BS 04-2017
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Schiffstechnik<br />
Das Intermodal Terminal in Wien ist<br />
eine der wichtigsten Drehscheiben für den<br />
nationalen und internationalen Warenfluss.<br />
Von Hans Künz wurden dort bislang<br />
drei moderne Portalkrananlagen installiert.<br />
Zwei davon wurden mit dem Lasermesssystem<br />
LaseLCPS-2D ausgerüstet.<br />
Bei WienCont als Kunde stand bei diesem<br />
Kranfahrerassistenzsystem vor allem<br />
die Funktionalität des Soft Landing im<br />
Vordergrund. Diese Funktion ist während<br />
der Hubwerksfahrt aktiv und sorgt sowohl<br />
im Stapelbereich als auch in der Lkw-Ladezone<br />
für ein Material schonendes Absetzen<br />
der Container oder des Spreaders bei<br />
deutlich verringerter Schallemission. So<br />
können nicht nur Beschädigungen an den<br />
Containern oder Spreadern reduziert werden,<br />
sondern auch die Schallbelastung für<br />
die Umwelt wird damit so gering wie möglich<br />
gehalten.<br />
Sanftes Absetzen selbstverständlich<br />
Die Messanlage besteht aus zwei 2D-Laserscannern,<br />
die hochgenaue 2D-Profile an<br />
die Messsoftware übermitteln. Die Laserscanner<br />
werden unter der Krankatze montiert,<br />
sodass sie eine Scan-Ebene in beide<br />
Katzfahrtrichtungen aufspannen. In der<br />
Überfahrt über die Containerstapel wird<br />
durchgehend ein aktuelles Höhenprofil der<br />
Boxen erzeugt. Gleichzeitig wird durch die<br />
Laserscanner die Höhe der Last (Spreader<br />
mit oder ohne Container) gemessen.<br />
Wenn nun die Übergabe für den Container<br />
erfolgt, ist durch die relative Positionsmessung<br />
die Distanz zwischen den<br />
Objekten bekannt. Die Messanlage steuert<br />
dann das Hubwerk so, dass der Spreader<br />
auf den Container oder der Container<br />
auf den Container, Waggon oder Lkw-<br />
Anhänger »sanft« absetzt. Zudem können<br />
durch die Messanlage Kollisionen verhindert<br />
werden, wenn das Hubwerk (mit oder<br />
ohne Container) über das »Containergebirge«<br />
im Stapelbereich fährt.<br />
Die Applikationssoftware ist neben der<br />
jetzt in Wien eingesetzten 2D-Variante<br />
auch als 3D-Version verfügbar. Sie sorgt<br />
in den größten Seehäfen weltweit zuverlässig<br />
für ein sicheres und Material schonendes<br />
Containerhandling an den Krananlagen.<br />
Wiegen beim Fahren<br />
Im vergangenen Jahr hat die Weltschifffahrtsorganisation<br />
IMO die SOLAS-<br />
Bestimmungen um eine Richtlinie zur<br />
Ermittlung des Bruttogewichtes von Containern<br />
erlassen.<br />
Neben anderen Herstellern hat auch<br />
Hyster zwei neue Wiegesysteme für Reachstacker<br />
und beladene Containerstapler entwickelt.<br />
Die richtlinienkonformen Anlagen<br />
Hyster Systeme Static und Static Plus können<br />
schnell und einfach eingesetzt werden.<br />
Der Staplerfahrer kann mit Tastendruck<br />
einen vorprogrammierten Hebezyklus zur<br />
Ermittlung des Bruttogewichts (Verified<br />
Gross Mass, VGM) initiieren. Dazu gibt er<br />
über den Bildschirm der Armaturenbrettanzeige<br />
in der Kabine des Reachstackers die<br />
Container-ID ein und hängt daran die mit<br />
Zeitstempel versehene VGM an.<br />
Die VGM-Daten können entweder auf<br />
einem Datenträger gespeichert oder über<br />
den Drucker in der Kabine ausgedruckt<br />
werden. Einige Modelle übertragen die sie<br />
direkt über 3G oder WLAN an das Terminalbetriebssystem.<br />
Hier können wahlweise<br />
Brutto-, Tara- und Nettogewichte angezeigt<br />
werden.<br />
Unabhängig davon, ob die Wiegevorrichtungen<br />
in bestehende Hyster-Stapler<br />
eingebaut oder werkseitig in neue Reachstacker<br />
integriert werden, haben die beiden<br />
hydraulischen Lastdruckmeldesysteme einen<br />
geringen Wartungsbedarf.<br />
Das Wiegesystem Static Plus wird für<br />
Länder empfohlen, in denen Vorgaben zur<br />
Eichfähigkeit von Wiegesystemen gelten.<br />
Es eignet sich für alle neuen und bestehenden<br />
Hyster-Reachstacker und für beladene<br />
Containerstapler. Diese Lösung wurde<br />
in Zusammenarbeit mit Trimble entwickelt<br />
und basiert auf dem Trimble Loadrite<br />
L2180 System. Trimble ist ein global<br />
er Anbieter integrierter Wiegesysteme zur<br />
Steigerung der Produktivität in zahlreichen<br />
Einsatzgebieten.<br />
Beim Wiegesystem Static Plus nehmen<br />
die Fahrer einen Container auf und heben<br />
die Last fünf Sekunden lang auf. Da<br />
die Boxen so beim Manövrieren des Staplers<br />
gewogen werden können, kommt es<br />
nicht zur Unterbrechung des Arbeitsablaufs.<br />
Nach Angaben des Herstellers zeichnet<br />
sich das System durch eine extrem hohe<br />
Messgenauigkeit mit Abweichungen von<br />
weniger als 1% vom Lastgewicht aus. Darüber<br />
hinaus können benutzerdefinierte<br />
Einträge, zum Beispiel die Container-ID,<br />
Ziel und Standort, vorgenommen werden.<br />
Gewicht in 15 Sekunden ermittelt<br />
In Ländern ohne Vorgaben zur Eichfähigkeit<br />
von Wiegesystemen kann das Wiegesystem<br />
»Static« verwendet werden. Die<br />
Fahrer nhemen dabei einen Container bei<br />
vollständig eingefahrenem Ausleger auf,<br />
der in einem Winkel von 25 bis 30° aufgestellt<br />
wird. Anschließend wird innerhalb<br />
von 15 Sekunden das Gewicht bestimmt.<br />
Die Systeme sind mit den meisten Hyster-<br />
Reachstackern, die maximal fünf Jahre alt<br />
sind, kompatibel, so der Hersteller. M<br />
Prinzipskizze für die Erfassung der Containerkonturen mit dem LASE-Scanner<br />
Quelle: Lase<br />
Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 4 41