BS 04-2017
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Wasserstraßen | Häfen<br />
Donauschiffer mit viadonau zufrieden<br />
Die österreichische Wasserstraßengesellschaft via donau bekommt von ihren Kunden ein<br />
gutes Zeugnis ausgestellt. Das Wasserstraßenmanagement wird <strong>2017</strong> weiter perfektioniert<br />
Von Josef Müller<br />
Wie die österreichische Wasserstraßengesellschaft<br />
viadonau die Donau<br />
auf dem österreichischen Streckenabschnitt<br />
für die Schifffahrt in Schuss hält,<br />
kommt bei den Schifffahrtsunternehmen,<br />
Verladern und Nutzern der Wassserstraße<br />
offenbar gut an. Die aktuell unabhängig<br />
durchgeführte Kundenumfrage im Auftrag<br />
von viadonau unter 1.000 Partnern<br />
und Kunden bestätigt das und stimmt viadonau-Geschäftsführer<br />
Hans-Peter Hasenbichler<br />
froh. Weil damit die Leistungen<br />
von viadonau in die Erhaltung der<br />
Donau für die Nutzer gewürdigt werden.<br />
Die Umfrage wurde zum zweiten Mal Ende<br />
des Vorjahres durchgeführt und 80% der<br />
Befragten gaben an dass sie mit dem Wasserstraßenmanagement<br />
von viadonau zufrieden<br />
sind.<br />
Durch gezielte Erhaltungsbaggerungen<br />
insbesondere auf der freien Fließstrecke<br />
östlich von Wien war die Schifffahrt auf<br />
der österreichischen Donau im Vorjahr<br />
ganzjährig gewährleistet. Rund 93% der<br />
Befragten beurteilten die Qualität der Instandhaltungsmaßnahmen<br />
2016 mit »ausgezeichnet«<br />
oder »gut« und damit positiver<br />
als 2014.<br />
Mit der Abfertigung an den Schleusen<br />
zeigten sich 85% zufrieden. Sicherheit<br />
und Ausstattung der Schleusenanlagen bezeichneten<br />
fast 95% mit »ausgezeichnet«<br />
oder »gut«. Auch im direkten Kontakt mit<br />
den Binnenschiffreedern und Partikulierern<br />
erreichte viadonau nach eigenen Angaben<br />
Bestnoten. So beurteilten die Befragten<br />
Freundlichkeit und Kompetenz der<br />
Schleusenmitarbeiter rund 91 beziehungsweise<br />
94% positiv.<br />
Die Qualität der von viadonau bereitgestellten<br />
Informationsdienste zu Fahrwasserverhältnissen<br />
und als Navigationsunterstützung<br />
erreichten zwischen 85 und 90%<br />
positive Rückmeldungen. Am häufigsten<br />
genutzt oder abgefragt werden dabei Pegelstände<br />
und mehrtägige Pegelprognosen<br />
bei Niederwasser sowie Informationen zu<br />
Fahrwassertiefen an Seichtstellen, Nachrichten<br />
für die Binnenschifffahrt und Informationen<br />
zum Schleusenstatus.<br />
»Die Ergebnisse der Umfrage sind für<br />
uns wichtig, um festzustellen, wo wir noch<br />
besser werden müssen<br />
und das Serviceangebot<br />
gezielt<br />
anpassen<br />
müssen«, sagt<br />
Hasenbichler<br />
gegenüber der<br />
Zeitung Binnenschifffahrt.<br />
So werden neben<br />
der Kennzeichnung<br />
der<br />
Wasserstraße (Bojen)<br />
und den Revisionszeiten<br />
an den Schleusen<br />
auch zum Beispiel die<br />
Informationsdienste zu Seichtstellen weiter<br />
optimiert.<br />
In den vergangenen Jahren hat viadonau<br />
viel gemeinsam mit der Technischen Universität<br />
Wien in die Optimierung des Wasserstraßenmanagements<br />
investiert und in<br />
diesem Jahr werden alle Tools zu einem<br />
Gesamtsystem perfektioniert und flächendeckend<br />
ausgerollt. Und wird das System<br />
auch exportiert, wie Hasenbichler betont.<br />
Nämlich in die östlichen Donauanrainerstaaten,<br />
wo die öffentliche Hand vielerorts<br />
nicht genug Know-how und Ressourcen<br />
hat, um die Donau in Schuss zu halten.<br />
Wasserstraßenmanagement bedeutet, dass<br />
man durch permanentes Vermessen an<br />
Hans-Peter Hasenbichler<br />
Der Donauausbau östlich von Wien<br />
Fotos: via donau<br />
neuralgischen Stellen jederzeit<br />
weiß, wo welche<br />
Instandhaltungsarbeiten<br />
notwendig<br />
sind im Sinne des<br />
Kundennutzens.<br />
Damit kann man<br />
frühzeitig an kritischen<br />
Punkten mit<br />
Arbeiten beginnen<br />
und lassen sich durch<br />
vorausschauende Instandhaltung<br />
auch Kosten<br />
einsparen.<br />
In diesem Jahr startet viadonau<br />
eine weitere Initiative, um<br />
mehr Güter auf das Binnenschiff zu bekommen.<br />
»Wir legen <strong>2017</strong> den Schwerpunkt<br />
auf Baustoffe und baustoffaffine<br />
Materialien für den Donautransport«,<br />
kündigt Hasenbichler an. Als ein Beispiel<br />
dafür was auf der Donau möglich<br />
ist nennt Hasenbichler die Betonelemente<br />
für den Aufbau von Windrädern für<br />
die Energiegewinnung. Diese werden in<br />
einem Unternehmen in Burgenland produziert,<br />
mit dem Lkw an die Donau nach<br />
Bad Deutsch Altenburg und dort per Binnenschiff<br />
zu den Empfängern gebracht.<br />
Ähnliche Projekte seien möglich, wenn<br />
sie ins Bewusstsein von Produzenten und<br />
Logistikern rücken.<br />
Auf internationaler Ebene ist viadonau<br />
derzeit dabei, das Projekt Fairway<br />
umzusetzen. Das ist ein Teil des europäischen<br />
Masterplans für den Donauausbau<br />
im Rahmen der EU-Donauraum-Strategie.<br />
Bei Fairway geht es um<br />
die konkrete Unterstützung besonders<br />
der östlichen Donauanrainerstaaten bei<br />
der Instandhaltung der Donau in den jeweiligen<br />
Länderabschnitten. Länder wie<br />
Bulgarien oder Rumänien verfügen nicht<br />
über die erforderlichen finanziellen Mittel,<br />
um die Donau professionell instandzuhalten.<br />
Es fehlt mitunter am entsprechenden<br />
Equipment, Personal und an<br />
den finanziellen Ressourcen, um den Donaustrom<br />
auszubaggern und notwendige<br />
Instandhaltungen durchzuführen. Im<br />
Projekt Fairway, das von viadonau in Kooperation<br />
mit allen Donaustaaten gemanagt<br />
wird, stehen 30 Mio. € an Finanzmitteln<br />
zur Verfügung.<br />
M<br />
Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 4 65