

gar der Rücklauf beim Güterumschlag gibt<br />

zu denken. Die Zeiten des Mengenwachstums<br />

sind ganz offensichtlich vorbei.<br />

Die Warnsignale kommen aus den Seehäfen.<br />

Zwar steigt die ins Hinterland transportierte<br />

Gütermenge noch an. Es werden<br />

zu Land und zu Wasser weiter neue Verbindungen<br />

geschaffen, die Impulse setzen.<br />

Doch die Zahl der Container wächst nur<br />

noch langsam, wenn überhaupt. Und der<br />

Umschlag von klassischen Massengütern<br />

nimmt hierzulande eher ab.<br />

Die Binnenschifffahrt musste im vergangenen<br />

Jahr Einbußen (-0,8%) hinnehmen,<br />

sowohl bei der Transportmenge als<br />

auch bei der Transportleistung. Zusätzlich<br />

zu den Krisen- und Wetterphänomenen<br />

verschärft sich das strukturelle Problem<br />

für das Gewerbe.<br />

Die jüngsten Hiobsbotschaften von<br />

ThyssenKrupp, Produktion und Arbeitsplätze<br />

im Ruhrgebiet ein weiteres Mal abschmelzen<br />

zu wollen, betreffen unmittelbar<br />

die Binnenschifffahrt. Sollten die Pläne<br />

umgesetzt werden, gibt es absehbar deutlich<br />

weniger Kohle, Eisenerz und Stahl zu<br />

transportieren – rund 23 Mio. t bezieht der<br />

Stahlgigant im Jahr. Die Werkshäfen sorgen<br />

in Duisburg für fast die Hälfte des Umschlags.<br />

Gerade auf langer Strecke und großer<br />

Menge hat das Binnenschiff gegenüber den<br />

konkurrierenden Verkehrsträgern Bahn<br />

und Lkw seine Vorteile. Ein konjunkturell,<br />

infrastrukturell oder wetterbedingter<br />

Rückgang bei Rohstoffen, Baumaterialien<br />

und Agrarprodukten lässt sich nicht ohne<br />

weiteres kompensieren. Nicht mit Containern,<br />

nicht mit Projektladung.<br />

Eine Mengenabnahme läutet aber nicht<br />

zwangsläufig einen Niedergang ein. Auf<br />

lange Sicht muss sich das Gewerbe neu orientieren.<br />

Der steigende Innovationsdruck,<br />

immer strengere Regularien und der anstehende<br />

Generationswechsel in den Steuerhäusern<br />

werden den Wandel beschleunigen.<br />

Vermutlich wird die Flotte insgesamt<br />

absehbar schrumpfen, in jedem Fall aber<br />

kann sie, ja muss sie, moderner und schlagkräftiger<br />

werden.<br />

Maßgeschneiderte Transportlösungen<br />

für die Kunden, eine (noch) engere<br />

Einbindung in bestehende oder neue Logistik-Ketten<br />

und eine größere Dienstleistungstiefe<br />

könnten den Anteil an der<br />

Wertschöpfung sogar signifikant erhöhen.<br />

Viel Spaß beim weiteren Lesen wünscht<br />

www.allianz-esa.de<br />

Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />

Informationen unter<br />

0 71 36.9 51 33 13<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 4 3

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