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Szene<br />

„I'll be your Heretic,<br />

you fucking Hypocrite“<br />

aus: „Irrelevant“<br />

Foto: Chris Gonz<br />

Keime Zeit!<br />

Obwohl Norbert Leisegang vom Keimzeit Akustik Quintett auf dem<br />

Rock’n’Roll-Opener eindrücklich verkündet, dass Lesen aus Zeit gründen<br />

nicht mehr das Ranking seiner Freizeitgestaltung anführt, und das<br />

neue Album den Titel „Schon gar nicht Proust“ trägt, tauchen die restlichen<br />

zwölf Songs tief in den siebenteiligen Roman „Auf der Suche<br />

nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust ein. Doch keine Sorge:<br />

Der mitunter arabeske Sound („Scheherazade“), Chansonjazz-Stücke<br />

(„Francoise“) und die tanzbaren Nummern („In zwanzig Jahren“)<br />

funktionieren auch mit Bildungslücke – und auch die bevorstehende<br />

Akustiktour wird mit Sicherheit kein Lesekreis! fe<br />

Foto: Ebru Yildiz<br />

Mit „Irrelevant“, einem fulminanten Protestsong gegen den<br />

Obersten Gerichtshof und die Abschaffung des bundesweiten<br />

Rechts auf Abtreibung, hat sich die US-amerikanische<br />

Poprockqueen P!nk letztes Jahr zurück in unser aller Herzen<br />

geschmettert. Es war ein weiter Weg von der „Get the Party<br />

started“-P!nk zur politischen Popikone. Doch die 43-Jährige<br />

war schon immer laut und unangepasst – ihr neues Album<br />

„Trustfall“ manifestiert dies erneut.<br />

Foto: Nedda Asfari<br />

Mehr ist mehr<br />

Noch vor einem Jahr ist sie als Support von Dua Lipa<br />

durch die USA getourt, doch mittlerweile ist Caroline<br />

Polachek natürlich längst die Hauptattraktion: Mit ihrem<br />

neuen Album „Desire, I want to turn into you“ definiert die<br />

37-jährige Sängerin, Songwriterin und Produzentin den<br />

Elektropop so großgestig, wie er für eine Realitätsflucht im<br />

Jahr 2023 eben sein muss. Wenn sie auch Dudelsäcke,<br />

einen Kinderchor und Flamenco-Gitarren auffährt und sich<br />

bei „Fly to you“ mal eben Grimes und Dido als Featuregäste<br />

gönnt – dann wird der Valentinstag ab sofort eben ganz -<br />

jährig gefeiert. cs<br />

Foto: Woeller<br />

Es ist<br />

nie<br />

zu Väth<br />

Marty McFly hat seinen<br />

DeLorean – und Sven Väth<br />

seine Plattenkiste: Die Offen -<br />

bacher DJ-Legende veröffentlicht<br />

mit „What I used to play“ eine<br />

eigenhändig kuratierte Compilation,<br />

die auf seine mehr als vier Dekaden<br />

umfassende Dancefloor-Geschichte<br />

zurückblickt. Väth reist zurück in die<br />

frühen 80er-, zu Italo-Disco und dem<br />

ersten Detroit-Acid, um sich über<br />

Chicago-House, Afrobeat und Balearic an<br />

die 90er-Jahre anzupirschen. Jede der 24<br />

Vinylseiten dokumentiert eine Station seiner<br />

Helden reise: vom jungen Musiknerd zum<br />

stil prägendsten DJ dieses Landes. fe<br />

<strong>kulturnews</strong> | 5

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